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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Packe alle meine Sachen und haue so schnell wie möglich ab. Dann trinke ich den Rest aus meiner Flasche und schlafe wieder ein. Ich hab dem alten Snooks nicht geholfen.«
    »Dafür helfen Sie ihm jetzt.« Eve lehnte sich zurück. »Aber reden wir ein bisschen über die beiden Personen in den langen Mänteln.«
    Sie bearbeitete Gimp noch eine Stunde, zwang ihn, wenn er allzu lange allzu weit entglitt, ständig in die Gegenwart zurück, und obgleich sie ihm keine weiteren Informationen entlockte, sah Eve die Zeit nicht als verloren an. Wenn sie ihn noch einmal sprechen müsste, würde er sie kennen. Würde sich gut genug an sie erinnern. An sie und daran, dass ihre Begegnung für ihn nicht unangenehm gewesen war. Vor allem, da sie ihm eine heiße Mahlzeit bestellt und ihm einen Fünfziger gegeben hatte, von dem sie genauestens wusste, dass er ihn für Fusel und irgendwelche illegalen Drogen aus dem Fenster werfen würde.
    Eigentlich hätte er in die Psychiatrie gehört, doch dort wäre er nicht geblieben, und dass nicht jeder Mensch gerettet werden konnte, hatte sie bereits seit langem akzeptiert.
    »Sie haben Ihre Sache wirklich gut gemacht, Trueheart«, erklärte sie am Ende des Verhörs.
    Er erblühte erneut, und auch wenn sie diesen Wesenszug als durchaus liebenswert empfand, hoffte sie für ihn, er würde lernen, ihn zu kontrollieren. Andernfalls fräßen ihn, bevor ein böser Bube die Gelegenheit bekäme, leicht an ihm zu nagen, die eigenen Kollegen auf.
    »Danke, Madam. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mir die Chance gegeben haben, Ihnen zu helfen.«
    »Sie haben ihn gefunden«, antwortete Eve. »Und ich schätze, Sie haben für die Zukunft andere Pläne als die dauerhafte Arbeit für Mord-Light.«
    Jetzt straffte er die Schultern. »Ich will es zum Detective bringen.«
    Dieses Ziel hatten die meisten Polizeianfänger, doch sie nickte. »Der erste Schritt in diese Richtung wäre, weiter an dieser Sache dranzubleiben. Ich wäre durchaus bereit, mich dafür zu engagieren, dass man Sie in eine andere Abteilung zu einem anderen Ausbilder versetzt. Aber fürs Erste möchte ich Sie darum bitten zu bleiben, wo Sie sind. Sie haben gute Augen, Trueheart, und ich würde diese Augen gern benutzen, bis dieser Fall erfolgreich abgeschlossen ist.«
    Er war derart überwältigt von diesem Angebot und gleichzeitigen Auftrag, dass ihm fast die Augen überquollen, als er stramm sagte: »Ich bleibe weiter an der Sache dran.«
    »Gut. Bowers wird versuchen, Ihnen das Leben schwer zu machen, weil Sie uns gegenüber derart hilfsbereit gewesen sind.«
    Er verzog unglücklich das Gesicht. »Das bin ich inzwischen schon beinahe gewohnt.«
    Dies wäre die Gelegenheit gewesen, ihn nach Bowers auszufragen, doch Eve ließ sie ungenutzt verstreichen, weil sie einen Anfänger nicht dazu zwingen wollte, seine Ausbilderin zu verraten. »Gut, dann kehren Sie zurück auf Ihr Revier und schreiben Ihren Bericht. Falls Ihnen noch irgendetwas einfällt, was eventuell mit diesem Fall zu tun hat, wenden Sie sich entweder an Peabody oder direkt an mich.«
    Dann ging sie in ihr Büro und wies ihre Assistentin an, die Aufnahme von dem Verhör für die Akte zu kopieren. »Außerdem sollten wir die in der Gegend bekannten Dealer unter die Lupe nehmen, da nicht völlig ausgeschlossen werden kann, dass sie in diese Sache involviert sind. Ich kann mir allerdings keinen Dealer vorstellen, der seine zahlungsunfähigen Kunden dadurch erledigt, dass er ihnen lebenswichtige Organe herausoperiert, aber man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen. Außerdem sollten wir alle bekannten Sekten überprüfen«, fuhr sie, während Peabody die Aufträge in ihr elektronisches Notizbuch eintrug, fort. »Zwar sagt mir mein Gefühl, dass es keine religiöse Sache ist, aber trotzdem darf dieser Aspekt nicht völlig außer Acht gelassen werden.«
    »Ich kann Isis kontaktieren«, schlug Peabody vor. Isis war eine weiße Hexe, die sie von einem anderen Fall her kannte. »Möglicherweise weiß sie, ob es bei irgendeinem schwarzen Kult so etwas gibt.«
    Eve nickte und sprang neben Peabody auf das Gleitband. »Ja, nutzen Sie Ihre Beziehungen. Es ist gut, wenn die Möglichkeit, dass eine Sekte ihre Hand im Spiel hat, so bald wie möglich ausgeschlossen werden kann.«
    Sie spähte in Richtung der gläsernen Wand, hinter der Polizisten, Angestellte sowie Zivilpersonen in den außen angebrachten, von ihr wie die Pest gemiedenen Fahrstühlen an dem Gebäude hinauf- und

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