Der Tod kommt in schwarz-lila
Parkhauses vorüberging, spürte er buchstäblich dessen durchdringenden Blick in seinem Gesicht. Er hastete auf seinen Wagen zu. Er riss sich zusammen. Nur keine Panik. Ruhig bleiben und den Wagen beseitigen. Dann konnte ihm überhaupt nichts passieren. Als er den Wagen beschleunigte und auf der Bundesstraße in Richtung Norden fuhr, atmete er erleichtert auf. Er fuhr vorsichtig und hielt sich an die Verkehrsregeln. Er durfte sich nicht verdächtig machen. Er blickte in den Rückspiegel. War der dunkle Ford nicht schon seit Wittmund hinter ihm? An der nächsten Kreuzung bog er nach rechts in Richtung Berdum ab. Der Ford fuhr geradeaus weiter. Erleichtert richtete er seinen Blick auf die Straße, die vor ihm lag. Bei Altgarmssiel gingen ihm beinahe vollends die Nerven durch. Unzählige Streifenwagen und Polizeibusse fuhren vor ihm. Er bremste und bog in einen Feldweg ein. Er kam sich vor wie ein Hase auf der Flucht vor einem Adler. Er hatte Glück. Nach drei Kilometern mündete der Feldweg wieder auf eine Straße. Kurz vor Sophiensiel hatte er sich wieder im Griff.
Er stoppte den Wagen. Ihm blieb nichts anders übrig als das Auto zu beseitigen, doch wie sollte er beweglich bleiben? Er fuhr in ein kleines Wäldchen und hielt an. Dann stieg er aus und ging zum Kofferraum. Der Ersatzkanister war leer. Ein Schlauch lag daneben. Er hätte die Tankstelle meiden und sich das Benzin auf die altbewährte Art besorgen sollen. Er öffnete den Tankdeckel und stellte den Ersatzkanister vor sich auf den Boden. Dann führte er den Schlauch in den Tankstutzen ein. Er sog kräftig am Schlauch, bis das Benzin aus dem Tank quoll. Er füllte den Kanister. Anschließend übergoss er den Wagen mit Benzin. Der Geruch kitzelte in seiner Nase. Mit dem Rest der stinkenden Flüssigkeit legte er eine Spur. Als er weit genug entfernt war, griff er nach dem Feuerzeug in seiner Tasche. Es zischte, als die Flamme das Benzin erfasste. Langsam schlängelte sich das Feuer auf den Fiat zu. Es gab einen dumpfen Knall und Sekunden später stand der Wagen in hellen Flammen.
Er hastete in Richtung Westen davon. Als er sich umwandte, sah er den schwarzen Qualm, der in den Himmel stieg. Er musste sich beeilen. Es war kurz nach Mittag.
*
Sie hatten in einem Schnellrestaurant eine kleine Mahlzeit zu sich genommen. Trevisan hatte sich für das Schollenfilet entschieden. Monika Sander hatte einen Salat mit Thunfisch und Shrimps gewählt.
Anschließend fuhren sie nach Fedderwarden. Trevisan schwieg. Monika kannte den Ausdruck in seinem Gesicht. Er grübelte. Sie traute sich nicht, ihn anzusprechen.
Vor der Gaststätte Klosterkrug wies er Monika an, den Wagen zu parken. Ein Schild stand vor dem Lokal. Es war geöffnet.
Als Trevisan mit seiner Kollegin den Gastraum betrat, blickten sich die wenigen Gäste nach ihnen um. Fietje, der Wirt, saß am Stammtisch und unterhielt sich mit zwei älteren Herren. Er wandte sich um, als Trevisan die Tür schloss. Sofort erhob sich der Wirt und ging auf Trevisan zu. »Der Polizist aus Wilhelmshaven«, sagte er überrascht.
»Sie haben ein gutes Gedächtnis«, lobte Trevisan.
»Ich glaube kaum, dass Sie hier essen und trinken wollen. Was liegt an?« Er führte Trevisan und Monika an einen leeren Tisch. »Ich habe gehört, dass der Mörder schon wieder zugeschlagen hat.«
Trevisan nickte. »Ich habe noch eine Frage im Zusammenhang mit dem Mord an Hansen«, sagte er leise.
Der Wirt spitzte die Ohren.
»Können Sie sich daran erinnern, ob Willemsen, Hansen oder auch Mijboer jemals darüber sprachen, ob sie einem Menschen das Leben gerettet haben? Egal, wie lange das her ist?« Trevisan blickte dem Wirt verschwörerisch ins Gesicht.
Fietje überlegte. Geistesabwesend schaute er auf den Tisch. Schließlich antwortete er: »Da war mal was. Ich kriege es nicht mehr genau zusammen. Aber …« Der Wirt wandte sich zum Stammtisch um. »Dort hinten, der Alte mit der Kapitänsmütze. Das ist Ahlers. Er war ebenfalls Fischer und hatte einen eigenen Kutter. Ich glaube, er könnte etwas wissen. Ich hole ihn eben mal her.«
Trevisan stimmte zu.
Unsicher setzte sich der alte Mann zu Monika und Trevisan an den Tisch. »Fietje meinte, Sie sind von der Polizei?«
»Das stimmt«, entgegnete Trevisan und stellte dem Mann die gleiche Frage, die er auch Fietje gestellt hatte,
»Sie sind der Polizist, der dieses Phantom jagt? Meine ganzen Kollegen sind schon voller Angst. Werden Sie diesen Kerl kriegen?«
»Wenn Sie uns helfen«, warf
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