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Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)

Titel: Der Teufel in dir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Überleitungen zum Sport und Wetter beurteilt. Für einen Reporter zählte in erster Linie die Einschaltquote, die durch die Anzahl der Haushalte mit Fernsehgeräten in einem bestimmten Gebiet ermittelt wurde. Je höher die Quote, desto mehr Geld konnte der Sender für Werbespots verlangen.
    Bei den jährlichen Kongressen wurden die Gesprächsthemen dadurch bestimmt, dass man wusste, wer zu welchem Markt gehörte, was in der Regel nicht explizit gesagt werden musste. Die ersten drei Plätze der USA-Rangliste – New York, Los Angeles und Chicago – waren wie in Stein gemeißelt. Philadelphia rangierte auf Platz vier.
    Wenn man in einem dieser großen Märkte im Fernsehen auftrat, hatte das eine enorme Bedeutung. Innerhalb der mehr als zweihundert Märkte, für die Nielsen und sein Unternehmen die Einschaltquoten ermittelte, war es eine ständige Herausforderung und ein ewiger Kampf, in dieser Nahrungskette nach oben zu gelangen. Jeder Reporter, der etwas anderes behauptete, redete Unsinn. Etwa: Ich habe beschlossen, in meiner Heimatstadt Weehauken zu bleiben, um nahe bei meiner Familie zu sein. Oder: Ich habe mich an diesen überschaubaren Markt gewöhnt. Es geht schließlich um die Menschen.
    Blödsinn, dachte Shane. Die Wahrheit ist, dass du deine Filmbeiträge sechs Jahre lang überall eingereicht hast und sogar in kleinen Kaffs abgelehnt wurdest. Du hast fünfzehn Pfund zugenommen, die Krähenfüße ziehen sich übers ganze Gesicht, du musstest deine Zähne bleichen lassen, und es passiert immer noch nichts. Erspare es dir, dein Talent wie saures Bier anzupreisen. Du kannst deine Fähigkeiten in diesen idiotischen Werbespots beweisen, in denen gezeigt wird, wie du Pfannkuchen in die Luft wirfst, Pudel mit drei Beinen umarmst und einen dämlichen Hut trägst, der aussieht wie ein Rettich.
    Was die landesweiten Ranglisten betraf, war die Sache einfach. Aber dort begann das Gemetzel erst. Bei der wahren Schlacht, diesen Kämpfen fast bis aufs Messer, ging es um die Einschaltquoten innerhalb eines Marktes.
    In Philadelphia gab es neben den Fernsehstudios von Fox, WB, PBS und UPN natürlich auch Studios der drei großen Sender ABC, NBC und CBS.
    Entertainment Tonight gab es schon länger, als Shane im Geschäft war. Dennoch wusste er, dass diese Sendung mit ihrer Mischung aus Nachrichten und Unterhaltung neue Maßstäbe gesetzt hatte. Darauf mussten konventionelle Nachrichtensendungen reagieren. Anstatt ein Dutzend Storys in einer halben Stunde zu präsentieren, waren die Lokalnachrichten jetzt gezwungen, dreißig oder mehr zu präsentieren, und zwar schnell. Heutzutage war die Schlagzeile mehr als je zuvor bereits die Story.
    Als es an der Zeit war, sich einen geeigneten Namen für den Job zuzulegen, dachte Shane intensiv darüber nach. Diese Entscheidung konnte er nicht leichtfertig treffen. Er schaute sich die Namen der Größten in der Branche genau an.
    Die meisten hatten Nachnamen, die aus zwei Silben bestanden. Murrow. Cronkite. Huntley. Brinkley. Brokaw. Jennings. Rather.
    Als Vornamen wählte er Shane. Ein bisschen was von einem Geächteten, ein bisschen was von einem Helden, obwohl niemand unter fünfzig den Film mit Alan Ladd kannte, wenn er nicht gerade ein echter Filmfreak war.
    Die Wahl des Nachnamens stellte Shane vor größere Schwierigkeiten. Er sollte aus zwei Silben bestehen, den Menschen Vertrauen einflößen, leicht auszusprechen sein und sich im unteren Drittel des Fernsehschirms gut machen. Shane zog eine Reihe von Namen in die engere Wahl und entschied sich schließlich für Adams. Zu der Zeit, als er diesen Namen auswählte, wusste er noch nicht, dass er in Philadelphia landen würde, einem der zehn führenden Märkte. Dort würde sich der Name eines der Gründerväter der Vereinigten Staaten sehr gut machen, doch Shane nahm an, dass er mit einem Namen wie Adams überall Karriere machen konnte.
    So weit, so gut.
    Die Pioniere des Fernsehens waren zwar immer noch Vorbilder, aber es gab einen Namen, der eine große Bedeutung hatte. An diesem Mann orientierte Shane sich, wenn es um seine Karriere und im Grunde um sein ganzes Leben ging. Ein Mann, dessen Gesicht das einzige Poster in Shanes winziger Wohnung zierte.
    Anderson Cooper.
    Sobald Shane eine Entscheidung treffen musste, fragte er sich: Was würde Anderson Cooper tun?
    Als Coopers Buch Dispatches from the Edge veröffentlicht wurde, das Einblicke in seinen Job als Starreporter und sein Privatleben bot, geriet Shane regelrecht in

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