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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Du bist ihm schon begegnet«, fügte Roarke hinzu.
    Sie knurrte. Wie sollte sie sich an all die Menschen erinnern, denen sie aufgrund ihrer Beziehung zu ihm inzwischen vorgestellt worden war? »Ich frage mich, ob er – wie nennt man das noch? – auch Heimbesuche macht.«
    »Hausbesuche«, verbesserte ihr Gatte mit einem leichten Grinsen. »Irgendwie kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass der ehrenwerte Dr. Cagney gesetzeswidrig irgendwelche Obdachlose in ihren Unterkünften operiert.«
    »Ich mir vielleicht auch nicht mehr, wenn ich mit ihm gesprochen habe.« Seufzend fuhr sie sich mit beiden Händen durch das Haar. »Tut mir Leid, dass ich dich bei der Arbeit unterbrochen habe.«
    »Unterbrich mich ruhig ein wenig länger«, meinte er, fasste sie am Arm und zog sie zu sich. Mit seinem rechten Daumen strich er über ihre volle Unterlippe und bat: »Iss doch mit mir zu Mittag.«
    »Ich kann nicht. Ich habe noch zu tun.« Doch die leichte Berührung ihrer Lippe zauberte ein Lächeln auf ihr bisher allzu ernstes Gesicht. »Also, was wolltest du gerade kaufen?«
    »Australien«, erklärte er und lachte, als sie ihn verblüfft ansah. »Nur einen kleinen Teil.« Froh über ihre Reaktion zog er sie an seine Brust und gab ihr einen schnellen, harten Kuss. »Himmel, Eve, ich bete dich an.«
    »Tja, nun. Gut.« Solche Worte aus seinem Mund zu hören und zu wissen, dass es ihm tatsächlich ernst war, brachte sie noch immer aus dem Konzept. »Ich muss allmählich wieder los.«
    »Soll ich gucken, was ich über die Organforschung am Drake Center in Erfahrung bringen kann?«
    »Das ist mein Job, und ich kriege ihn bestimmt alleine hin. Es wäre nett, wenn du dich zur Abwechslung mal nicht in meine Arbeit einmischen würdest. Kauf du lieber den Rest von Australien oder so. Wir sehen uns nachher zu Hause.«
    »Lieutenant?« Er trat hinter seinen Schreibtisch, öffnete eine Schublade und warf ihr, da er wusste, wie sie funktionierte, einen energiehaltigen Schokoriegel zu. »Ich schätze, dass das dein Mittagessen wird.«
    Grinsend steckte sie den Riegel in die Tasche. »Danke.«
    Als sie die Tür hinter sich zuzog, sah er auf seine Uhr. Bis zu seiner nächsten Besprechung hatte er noch zwanzig Minuten Zeit.
    Also nahm er lächelnd hinter seinem Schreibtisch Platz und gab die Worte »Drake Center, Forschungs- und Entwicklungsabteilung« in seinen Computer ein.

3
    E s war gut gewesen, merkte Eve, dass sie nicht zuerst zu Dr. Mira gefahren war. Die Ärztin war nicht da, und so schrieb sie ihr eine kurze E-Mail, bat um einen Termin am nächsten Tag und fuhr weiter zu Drake.
    Das Zentrum war einer dieser sich über einen ganzen Block erstreckenden Komplexe, die sie schon hundertmal gesehen hatte, ohne wirklich darauf zu achten. Bevor sie Roarke begegnet war. Von ihm wurde sie beinahe regelmäßig in die Notaufnahme eines Krankenhauses gezwungen, getragen oder zumindest gezerrt. Dabei hätten eine Pille aus dem Erste-Hilfe-Kasten und ein kurzes Nickerchen sicher jedes Mal gereicht.
    Krankenhäuser waren ihr ein absolutes Gräuel, und nicht einmal die Tatsache, dass sie jetzt als Polizistin und nicht als Patientin ein Hospital betrat, machte es ihr leichter.
    Das ursprüngliche, altehrwürdige Sandsteingebäude hatte man liebevoll und, wie sie annahm, mit hohem finanziellem Aufwand in seinem Originalzustand erhalten. Mit einer Unzahl verglaster Gänge und silbrig glänzender Gleitbänder waren sie miteinander verbunden und mit strahlend weißen An- und Aufbauten versehen.
    Es gab Restaurants, Geschenkläden sowie Gesellschaftsräume für Besucher und Patienten, durch deren große Fenster man die wunderbare Aussicht auf die Stadt genießen und sich einreden konnte, dass man nicht an einem Hort der Krankheit und des Leids gefangen war.
    Da der Computer ihres Fahrzeugs besser funktionierte als der in ihrem Büro, gelang es ihr, sich ein paar allgemeine Informationen über das Zentrum zu beschaffen. Das Drake Center war weniger ein Krankenhaus als vielmehr eine eigene, kleine Stadt. Es gab Räume für praktischen und theoretischen Unterricht, Laboratorien, Traumastationen, Operationssäle, Zimmer und Suiten für Patienten, mehrere Aufenthaltsräume für das Personal sowie Wartebereiche für Besucher, wie man sie in allen Krankenhäusern fand.
    Darüber hinaus jedoch gab es ein Dutzend Restaurants – zwei davon mit fünf Sternen –, fünfzehn Kapellen, ein elegantes kleines Hotel für die Freunde und Verwandten von Patienten, drei

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