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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Decke hing, hieß DeRon Wilson. Mit diesem Drogendealer war Byrne aneinandergeraten.
    Jessicas Handy vibrierte. Sie schaute aufs Display und meldete sich.
    »Was gibt’s, Mateo?«
    »Was haben Sie, Detective?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Haben Sie den Verdächtigen?«
    »Nein«, sagte Jessica. »Wir sperren gerade alles ab. Weit kann er noch nicht sein.«
    »Kann Detective Byrne ihn beschreiben?«
    Im ersten Augenblick glaubte Jessica, sie hätte sich verhört. »Ich verstehe nicht.«
    »Mit wem arbeiten Sie heute zusammen?«
    »Mit Detective Caruso«, sagte Jessica. »Warum?«
    »Ich dachte, Sie wären mit Kevin zusammen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Mateo zögerte lange. Viel zu lange.
    »Mateo?«
    »Weil ich mir gerade das Filmmaterial der Überwachungskamera von der Nordseite der St. Simeon Church anschaue, das vor einer Minute aufgenommen wurde.«
    »Was ist damit?«
    »Detective Byrne ist darauf zu sehen«, sagte Mateo. »Er rennt von der Kirche weg.«

53.
    Byrne stand in seiner Wohnung. Er wusste, es könnte das letzte Mal sein, dass er all diese Dinge sah. Vielleicht war heute die letzte Nacht seines Lebens.
    Während seiner Zeit bei der Mordkommission hatte er zahllose Wohnungen und Häuser betreten, Orte, an die die Opfer hatten zurückkehren wollen – in fünf Minuten, fünf Stunden oder fünf Tagen.
    Es ging ihm jedes Mal nahe, wenn er sah, wie die Opfer private Dinge zurückließen: der Bademantel über der Stuhllehne; das Steak, das in der Spüle auftaute; die Wäsche im Wäschekorb, die noch zusammengefaltet werden musste; das Buch mit dem Lesezeichen.
    Wie würden die Ermittler diese Wohnung betrachten?, fragte er sich. Und wer würde es sein? Jessica? Byrne hoffte es aus zahlreichen Gründen. Sie würde es verstehen.
    Die sieben Kirchen von Asien waren allesamt in der Türkei. Das war kein Zufall.
    Er erinnerte sich so gut an die Geschichte, als hätte er sie gestern gehört.
    Wir waren auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik stationiert und gehörten zum 628. Lufttransportgeschwader. Es war die Zeit zwischen den beiden Irak-Kriegen, darum war es ziemlich ruhig.
    Vergiss nicht, dass der Schwarzmarkt für archäologische Fundstücke in der Türkei so gut floriert wie kaum sonst wo – damals jedenfalls. Persische, römische und griechische Antiquitäten. Fundstücke von den Kreuzzügen. Wenn du was haben wolltest und genug Geld hattest, hast du immer jemanden gefunden, der es dir besorgt.
    Wir h atten frei, und mein bester Kumpel in der Einheit wollte eine Fahrt nach Paslı machen. Vier von uns fuhren die Persische Straße nach Süden und dann stundenlang über Feldwege. Es ging ständig rauf und runter. Weit und breit nichts zu sehen. Die Sonne ging s chon fast unter, und wir hatten den Ort immer noch nicht gefunden. Dann sahen wir den alten Mann, der eine dieser abgelegenen Straßen entlangging. Er muss über neunzig gewesen sein.
    Mein Kumpel sprach auf Türkisch mit ihm, und der Alte zeigte auf seine Füße. Mein Kumpel sagte etwas über Schuhe, ob er ihm neue Schuhe kaufen solle, doch der Alte schüttelte den Kopf. Er zeigte wieder auf seine Füße. Das ging eine ganze Weile hin und her, ohne Ergebnis.
    Auf dem Weg zurück zum Jeep blieb mein Kumpel plötzlich stehen, denn mit einem Mal begriff er, was der alte Mann ihm sagen wollte. Der Ort, den wir gesucht haben, war genau unter uns. Der Untergrund war hohl.
    Wir stiegen die Klippen hinunter und kamen zu dieser alten Tür. Eine dicke, alte Tür, die direkt in der Felswand verankert war. Den Rest der Nacht warfen meine Kumpel sich mit den Schultern gegen die Tür, um sie aufzubrechen. Sie hatten kein Glück. Ich wollte nichts damit zu tun haben, aber du weißt ja, wie das ist. Wenn man genug gesoffen hat, macht man fast alles.
    Als meine Kumpel kurz vor der Morgendämmerung schlappmachten, sagte ich mir, versuch’s auch mal. Ich ging also zur Tür, berührte sie, und sie öffnete sich. Ich habe sie nur berührt!
    Ich blickte in einen großen Raum, der in den Berg gehauen war, und leuchtete mit meiner Taschenlampe hinein. Was ich sah, hielt ich im ersten Moment für Staub. Für riesige Staubballen. Es hätten vielleicht auch Felssteine sein können. Aber es waren keine Felssteine. Weißt du, was es war? Skelette, Mann. Kleine Skelette. Ein ganzer Raum voller Skelette. Sie lagen alle ordentlich nebeneinander.
    In diesem Augenblick geschah etwas in mir, Kevin. Ich glaubte zu spüren, dass ich von einer Sekunde auf die andere ein anderer

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