Der Teufel in dir: Thriller (German Edition)
Mutter gegenüber der St. Adelaide Church wohnt. An dem Tag, bevor wir den Anruf erhalten haben, der uns zum Tatort geführt hat, hat Mrs. Reuben einen Mann in einem langen Mantel und mit einer spitzen Kapuze beobachtet. Er kam aus der Gasse neben dem Tatortgebäude und hinterließ auf dem Laternenpfahl gegenüber vom Kircheneingang ein Zeichen.«
Jessica heftete ein paar Fotos auf das Whiteboard. Das eine war ein Standbild aus der Überwachungskamera an der Ecke, das andere eine Nahaufnahme des »X« auf dem Laternenpfahl.
»Diese Aufnahmen stammen aus einer Überwachungskamera und scheinen zu bestätigen, was Mrs. Reuben uns erzählt hat. Die Zeitangabe auf dem Film stimmt mit ihrer Schilderung der Ereignisse überein. Leider konnte sie uns keine bessere Beschreibung liefern.
Ein paar Tage später haben wir einen Freund Daniel Palumbos befragt, einen gewissen Thomas L. Boyce, und eine Reihe von Ambulanzen aufgesucht, die eine kostenlose ärztliche Versorgung anbieten, unter anderem die St.-Julius-Ambulanz Ecke Zwölfte und Lehigh. Einer der Krankenpfleger, ein Mann namens Ted Cochrane, erinnerte sich daran, unser zweites Opfer, Cecilia Rollins, behandelt zu haben. Kevin?«
Byrne stand auf und schaute in seine Notizen. Er und Jessica hatten vereinbart, dass Byrne die Sondereinheit über den Stand der Ermittlungen im Fall Rollins informierte. »Daniel Palumbos Leichnam wurde zuerst aufgefunden«, berichtete er. »Die Untersuchungen des Rechtsmediziners haben jedoch eindeutig ergeben, dass die kleine Cecilia Rollins vor ihm gestorben ist. Der Tod des Kindes muss um den sechsten Februar herum eingetreten sein. Ihr Leichnam wurde im Keller der St. Damian Church gefunden.«
Jessica wusste, dass Byrne das Team informieren musste, wie sie auf die St. Damian Church gekommen waren. Natürlich würde er den Kollegen nichts davon erzählen, dass er eine Art Vision gehabt hatte; die Chefs des Philadelphia Police Departments und einige seiner Kollegen standen seinen Methoden auch so schon skeptisch genug gegenüber. Deshalb sagte Byrne: »Nach einer gründlichen Durchsuchung der St. Adelaide Church haben wir ein Stück einer alten Gebetskarte im Glockenturm gefunden. Wir nehmen an, dass dieser Gegenstand absichtlich vom Mörder dort zurückgelassen wurde. Es handelt sich um eine Gebetskarte, die im Jahre 1966 im Rahmen einer Beerdigung von der St. Damian Church herausgegeben wurde.
Die Mutter des Kindes, Adria Rollins, neunzehn Jahre alt, ist geistig behindert. Ich habe mit den Mitarbeitern des Jugendamts gesprochen. Sie waren der Ansicht, dass ihr Großvater, der die Formulare unterschrieben hat, noch imstande gewesen sei, die Vormundschaft zu übernehmen. Als wir zu Adria fuhren, um sie zu verhören, mussten wir jedoch feststellen, dass der alte Mann eines natürlichen Todes gestorben war. Adria hielt sich allein in der Wohnung auf. Wir vermuten, dass das Baby aus der Wohnung entführt wurde.«
»Wissen wir etwas über den Vater des Kindes?«, fragte Maria Caruso.
»Nein. Adria Rollins befindet sich zurzeit auf der psychiatrischen Station des Temple University Hospitals. Wir warten auf die Information, ob es irgendwann möglich sein wird, sie zu vernehmen. Die Geburtsurkunde haben wir eingesehen. Der Vater ist unbekannt.«
Byrne wandte sich den Fotos auf dem Whiteboard zu.
»Auf dem Laternenpfahl vor der Kirche wurde erneut ein Zeichen hinterlassen. Außerdem wurden Hunderte von Fingerabdrücken gesichert, wie schon in den anderen Fällen. Überdies haben wir bei der Durchsuchung der Kirche einen Kerzenhalter gefunden, der nicht dorthin gehörte.«
»Geht ihr davon aus, dass er absichtlich dort zurückgelassen wurde?«, fragte Bobby Tate.
»Ja. Auf der Unterseite des Glaskerzenhalters war eine Gravur, die beweist, dass er aus der St. Regina stammte, einer geschlossenen Kirche in Rhawnhurst. Wir haben diese Kirche aufgesucht und den Leichnam von Martin Allsop entdeckt. Maria?« Byrne übergab an Maria Caruso, die die Leitung in diesem Fall übernommen hatte.
»Allsop war neunundsechzig Jahre alt und wohnte in Torresdale«, begann Maria. »Wir haben seine Fingerabdrücke überprüft und festgestellt, dass sein Vorstrafenregister ziemlich lang war. Unter anderem wurde er zweimal wegen Sexualstraftaten verurteilt und stand zeitweise unter Beobachtung.«
»Besteht eine Verbindung zu dieser Ambulanz?«, fragte Westbrook.
»Bis jetzt nicht«, sagte Maria. »Zumindest nicht nach Aussage der Ambulanz. Wir hatten noch
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