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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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vielleicht ein paar Decken für uns? Wie Ihr seht, haben wir wirklich nichts bei uns.«
    »Decken?« Der Mönch schien betroffen. »Tja, eine ist da.« Er zeigte aufs Bett, wo eine säuberlich gefaltete Wolldecke lag. »Es tut mir wirklich leid, dass ich euch sonst keine geben kann. Behaltet die Laterne hier, wenn ihr mögt. Ich findemich auch so zurecht.« Der Mönch verschwand ohne ein weiteres Wort, vielleicht aus Angst, sie könnten noch weitere Bitten äußern.
    »Er hat uns nicht einmal gefragt, wie wir heißen«, sagte der Prinz.
    »Was doch mal eine angenehme Überraschung war«, erwiderte Royce, während er mit der Laterne den Raum ableuchtete. Hadrian sah ihn eine gründliche Bestandsaufnahme der wenigen Dinge machen, die sich außer dem Mobiliar im Raum befanden: etwa ein Dutzend Flaschen Wein, versteckt an der hinteren Wand, ein kleiner Sack Kartoffeln unter einem Häufchen Stroh und ein Stück Seil.
    »Das ist doch eine Zumutung«, sagte Alric empört. »Ein Kloster dieser Größe hat mit Sicherheit bessere Quartiere als dieses Loch.«
    Hadrian fand ein paar alte Juteschuhe, die er beiseite warf, um sich einen Schlafplatz auf dem Kellerboden zu schaffen. »Da muss ich unserem königlichen Reisegefährten ausnahmsweise recht geben. Ich habe Phantastisches über die Gastlichkeit dieses Klosters gehört. Man hat uns wirklich das letzte Loch gegeben.«
    »Die Frage ist, warum?«, sagte Royce. »Wer ist noch hier? Es müssten schon mehrere Gruppen oder eine extrem große Gesellschaft sein, damit man uns hierher ausquartiert. Mit so großem Gefolge reisen nur Edelleute. Vielleicht suchen sie uns ja. Vielleicht sind sie mit diesen Bogenschützen im Bunde.«
    »Das glaube ich nicht. Wenn wir in Roe wären, hätten wir mehr Grund zur Besorgnis«, sagte Hadrian. Er streckte sich und gähnte. »Außerdem sind alle, die hier sind, schon im Bett und rechnen wohl nicht mit irgendwelchen Spätankömmlingen.«
    »Trotzdem werde ich früh aufstehen und mich umschauen. Vielleicht müssen wir ja überstürzt abreisen.«
    »Nicht vor dem Frühstück«, sagte Hadrian, setzte sich auf den Boden und zog sich die Stiefel aus. »Wir müssen etwas essen, und Klöster sind doch berühmt für ihre Kost. Schlimmstenfalls kannst du ja was stehlen.«
    »Gut, aber Seine Hoheit sollte hier nicht herumspazieren. Er muss sich bedeckt halten.«
    Alric, der mit angewidertem Gesicht mitten im Keller stand, sagte: »Ich kann nicht glauben, dass man mir so etwas zumutet.«
    »Betrachtet es als Urlaub«, empfahl ihm Hadrian. »Hier könnt Ihr wenigstens mal einen Tag lang so tun, als wärt Ihr niemand, ein gemeiner Dörf ler, der Sohn eines Schmieds vielleicht.«
    »Nein«, sagte Royce, der sich ebenfalls einen Schlafplatz zurechtmachte, die Stiefel jedoch anbehielt. »Sie könnten erwarten, dass er Sachen kann, wie beispielsweise einen Hammer zu schwingen. Und schau dir seine Hände an. Da sieht doch jeder gleich, dass er lügt.«
    »Aber die meisten Leute haben Berufe, in denen sie mit den Händen arbeiten, Royce«, wandte Hadrian ein. Er deckte sich mit seinem Mantel zu und drehte sich auf die Seite. »Was könnte ein gemeiner Dörf ler tun, wovon die Mönche keine Ahnung haben und was keine Schwielen macht?«
    »Er könnte ein Dieb sein oder sich prostituieren.«
    Sie sahen den Prinzen an, der von seinen Möglichkeiten offensichtlich nicht sonderlich begeistert war. »Ich nehme das Bett«, sagte Alric.

4
Windermere
    Der Tag begann kalt und nass. Aus einem undurchdringlich grauen Himmel strömte der Regen auf das Kloster herab. Die Fluten liefen die Steintreppe hinunter und sammelten sich im Kellervorraum. Als die Pfütze schließlich Hadrians Füße erreichte, wusste er, dass es Zeit zum Aufstehen war. Er drehte sich auf den Rücken und rieb sich die Augen. Er hatte nicht gut geschlafen, fühlte sich steif, zerschlagen und durchgefroren von der Morgenkälte. Er setzte sich auf, fuhr sich mit einer kräftigen Hand übers Gesicht und sah sich um. Im trüben Licht des Morgens wirkte der winzige Raum noch trister als in der Nacht. Hadrian rutschte von der Pfütze weg und sah sich nach seinen Stiefeln um. Alric hatte zwar das Privileg des schmalen Betts genossen, schien aber dennoch nicht viel besser dran gewesen zu sein. Trotz der Wolldecke, in die er sich gewickelt hatte, lag er zitternd da. Von Royce war nichts zu sehen.
    Alric öffnete ein Auge und schielte zu Hadrian hinüber, der gerade seine hohen Stiefel anzog.
    »Guten Morgen,

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