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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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Er küsste sie auf die geschlossenen Augenlider und schob sich über sie.
    Erlöst stöhnte sie auf, als er in sie eindrang, nicht langsam und bedächtig wie in den vorangegangenen Nächten, sondern kraftvoll und fordernd. Ein lustvoller Laut entfuhr ihr, als sie erkannte, dass sein Verlangen ihrem in nichts nachstand. Sie wollte gar nicht, dass er sie langsam und zärtlich liebte – sie wollte genau den Rhythmus, den er jetzt vorgab.
    Als der Höhepunkt nahte, erschien es Brenna, als breche ein Damm. Sie wurde fortgerissen von einer Flut von Gefühlen und schrie auf vor Ekstase, im selben Moment, als auch James seine Erfüllung fand.
    Lange Zeit war sie nicht imstande, sich zu bewegen, geschweige denn, klar zu denken. Sie fühlte sich völlig schwerelos, losgelöst von allen Gedanken. Schließlich küsste James sie unendlich zärtlich auf die Wange, bevor er ihre Ketten abnahm und zu Boden warf.
    Das laute Klirren holte Brenna aus den köstlichen Empfindungen, die sie eben verspürt hatte. Wie hatte sie das gerade Erlebte so ungezwungen genießen können?
    Plötzlich fühlte sie sich ernüchtert und verwirrt. Sie war mit denselben Ketten gefesselt gewesen, die sie sonst so hasste – und hatte sie in diesem Moment ganz und gar nicht gehasst. Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen. Wie war sie nur dazu fähig gewesen? Sie fing von Kopf bis Fuß unkontrolliert zu zittern an.
    James zog die Bettdecke über sie und drückte sie fest an sich.
    Ein Glück, dass er nicht redete, dass er nicht versuchte ihr zu sagen, alles wäre gut.
    Nichts war gut. Wie konnten solche Dinge gut sein? Sie schmiegte sich in seine warme Umarmung. Würde sie denn ewig eine Marionette in seinen Händen sein?
    Doch mit der Zeit ließ ihre seltsame Verzweiflung nach, genau wie der Abscheu über sich selbst, dass sie sich ihm so restlos hingegeben hatte. Dass sie ihn angefleht hatte und wahrscheinlich um noch viel mehr gebettelt hätte, wenn es denn sein Wunsch gewesen wäre.
    Er küsste sie auf den Kopf, und sie entspannte sich. Sie wollte jetzt nichts anderes mehr, als einfach nur hier in seinen Armen zu liegen und die Welt draußen zu vergessen.
    James drehte sich auf den Rücken und bettete ihren Kopf an seiner Schulter. Sie kuschelte sich an ihn und atmete seinen Duft ein, versöhnt mit diesem neuen, schwerelosen Gefühl. Mit der Hand zeichnete sie Kreise auf seine Brust. Er war so schön, so unvergleichlich. Eine Frau konnte nie müde werden, in seinen Armen zu liegen.
    Er schloss die Augen, und sein Atem wurde flacher und gleichmäßiger, ab und zu unterbrochen von einem leisen Schnarchen.
    Brenna blieb mit den Fingern an der Lederschnur mit dem Medaillon hängen. Sie erinnerte sich, wie unnachgiebig er sich diesbezüglich gezeigt hatte. Sie schlang sich nun die Schnur um den Finger. Ob sie es wagen sollte, den Verschluss zu öffnen? Ihre Neugier regte sich. War es das Geschenk einer früheren Geliebten? Befand sich vielleicht eine Haarlocke darin? Ein Bild?
    Sie stützte sich vorsichtig auf einen Ellenbogen auf. Das Medaillon ruhte auf seiner Brust, filigran und schimmernd. Voller Geheimnisse. Normalerweise pflegte er es vor dem Liebesakt abzunehmen.
    Sie legte die Hand darüber.
    James bewegte sich im Schlaf.
    Erschrocken wich Brenna zurück.
    Er fing wieder an, leise zu schnarchen. Erleichtert wagte sie sich erneut vor. Sie fand den Verschluss und ließ das Medaillon aufschnappen.
    Flüchtig erkannte sie das Bild eines schlafenden Babys mit dunklem, lockigem Haar.
    Dann schlossen sich James’ Finger um ihr Handgelenk.

19. KAPITEL
    „Ich hatte Euch bereits gesagt, dass Ihr das Medaillon nicht berühren dürft.“ James spürte den Puls seiner Gemahlin, als er ihr Handgelenk festhielt. Er war verärgert wegen ihres Eindringens in seine Privatsphäre, aber auch, weil sie den Frieden störte, der sich langsam zwischen ihnen einstellte.
    „Vergebt mir, Mylord.“ Sie bewegte die Finger.
    Ihre Knochen kamen ihm so zart vor wie die eines Vogels. Sie hatten große Leidenschaft miteinander geteilt – jeder hatte dabei genauso viel gegeben wie der andere –, und es widerstrebte ihm, ihren neu erlangten Waffenstillstand aufzuheben. Er lockerte seinen Griff und ließ ihre Hand los.
    Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander.
    „Wer ist das, Mylord?“
    Gereizt stieß er den Atem aus. „Das geht Euch nichts an.“
    Die Matratzengurte knarrten, als Brenna sich aufsetzte und ihm leicht über die Schulter strich. Ihre Berührung erinnerte

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