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Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition)

Titel: Der Thron von Melengar: Riyria 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Sullivan
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dass es das eigene Ansehen nicht erhöht, wenn man Ausreden dafür anführt, dass man einen Zweikampf verloren hat. Der Großherzog hat gewonnen. Diese Tatsache musst du akzeptieren«, ermahnteihn Mauvin. Wieder an Hadrian gewandt, sagte er: »Apropos Zweikampf, nimm doch diese Klinge, dann demonstriere ich dir ein wenig Tek’chin.«
    Hadrian zog das Schwert aus dem Boden und betrat die festgestampfte Fläche, auf der die Jungen gefochten hatten. Er führte eine Finte, gefolgt von einem Stoß, den Mauvin mühelos parierte.
    »Versuch es noch einmal«, sagte Mauvin.
    Diesmal probierte es Hadrian mit einem etwas raffinierteren Angriff. Er führte einen Rechtsstreich, drehte sich dann nach links weg und schwang die Klinge von unten nach Mauvins Oberschenkel. Mauvin bewegte sich mit absoluter Präzision; er antizipierte die Finte und schlug die Klinge erneut weg.
    »Du kämpfst wie ein Gassenstrolch«, bemerkte Mauvin.
    »Das ist er ja auch«, sagte Royce, der gerade vom Hauptportal herüberkam, »ein großer, dummer Gassenstrolch. Ich habe selbst schon gesehen, wie ihn eine alte Frau mit einem Butterstampfer außer Gefecht gesetzt hat.« Er wandte sich an Hadrian. »Wo bist du denn jetzt wieder reingeraten? Sieht aus, als ob dieses Bürschchen dir einen Denkzettel verpassen wird.«
    Mauvin erstarrte und sah Royce grimmig an. »Ich möchte dich daran erinnern, dass ich der Sohn eines Grafen bin. Also hast du mich als Edelmann oder wenigstens Junker zu bezeichnen, aber keinesfalls als Bürschchen .«
    »Pass lieber auf, Royce, sonst nimmt er sich als Nächstes dich vor«, sagte Hadrian, während er sich im Halbkreis um Mauvin herumbewegte und eine Lücke in dessen Deckung suchte. Er führte einen weiteren Angriff, doch auch der wurde pariert.
    Mauvin machte einen schnellen Ausfall, blockierte HadriansSchwert Parierstange an Parierstange, hakte ein Bein um das Standbein seines Gegners und warf diesen zu Boden.
    »Ihr seid zu gut für mich«, gab Hadrian zu, als Mauvin ihm die Hand hinstreckte, um ihm aufzuhelfen.
    »Gebt ihm noch einen Versuch«, rief Royce.
    Hadrian sah ärgerlich zu ihm hinüber und bemerkte, dass eine junge Frau in den Burghof hinausgetreten war. Lenare. Sie trug ein langes, sanftgoldenes Kleid, fast in der Farbe ihres Haars. Sie war genauso schön wie ihre Mutter und kam jetzt auf die Gruppe zu.
    »Wer ist das?«, fragte sie, indem sie auf Hadrian zeigte.
    »Hadrian Blackwater«, sagte er mit einer Verbeugung.
    »Nun, Blackwater, wie es aussieht, hat dich mein Bruder besiegt.«
    »Scheint so«, räumte Hadrian ein, der sich immer noch den Dreck von den Kleidern klopfte.
    »Das ist keine besondere Schande. Mein Bruder ist ein sehr guter Schwertkämpfer. Zu gut sogar. Er hat die lästige Angewohnheit, mögliche Bewerber um meine Hand zu vergraulen.«
    »Die sind deiner alle nicht wert, Lenare«, sagte Mauvin.
    »Gebt ihm noch einen Versuch«, wiederholte Royce mit einem unverkennbar boshaften Unterton.
    »Sollen wir?«, fragte Mauvin mit einer Verneigung.
    »O ja, bitte«, bat Lenare und klatschte entzückt in die Hände. »Keine Angst, er wird dich nicht töten. Vater will nicht, dass sie jemandem ernstlich wehtun.«
    Hadrian grinste Royce grimmig an und wandte sich dann wieder Mauvin zu. Diesmal nahm er gar nicht erst Fechtstellung ein, sondern stand einfach nur reglos da, die Klinge gesenkt. Sein kühler Blick drang genau in Mauvins Augen.
    » En garde , Idiot«, rief Mauvin. » Versuch wenigstens, dich zuverteidigen.«
    Langsam hob Hadrian das Schwert, mehr als Reaktion auf Mauvins Worte denn als Abwehrbewegung. Mauvin machte einen Ausfallschritt, kombiniert mit einem schnellen Hieb gegen Hadrians Klinge, um dessen Stand zu erschüttern. Mit einer Drehbewegung um den größeren Gegner herum versuchte er ihn wieder zu Fall zu bringen. Diesmal jedoch drehte sich Hadrian ebenfalls, schwang ein Bein, erwischte Mauvin in den Kniekehlen und warf ihn um.
    Mauvin sah Hadrian neugierig an, als der ihm aufhalf. »Wie ich sehe, hat unser Gassenstrolch ein paar Überraschungen auf Lager«, murmelte er lächelnd.
    Diesmal ging Mauvin mit einer schnellen Serie von Klingenschwüngen auf Hadrian los, traf aber immer nur Luft, da Hadrian geschickt auswich. Mauvin war nur noch eine einzige wirbelnde Bewegung, seine Klinge schneller, als das Auge folgen konnte. Jetzt klirrte Stahl auf Stahl, da Hadrian die Streiche mit seiner Klinge parierte.
    »Pass auf, Mauvin!«, rief Lenare.
    Die harmlose Fechtübung steigerte

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