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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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ihn rausgezogen?«
    »Ja.«
    »Liegt da was?«
    »Ja«, sagte Bontrager, nun hörbar aufgeregt. »Am besten, ihr kommt her. Ich bin sicher, das hat eine Bedeutung.«
    »Wir sind schon unterwegs.«
    Jessica wunderte sich noch immer über das Gespräch, das sie gerade verfolgt hatte. Sie nahm den Rucksack auf, ging zum Kofferraum des Taurus und legte ihn hinein. Er nahm kaum Platz weg. Alles, was Danny Palumbo in seinem Leben angesammelt hatte, passte in eine kleine Ecke des Kofferraums eines Mittelklassewagens.
    Als Jessica kurz darauf mit Byrne zu der ehemaligen Kirche fuhr, überkam sie Traurigkeit. Sie musste an Loretta Palumbo denken, die den Plastikbecher in der Hand hielt, aus dem ihr Sohn getrunken hatte, als er ein kleiner Junge gewesen war und das ganze Leben noch vor ihm lag.
*
    Vor der St. Adelaide Church sah es nicht mehr so aus wie noch vor vier Tagen. Wenn man die Zivilfahrzeuge der Polizei, die dort parkten, nicht als solche erkannte und nicht auf den neuen Türpfosten und das Vorhängeschloss achtete, wäre man nicht auf die Idee gekommen, dass hier kürzlich etwas Schlimmes geschehen war. Niemand hätte an einen kaltblütigen Mord gedacht.
    Sie betraten das Haus. Josh Bontrager lehnte an der hinteren Wand. Sämtliche Oberflächen im Raum waren mit dem schwarzen Puder bedeckt, den die Kriminaltechniker benutzten, um Fingerabdrücke zu sichern.
    »Was haben wir, Josh?«, fragte Byrne.
    »Sieh dir das an.« Bontrager reichte ihm eine kleine Beweismitteltüte. In der Tüte steckte ein Stück einer alten Gebetskarte.
    Es handelte sich um eine dieser kleinen, rechteckigen Karten, die Katholiken während Totenwachen, Krankenbesuchen und Gedenkgottesdiensten aushändigten. Mitunter wurden sie als kleiner Dank nach einer Beerdigung oder einem Gedenkgottesdienst verteilt oder denjenigen zugeschickt, die nicht kommen konnten. Die Karte, die Bontrager gefunden hatte, sah alt aus und stammte vermutlich aus den Fünfzigern oder Sechzigern. Jessica hatte zu Hause auch einen kleinen Karton mit Gebetskarten von den Beerdigungen verschiedener Angehöriger und Freunde. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich diese Sammlung noch einmal anschauen würde, war gering, doch sie würde die Karten niemals wegwerfen. So etwas tat man nicht.
    Jessica drehte die Beweismitteltüte um. Die zerrissene Karte stammte von einer Beerdigung am 20. Januar 1966 in der St. Damian Church.
    Sie reichte Byrne die Tüte. Er sah sich die Karte genau an.
    »Die Karte lag hinter dem Stein?«, fragte er.
    »Ja.«
    »Wie lag sie da?«
    »Sie lehnte an der Mauer. An der Rückseite der Außenfassade des Turmes.«
    Byrne brauchte Bontrager nicht zu fragen, ob er die Karte an den Ecken angefasst hatte. Josh war Profi.
    »St. Damian Church«, sagte Byrne. »Kennt ihr die?«
    »Nein«, erwiderten Jessica und Bontrager beide.
    »Ich habe von dem Bereich rund um den Stein ein paar Aufnahmen gemacht«, fügte Bontrager hinzu. »Es sieht so aus, als wäre der Stein erst kürzlich gelockert worden. Die Kriminaltechnik ist jetzt oben.«
    Byrne dachte kurz nach. »Was hat der Anrufer genau gesagt?«, fragte er Jessica.
    »Ein Gott, sieben Kirchen.«
    »Kirchen?«
    »Ja.«
    Byrne hielt die Beweismitteltüte mit der Gebetskarte hoch. »Ich glaube, wir sollten mal zur St. Damian Church fahren. Nur damit wir sagen können, dass wir da gewesen sind.«
    Während Byrne telefonierte, um die Adresse der Kirche zu erfragen, legte Jessica die Beweismitteltüte mit der Gebetskarte auf den Boden. Sie kniete sich hin, nahm ihre Kamera und machte eine Nahaufnahme des neuen Fundes. Dann reichte sie Bontrager die Tüte. »Wir müssen das Labor bitten, diese Sache vorrangig zu behandeln.«
    »Ja, das wäre gut«, sagte Bontrager.
    Als Jessica und Byrne zum Wagen zurückkehrten, fragte Jessica sich, was sie in der zweiten Kirche finden würden, falls sie dort überhaupt etwas fanden.

13.
    Die St. Damian Church stand in der Achtzehnten Straße nahe der Diamond. Das kleine Sandsteingebäude war mittlerweile von Ruß geschwärzt. Das hoch aufragende, bogenförmige Portal im palladianischen Stil zierte ein spitzer, gemeißelter Giebel, aus dem ein kleines Steinkreuz ragte.
    In den beiden schmalen, zweistöckigen Häusern aus roten Ziegelsteinen auf der linken und rechten Seite der Kirche waren vermutlich das Pfarrhaus und die Büros der Gemeindeverwaltung untergebracht.
    Ein schmiedeeiserner Zaun schützte den Eingang, doch das Tor war offenbar gestohlen worden. Jessica nahm an, dass

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