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Der tanzende Tod

Der tanzende Tod

Titel: Der tanzende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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dann Mr. Fonteyn in seinem Inneren.«
    Ein allgemeines Raunen des Entsetzens erklang.
    »Er hatte das Seil um sich gebunden, um sich über Wasser zu halten; so gelang es mir, ihn heraufzuziehen. Der arme Mann brach zusammen, als ich ihn gerade herausgezogen hatte.«
    Dies verursachte ein allgemeines Raunen der Anerkennung. In Anbetracht meines feigen Zögerns zu Beginn gestattete ich es mir nicht, mich in ihrer Bewunderung zu sonnen.
    »Aber wie wurden Sie so nass, Sir?«, fragte einer von ihnen, welcher meinen eigenen durchweichten und halb erfrorenen Zustand bemerkt hatte. Ich war viel zu gründlich durchnässt, als dass sie denken könnten, ich sei nur dadurch, dass ich Edmond hergeschleppt hätte, so nass geworden. Zumindest hatte mein Tauchgang das gesamte Blut aus meinem Gesicht entfernt.
    »Der Eimer kam zusammen mit ihm herauf und war voller Wasser. Als ich ihn vom Seil losschnitt, kippte das verdammte Ding um und ergoss seinen Inhalt vollständig über mich, bevor er wieder zurück in den Brunnen fiel.« Ich überließ es ihrer Fantasie, sich zu überlegen, wie diese Art von Ungeschicklichkeit sich im Einzelnen hatte ereignen können. »Sie möchten gewiss einen Ersatz haben.«
    »Gott segne Sie, Sir, als ob wir uns Gedanken über einen alten Eimer machen würden«, meinte Mrs. Kellway und wischte sich Tränen aus den Augen, bevor sie einen zerstreuten Küchenjungen anschrie, er solle damit fortfahren, Holz nachzulegen.
    Natürlich, aber ich wollte alles erklären. Es wäre schließlich sehr gut möglich gewesen, dass die Leute mich der Untat verdächtigen.
    Während Mrs. Kellway vorsichtig Salbe auf Edmonds Kopfwunde strich und sie verband, erfuhr ich von den Bediensteten, dass Summerhill, Tyne und zwei Männer in Matrosenkleidung plötzlich im Hause aufgetaucht seien, mit Pistolen herumgefuchtelt und dann blitzschnell jedermann eingesperrt hätten. Nicht lange danach wurden der Kutscher und ein Stallbursche ebenfalls gezwungen, sich in den Vorratsraum zu begeben, wo sie berichteten, dass ihr Herr zu Hause eingetroffen sei, jedoch nicht wussten, was mit ihm geschehen war, nachdem sie selbst gefangen genommen waren. Alle warteten vergebens darauf, dass er sie entweder rettete oder ihnen Gesellschaft leistete. Sie hatten abwechselnd an der Tür gehorcht, aber bis zu meinem geräuschvollen Eindringen nichts gehört.
    Niemand wusste, wie die Männer ins Haus gelangt waren, aber nachdem die Zahl der Leute durch den Butler überprüft worden war, wurde umgehend ein fehlender Lakai zum Verräter erklärt, welcher wahrscheinlich den Eindringlingen Einlass verschafft hatte. Ein begeisterter Schwall von Schmähungen gegen den Burschen begann, und jedermann erklärte, er sei schon immer ein unzuverlässiger Spitzbube gewesen. All seine schlechten Eigenschaften wurden aufgezählt, Beleidigungen, welche sie von ihm zu erdulden hatten, und diverse andere Charakterschwächen. Es fanden sich so viele in einer solch kurzen Zeit, dass ich mich ironisch fragte, wie es der Mann überhaupt geschafft hatte, hier eingestellt zu werden.
    Durch Kellways liebevolle Fürsorge sah Edmond etwas weniger blaugefroren aus als zuvor, aber er war noch immer ohne Bewusstsein. Da ich bereits selbst eine ähnliche Erfahrung durchlebt hatte, gab ich ihnen die Anweisung, seine Glieder zu massieren und ihn mit heißer, nasser Bettwäsche zu bedecken, welche ausgewechselt werden solle, wenn sie abkühlte. Leute wurden fortgeschickt, um noch mehr Wasser zu holen, welches erhitzt werden sollte, und die Badewanne des Haushaltes zu suchen. Ich hatte gedacht, dass er vollkommen in dampfend heißes Wasser getaucht werden könnte, aber diese gute Absicht wurde zunichte gemacht, als ein Knabe das sperrige Ding hereinhievte. Es war nicht viel mehr als eine übergroße zinnerne Punschschüssel, welche lediglich eine Höhe von fünfzehn Zentimetern aufwies. Ich nahm an, dass der Badende darin sitzen oder stehen musste, während er mit Wasser übergossen wurde. Oh, was gäbe ich jetzt für die Badefreuden in Mandy Winkles Haus!
    »Aber hat er nicht bereits genügend Wasser gehabt, Sir?«, fragte Mrs. Kellway zweifelnd, als ich meiner Enttäuschung über die Beschränkungen ihrer »Wanne« Ausdruck verlieh.
    »Dieses Mal hätte ihm das Zeug durch seine Hitze gut getan. Es hätte ihn durch und durch gewärmt.« Dann erinnerte ich mich daran, was Oliver darüber gesagt hatte, was die Leute hinsichtlich meines Geburtsortes alles glaubten. »Ich habe das in

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