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Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition)

Titel: Der Tod kann warten: Kriminalroman (Sandner-Krimis) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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Kooperation schreibt sich anders. Jeder will das Feld von Ruhm und Ehre beackern.
    Auch der Sandner weiß Bescheid, mehr als ihm lieb ist.
    Die Beamtencrew aus dem Norden der Stadt verabschiedet sich. Ein schmieriges Grinsen kann der Sandner beim Sheriff ausmachen, oder hat er nur die Zähne gebleckt wie sein Mustang daheim im Stall?
    Mit einem Blick lässt sein Chef den Sandner und den Wenzel verharren. Kaum ist die Tür im Schloss, kommt sein geknurrtes »Wir sind noch nicht fertig«.
    Dem Sandner reicht es. Beherrschung hin oder her.
    »Wieso haben Sie alle Welt informiert, dass ich da rumspring?«, herrscht er den Staatsanwalt an.
    »Um zu vermeiden, was genau jetzt durch Ihre eklatanten Eigenmächtigkeiten entstanden ist. Schwierigkeiten. Kooperation und Synergie sind entscheidende Faktoren, aber das lernen Sie nicht mehr. Sie sind ein wandelnder Anachronismus! Dazu gefährden Sie das Leben von Herrn Oberstaatsanwalt Brauners Mutter!«
    »Bravo.« Der Sandner applaudiert höhnisch.
    »Schluss damit!«, befielt der Vorgesetzte.
    »Und was soll die Andeutung mit der Unbeherrschtheit, Kruzifix noch amal! Wollen’S mich als Mörder ...«
    »Sie sind nun mal ...«
    »Haltets die Fotzen, sag ich! Alle beide!«, werden die beiden Streithammel angebrüllt. Der Polizeirat fegt einen Stapel Papier vom Tisch. Der Schädel ist knallrot. »Niemand unterstellt dir einfach so einen Mord, Josef.«
    Der Wenzel bläst die Backen auf. Da wirst du vom Polizeirat mit einem Satz vom Staatsanwalt zum Dreikäsehoch degradiert. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen. Steht definitiv nicht in seiner Arbeitsplatzbeschreibung.
    »Fakt ist, du hast grob fahrlässig gehandelt und bist auf der Dienstvorschrift rumgetrampelt wie ein saudummer Ochsenschädel!«, fährt Sandners Vorgesetzter unbeirrt fort. »Inwieweit der Tod des Yilmaz mit deiner ›Tätigkeit‹ zu tun hat, wird sich ja noch klären. Die Oberkommissarin Wiesner leitet ab sofort offiziell die Ermittlungen im Falle Yilmaz. Du bist raus! Vom Fall entbunden, beurlaubt. Aus. Fertig. Danke schön.«
    Der Sandner reißt seinen Dienstausweis aus der Tasche und schmeißt ihn auf den Schreibtisch. »Darfst du behalten!«
    »Ich protestiere aufs Schärfste gegen den unangebrachten Ton. Und wenn ich dazu noch etwas ergänzen ...« Der Wenzel lässt nicht locker. Kleiner Wadlbeißer.
    »Nein.«
    »Die Oberkommissarin Wiesner hat sich auch unvorschriftsmäßig ...«
    »Schluss!«
    »Ich finde, ein neues ...«
    »Hochverehrter Herr Staatsanwalt! Ich lass mir von Ihnen nicht die halbe Dienststelle diskreditieren. Tragen’S das nachts auf dem Parkplatz aus, mit dem Herrn Sandner – und ich schau gerne dabei zu. Hauptsache, es fließt gescheit Blut!«
    Da soll noch mal einer sagen, der Sandner neige zu Gefühlsausbrüchen. Wenn dessen Dienstpistole auf dem Schreibtisch gelegen hätte, wäre durchaus ein Blutbad drin gewesen. So schlägt hinter dem Wenzel bloß die Tür ins Schloss. Theatralischer Abgang. »So nicht! Ich vertrete die Staatsanwaltschaft!«, hat er noch seinem Empfinden Luft gemacht – zweimalig.
    Der Sandner bleibt mit dem Polizeirat allein. Der setzt sich hinter seinen Schreibtisch und wirft einen Blick aus dem Fenster. Der Himmel ist grau wie ein alter Everlast-Jogginganzug, verschwitzte Wolken lassen noch vereinzelte Tropfen fallen.
    »Das wird die Staatsanwaltschaft nicht auf sich sitzen lassen. Jetzt haben wir den Salat. Du hast dem Yilmaz nix getan, Josef?«
    Müdes Kopfschütteln vom Hauptkommissar. »Höchstens indirekt. Wir kennen den Auslöser nicht – noch nicht. Der Indianer muss wieder freikommen. Der hat nix getan. Dem ist nichts nachzuweisen – eine ehrliche Rothaut.«
    »Schauen wir mal, wie der Haftrichter Stellung bezieht – Josef? Ich an deiner Stelle würde sicher nicht zu Hause rumflacken – ich rat es dir aber. Ich ordne es hiermit an. Aber dann steigt dir sicher der Brauner ins Genick. Wenn du etwas tust, und was du tust, will ich bestimmt nicht wissen. Zumindest der Wenzel wird Ruh geben, schließlich hab ich dich vor seinen Augen rasiert. Aber falls du noch mehr Scheiße baust, gehörst du der Katz. Da geht’s um deinen Dickschädel – meinen behalt ich auf. Offizielle Verlautbarung: Du bist krank, bis auf Weiteres nicht diensttauglich.«
    Den Satz mit der Katz hat der Sandner auch im Repertoire. Hoffentlich hat den der Chingachgook ebenso verinnerlicht.
    »Was ist mit Brauners Mutter? Wie nah seid ihr schon dran?«, will sein

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