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Der Teufel vom Schefflerhof

Der Teufel vom Schefflerhof

Titel: Der Teufel vom Schefflerhof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Hofbauer
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Scheffler dann immer an den Tag legte,  war immer wie ein Sturmwind, der die Dächer von den Scheunen riss.
       "Ist was, Sepp?", rief der Bauer und drohte seinem Knecht spielerisch mit der Mistgabel. "Wir haben eben erst angefangen. Wennst dich vor der Arbeit fürc htest, dann such dir eine andere." Alle Fröhlichkeit war mit einem Mal aus seiner Stimme verschwunden, obwohl es dafür keinen Anlass gegeben hatte.
       "Brauchst was, Vater?" Paola Scheffler trat aus dem Haus auf die beiden Männer zu. "Eine frische Limon ade hab ich gemacht." Sie schaute zuerst ihren Vater an, dann den Knecht, der begeistert nickte. "Deine Limonade ist wirklich unübertroffen. Und bei der Hitze schmeckt sie besonders gut." Er griff nach der metallenen Tasse, die Paola ihm reichte. Dann lächelte er. "Danke, da geht die Arbeit noch besser."
       Der Bauer verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zi trone gebissen. "Red nicht daher wie ein verliebter Gockel", schimpfte er und ließ selbst seinen Blick über die schlanke Gestalt der jungen Frau gleiten. Dann nickte er anerkennend. "Ich hab nachher mit dir zu reden, Paola", sagte er leise, ohne den Blick von ihr zu nehmen. "Warte in der Stube auf mich."
       "Die Mutter ist..."
       "... ist im Ochsen und arbeitet", unterbrach er sie und nickte bedächtig vor sich hin. "Geh ins Haus und kümmere dich um dein Geschäft. Bist bestimmt noch nicht mit dem Haushalt fertig." Mit gefurchter Stirne beobachtete er den Knecht Josef, der sich redlich bemühte, mit dem Tempo des Bauern mitzuhalten. Da er aber nicht mehr jung genug war, hatte er keine Chance. "Mach voran, Sepp. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit dazu."
       Paola hatte die Haustüre noch nicht erreicht, als ihr V ater anfing zu schimpfen. Sie mochte den Knecht von Herzen gern, kannte ihn bereits genauso lange wie ihren Vater. Deshalb verstand sie den auch nicht, weshalb er meist abweisend und unfreundlich war und so tat, als würde er ihm lediglich noch das Gnadenbrot auf dem Hof geben.
       Sepp hatte in seinem Leben schon sehr viel g earbeitet, und einmal, es war vor über zehn Jahren im Hochsommer gewesen, da hatte er sogar die Scheune gerettet, in die ein Blitz eingeschlagen hatte. Fast hätte er damals sogar sein Leben verloren, doch der Bauer hatte nicht einmal einen Dank für ihn übrig gehabt.
      Die Abneigung, die Paola für ihren Vater empfand, war in diesem Moment wieder ein ganzes Stück g ewachsen. Sie konnte nicht verstehen, wie ein Mensch so grausam, ja herzlos sein konnte, und dass dies auch noch ausgerechnet ihr eigener Vater war. Wieder einmal dachte sie daran, den Hof so schnell wie möglich zu verlassen und sich in einem anderen Ort ein neues Leben aufzubauen. Doch sie wusste jetzt schon, dass dies nur Träume waren, denn der Vater würde sie nie freiwillig gehen lassen. Außerdem war da noch die Mutter, die sie dann schutzlos zurücklassen musste.
       Unglücklich ging die junge Frau ins Haus zurück und beseitigte in der Küche die Spuren des Mittage ssens, das die Mutter noch für alle zubereitet hatte, ehe sie zur Arbeit ins Dorf gegangen war. Paola liebte die Hausarbeit, und wenn der Vater nicht im Haus war und sie mit der Mutter zusammen all die Arbeiten verrichten konnte, dann war ihre kleine Welt in Ordnung. Sie lachten und scherzten zusammen, und jede der beiden Frauen stellte bei sich fest, dass sie mehr Freundinnen als Mutter und Tochter waren.
       "Was hat dein Vater gegen den Josef?"
       Erschrocken drehte sich Paola um. "Ich hab dich gar nicht kommen hören, Flori", sagte sie und errötete vor Verlegenheit. "Der Vater mag nur Leute, die gut und schnell arbeiten. Der Sepp ist schon älter, und er kann nimmer so recht zupacken. Eines Tages wird ihn der Vater vom Hof jagen, das seh ich kommen." Ihre Stimme klang verbittert.
       "Das geht doch gar nicht." Florian Pinzner legte für einen Moment lang seine Hand auf ihren Arm. "Musst dir keine Sorgen machen, Madl", versuchte er sie zu beruhigen. "Dein Vater wird schon nicht so grausam sein. Man sagt doch: Hunde, die bellen, beißen nicht." Er versuchte ein Lachen, das jedoch misslang.
       "Der Vater bellt oft, aber er kann auch kräftig be ißen. Davon können alle, die auf dem Hof leben, ein Lied singen." Sie wich seinem forschenden Blick aus. In ihrem Innern tobte ein Gefühlssturm. Was war nur an Florian, dass er in ihrem Innern solch ein Durcheinander verursachte? Er war der neue Knecht, nichts weiter. Dass er dabei noch unverschämt

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