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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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und die gleichzeitige Sorge in seinem Blick entdeckte, hob sie instinktiv eine Hand an seine Wange und fragte ihn mit leiser Stimme: »Willst du mir deshalb jetzt Ärger machen?«
    »Nein. Schließlich hattest du keine andere Wahl.«
    Jetzt verzog sie das Gesicht zu einem Lächeln, lehnte ihren Kopf an seine Schulter und gab unumwunden zu: »Als ich dich dort gesehen habe, war ich total sauer. Vor allem, weil ich derart froh war, dich zu sehen.«
    »Wie lange wirst du auf die Resultate warten müssen?«
    »Ein, zwei Tage. Ich darf nicht daran denken. Zum Glück habe ich genug zu tun, bis… Scheiße, wo sind meine Klamotten? Wo ist meine Jeans? In der Tasche steckt eine Diskette.«
    »Die hier?« Er hatte den Datenträger längst gefunden und vorsorglich auf das Nachtschränkchen gelegt.
    »Mira hat sie mich aus ihrem Büro klauen lassen. Sie enthält ein Gutachten von Bowers und das Täterprofil, das Mira entwickelt hat. Ich muss sie also sofort lesen.« Sie warf die Bettdecke zurück. »Inzwischen hat Feeney bestimmt auch die Diskette, die wir ihm zugeschanzt haben. Also hat er Wo sicher schon vorgeladen oder ist auf dem Weg zu ihr. Falls er sie bereits verhört hat, kann Peabody mir ein paar Hinweise geben, wie das Verhör gelaufen ist.«
    Sie war bereits auf den Beinen und zog sich hastig an. Immer noch war sie erschreckend bleich, immer noch hatte sie dicke, schwarze Ringe unter den Augen, doch zumindest nähme ihr Kopfweh, wie er hoffte, allmählich etwas ab.
    Denn daran hindern, mit der Arbeit fortzufahren, ließe sie sich garantiert nicht.
    »Welches Büro sollen wir nehmen?«
    »Meins«, erklärte sie, wühlte in einer Schublade und zog einen Schokoriegel daraus hervor.
    »He!« Er riss ihn ihr eilig aus der Hand und hielt ihn, als sie ihn sich wiederholen wollte, hoch über seinen Kopf.
    »Nach dem Abendessen.«
    »Du bist immer so furchtbar streng.« Da ihr der Sinn nach Schokolade stand, versuchte sie es mit einem verführerischen Lächeln. »Schließlich war ich krank. Da solltest du mich eigentlich verhätscheln.«
    »Du hasst es, wenn ich dich verhätschle.«
    »Langsam fange ich an, mich daran zu gewöhnen«, erklärte sie, als er sie aus dem Zimmer dirigierte.
    »Keine Süßigkeiten vor dem Abendessen. Es gibt Hühnersuppe«, meinte er. »Seit Jahrhunderten die beste Medizin. Und da du dich bereits so viel besser fühlst«, fuhr er auf dem Weg in ihr Büro unbarmherzig fort, »kannst du sie, während ich Miras Diskette lade, schon mal holen.«
    Sie hätte deshalb gern mit ihm geschmollt. Schließlich hatte sie Kopfweh, ihr Magen schmerzte, und sie war noch immer etwas wacklig auf den Beinen. Zu jeder anderen Zeit, dachte sie, während sie beleidigt in die Küche trottete, hätte er sie damit wahnsinnig gemacht, dass er sie zwang, im Bett zu bleiben, und dann wie ein verdammter Wachhund an ihrer Seite saß. In dem Moment jedoch, in dem sie es vielleicht durchaus genossen hätte, etwas verwöhnt zu werden, ließ er sie sich sogar ihr Essen selber holen. Und täte eine mögliche Beschwerde obendrein vermutlich mit einem breiten Grinsen ab.
    Sie saß also mal wieder in der Klemme, überlegte sie, als sie eine Schale dampfend heißer, köstlich duftender Suppe aus dem AutoChef zog.
    Der erste Löffel glitt wie Balsam durch ihre wunde Kehle in ihren aufgewühlten Magen, und vor lauter Dankbarkeit hätte sie beinahe gestöhnt. Rasch aß sie weiter, ohne darauf zu achten, dass sich Galahad, der dem Duft gefolgt war, wie ein pelziges Band um ihre Beine wand.
    Ehe sie sich’s versah, hatte sie die Schüssel vollständig geleert. Ihr Kopfweh war wie weggeblasen, sie war erfüllt von neuer Energie und selbst ihre Stimmung hatte sich gebessert, weshalb sie, während sie den Löffel ableckte, den Kater ansah und ihn fragte: »Weshalb nur hat der Kerl ununterbrochen Recht?«
    »Das ist eben eines meiner bescheidenen Talente«, erklärte Roarke von der Tür her. Und sah sie, verdammt noch mal, tatsächlich grinsend an.
    Dann kam er in die Küche, legte einen Finger unter ihr Kinn und meinte zufrieden: »Endlich hast du wieder Farbe im Gesicht, Lieutenant, und deinem Aussehen nach zu urteilen sind auch die Kopfschmerzen verschwunden, und du hast endlich wieder Appetit.« Er warf einen kurzen Blick auf ihre leere Schüssel. »Und wo ist das Essen für mich?«
    Er war nicht der Einzige, der selbstgefällig grinsen konnte, sagte sie sich, stellte die leere Schale auf den Tresen, schnappte sich die volle und tauchte

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