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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Wie Dawn of the Dead .«
    Der Mann starrte immer noch auf seine Füße. Jessica sah erst jetzt, dass er zwei unterschiedliche, alte Laufschuhe trug. Einen Reebok, einen Nike.
    »Ich heiße Boyce«, sagte er schließlich. »Thomas L. Boyce.«
    Jessica warf Byrne einen Blick zu. Deshalb hatten sie »Boise« nicht im System gefunden.
    »Kennen Sie einen Mann namens Daniel Palumbo?«
    Boyce hob den Blick, und sein Gesicht hellte sich auf. Vielleicht ging es gar nicht um ihn. »Danny? Ja, klar kenne ich Danny. Der ist in Ordnung. Ich hab ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Was hat er gemacht?«
    »Mr. Palumbo ist tot.«
    Sein Gesicht verdüsterte sich wieder. »Tot?«
    »Es tut mir leid«, sagte Jessica. »Waren Sie befreundet?«
    »Befreundet?«
    Allmählich verlor Jessica die Geduld mit diesem Thomas L. Boyce. Auch Byrne stand kurz davor, zu explodieren. »Soll ich lauter sprechen?«
    »Nein, ich höre gut, aber das haut mich ziemlich um. Danny ist tot? Ich kann das nicht glauben.«
    »Wie haben Sie Danny kennengelernt?«
    Er zögerte wieder. »Man könnte sagen, wir haben gemeinsame Bekannte.«
    »Ich glaube, Sie beide kannten sich viel besser. Haben Sie Mr. Palumbo schon gekannt, als er noch Polizist war?«
    Boyce sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen. »Was sagen Sie da? Danny war Polizist? «
    »Ja.«
    »Wahnsinn.«
    Jessica glaubte Boyce, dass er es wirklich nicht gewusst hatte. »Wann haben Sie ihn zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor zwei Wochen. Hier in der Gegend.«
    »Geht’s ein bisschen genauer?«
    »Ich hab mein BlackBerry verloren, okay? Für mich verschmilzt alles miteinander.«
    »Wo haben Sie Danny zum letzten Mal gesehen?«
    »Irgendwo hier. Auf der Straße.«
    Jessica holte tief Luft.
    »Okay, okay«, lenkte Boyce ein. »Wir haben eine geraucht und sind durch die Geschäfte in der Venango Street gezogen. Und da habe ich ihn zum letzten Mal gesehen. Ich schwör’s.«
    »Hatte Mr. Palumbo Probleme mit einem Dealer? Gab es jemanden, der ihm etwas antun wollte? Schuldete er jemandem Geld?«
    »Uns gibt kaum jemand etwas auf Kredit, wenn Sie wissen, was ich meine. Wenn Leute wie Danny oder ich was kaufen, wollen die Leute das Geld bar auf die Kralle.«
    »Was ist mit anderen Leuten auf der Straße? Gab es jemanden, mit dem Danny Ärger hatte?«
    »Eigentlich nicht. Danny blieb meistens für sich. Wenn jemand ihn herumgeschubst hat, hat er sich gewehrt, aber er hat keinen Ärger gesucht. Danny nicht. Er hat sich auch nie lange in demselben Viertel aufgehalten.« Boyces Blick wanderte die Gasse hinunter und dann zurück zu den Detectives. »Er hat mir etwas gegeben.«
    »Wie bitte?«, fragte Byrne.
    »Als ich Danny zum letzten Mal gesehen habe, hat er mir etwas gegeben.« Boyce zeigte auf die ausgebeulte Plastik tüte, die vor seinen Füßen auf der Erde stand. »Wollen Sie es sehen?«
    »Ja«, sagte Jessica.
    Boyce kniete sich hin und öffnete die Plastiktüte. Genau genommen waren es drei Plastiktüten, die ineinandersteckten. Sie waren eingerissen und zig Mal zusammengeknotet. Nachdem Boyce ein paar Dinge zur Seite gedrückt hatte, gelangte er an den Boden der Tüte und zog einen burgunderfarbenen Nylonrucksack mit Fettflecken heraus. Einer der Riemen war gerissen und notdürftig mit einem hellen orangefarbenen Faden genäht worden. Boyce stellte den Rucksack vor seine Füße und knotete die Plastiktüten wieder zusammen. Dann hob er den Rucksack auf, öffnete ihn aber nicht.
    »Der Rucksack gehörte Mr. Palumbo?«, fragte Jessica.
    »Ja.«
    »Und warum haben Sie ihn jetzt?«
    Boyce wurde nervös. Vielleicht befürchtete er, es könnte etwas Schlimmes passieren, was er vorher nicht bedacht hatte. Eine Anklage wegen Diebstahls, zum Beispiel. »Er hat gesagt, ich soll ’ne Weile darauf aufpassen.«
    »Hat er gesagt, warum?«
    »Nein. Ich dachte, er wollte irgendwohin, wo seine Sachen wegkommen könnten, wissen Sie.«
    Jessica schaute auf den schmutzigen, halb zerrissenen Rucksack. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass der Rucksack oder sein Inhalt besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderten. Es war sonderbar, welchen Dingen manche Leute einen Wert beimaßen.
    »Hat er gesagt, wohin er wollte?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Hat er gesagt, wann er den Rucksack wieder abholen wollte?«
    »Nein, auch nicht.«
    »Hatte er Sie früher schon mal gebeten, auf seine Sachen aufzupassen?«
    Boyce zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht. Ich meine, hier auf den Straßen vertraut man einander nicht

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