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Der Teufel trägt Prada

Der Teufel trägt Prada

Titel: Der Teufel trägt Prada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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zergrübelte mir das Hirn. Was trug man an seinem ersten Arbeitstag bei der schicksten Herausgeberin der schicksten Modezeitschrift der Welt? Dass ich schon einmal etwas von Prada, Louis Vuitton und – logisch – auch von Gucci gehört hatte, half mir leider nicht viel weiter, da ich natürlich kein einziges Designerstück aus diesen Häusern mein eigen nannte. (Im Gegensatz zu meinen Großmüttern, die Handtaschen von Louis Vuitton spazieren trugen, ohne auch nur zu ahnen, wie cool die Dinger waren.) Ich tigerte wieder auf mein Zimmer – beziehungsweise in meine Schlaflandschaft – und schmiss mich auf das schöne große Bett, wobei ich natürlich voll mit dem Fußknöchel gegen das Bettgestell knallte. Aua.
    Nach vielem Hin und Her entschied ich mich schließlich für einen hellblauen Pullover, einen knielangen schwarzen Rock und die halbhohen schwarzen Stiefel. Da meine Aktentasche beim Vorstellungsgespräch nun nicht gerade der große Hit gewesen war, nahm ich jetzt eine schwarze Leinenhandtasche. Das letzte Bild, das ich von jenem Abend noch vor Augen habe, zeigt mich, wie ich im Rock, aber ohne Bluse in hochhackigen Stiefeln um das Bett stakse.
    Irgendwann muss ich wohl vor lauter Nervosität eingeschlafen sein. Um 5:30 Uhr schreckte ich hoch. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett. Mir blieben genau anderthalb Stunden, um zu duschen, mich anzuziehen und mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Elias-Clark-Building durchzuschlagen, eine Vorstellung, die mir immer noch nicht ganz geheuer war. Allein eine Stunde musste ich für die Fahrt einplanen. Für alles andere – anziehen und aufdonnern – hatte ich noch ge nau 30 Minuten.

    Die Dusche war ein Albtraum. Sie gab ein schrilles Pfeifen und die ganze Zeit nur lauwarmes Wasser von sich. Erst als ich fertig war und gerade in das eiskalte Badezimmer hinaustreten wollte, überlegte sie es sich doch noch anders und hätte mich fast verbrüht. Es dauerte drei Tage, bevor ich das ideale morgendliche Badezimmermanöver ausgetüftelt hatte: Ich sprang aus dem Bett, drehte die Dusche auf volle Pulle, schlüpfte noch einmal für eine Viertelstunde unter die Decke und döste weiter, dreimal vom Schrillen des Weckers unterbrochen. Wenn ich mich dann zur zweiten Runde ins Badezimmer traute, war der Spiegel beschlagen und aus der Dusche kam herrlich heißes Wasser – wenn auch leider nur als lahmes Plätschern.
    Ich schmiss mich in Schale und stand 25 Minuten nach dem Aufstehen vor dem Haus – eine persönliche Bestleistung. Anschließend dauerte es bloß zehn Minuten, bis ich die nächste U-Bahn-Station gefunden hatte. Natürlich hätte ich den Weg spätestens am Vorabend einmal abgehen müssen, aber ich war viel zu stolz gewesen, diesen Rat meiner Mutter zu befolgen. Und zum Vorstellungsgespräch vor einer Woche war ich mit dem Taxi gefahren. Vor dem U-Bahn-Labyrinth graute mir nämlich. Aber ich hatte Glück: In der Infobox hockte tatsächlich eine Mitarbeiterin, die des Englischen mächtig war und mir erklären konnte, mit welchem Zug ich bis zu welcher Station fahren musste, um in die 59. Straße zu kommen. Ich sollte in Fahrtrichtung rechts aussteigen und wäre dann nach der übernächsten Kreuzung am Ziel. Ein Kinderspiel. Ich stieg ein, die Bahn war fast leer. Außer mir war kaum einer so verrückt, Mitte November zu nachtschlafender Zeit durch die Stadt zu gondeln. So weit, so gut – alles kein Problem, bis es ans Aussteigen ging.
    An der Oberfläche empfing mich ein kaltes, trübes Dunkel, nur erleuchtet vom Licht einiger mexikanischer Läden, die rund um die Uhr geöffnet hatten. Hinter mir das Kaufhaus Blooming dale’s, aber ansonsten war mir alles fremd. Elias-Clark. Elias-Clark.
Elias-Clark. Wo steckst du bloß? Ich drehte mich einmal um die eigene Achse und entdeckte ein Straßenschild: 60. Stra ße. Okay, von der 60. konnte es bis zur 59. nicht allzu weit sein. Die Frage war bloß, in welche Richtung? Mir kam nichts, aber auch gar nichts bekannt vor, schließlich hatte ich mich letzte Woche direkt vor dem Eingang absetzen lassen. Na, wenigstens hatte ich zeitlich genug Spielraum, um mich gründlich zu verlaufen. Ich ging ein paar Schritte weiter, bis ich vor einem Imbiss stand. Natürlich, erst mal brauchte ich einen Kaffee.
    »Entschuldigen Sie bitte. Ich suche das Elias-Clark-Building. Könnten Sie mir vielleicht sagen, wie ich dahin komme?«, fragte ich den nervösen Mann hinter der Kasse. Ich verkniff mir ein allzu

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