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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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ihrem Zimmer und hörte Musik. Trevisan ging die Stufen hinauf und klopfte an ihre Tür. Ein leises »Herein« drang an sein Ohr.
    »Oho, ein Fremder«, sagte Paula, als Trevisan das Zimmer betrat.
    »Entschuldige, aber ich habe Stress bei der Arbeit.« Trevisan setzte sich zu ihr auf die Bettkante.
    »Ich weiß. Du suchst noch immer nach diesem Mörder. Bist du ihm denn schon auf die Spur gekommen?«
    »Ich glaube schon, doch ich kriege die Puzzlestücke nicht richtig zusammen«, antwortete Trevisan grüblerisch. »Alles ist noch vage und undurchsichtig.«
    »Ich habe Vertrauen zu dir. Ich weiß, dass du ihn fangen wirst«, erwiderte sie und lächelte. Dann umarmte sie ihn. »Manchmal wünschte ich, Angela und du wärt zusammen, dann wäre alles … einfacher«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    »Ich möchte, dass du glücklich bist«, antwortete Trevisan.
    Das Telefon klingelte. Er griff nach dem Hörer. Es wurde ein kurzes Gespräch. Als er auflegte, wandte er sich wieder Paula zu. Sein Gesicht wirkte ernst. »Ich muss leider noch mal weg.«
    »Was ist passiert?«
    »Sie haben bei Sophiensiel einen ausgebrannten Wagen gefunden. Er gehört aller Wahrscheinlichkeit nach dem Wangerland-Mörder.«

 
     
30
    Trevisan kam gegen Morgen nach Hause. Es gab keine Zweifel, der ausgebrannte Wagen, den ein Spaziergänger in der Nähe von Sophiensiel gefunden hatte, war der Wagen des Wangerland-Mörders. Trevisan hatte es befürchtet: Der Täter hatte von der Fahndung erfahren und sich einfach von dem Ballast befreit. Eine weitere Möglichkeit, ihn zu fassen, war damit zunichte gemacht.
    Trevisan veranlasste, dass alle Polizeistationen sofort informiert wurden. Alle Morde hatten gezeigt, dass der Täter mobil gewesen war. Trevisan rechnete deshalb damit, dass bald irgendwo ein Wagen fehlen würde. Doch noch etwas wurde Trevisan klar: Sie waren ihm dicht auf den Fersen und hatten ihn in die Enge getrieben. Die Suchaktion musste ausgeweitet werden. Für den nächsten Tag war der Einsatz eines Polizeihubschraubers geplant.
    Trevisan versuchte zu schlafen, doch seine Gedanken ließen ihm keine Ruhe. Sechs Tote pflasterten den Weg des Wangerland-Mörders. Hatte Trevisan den gemeinsamen Nenner zwischen Hansen, Grevenstedt und Lüdke gefunden? Alle drei hatten Menschenleben gerettet. Hansen hatte einen Jungen aus dem Wasser gezogen, doch niemand konnte bislang Näheres darüber sagen. Lüdke war beruflich mit der Rettung von Menschen in Seenot beschäftigt gewesen und Grevenstedts Schwiegervater hatte ebenfalls erwähnt, dass Horst Grevenstedt einmal einem Menschen das Leben gerettet hatte. Gleich heute Mittag musste Trevisan noch einmal mit Grevenstedts Schwiegervater reden.
    Trevisan schaute auf die Uhr, es war neun Minuten nach acht. Er hörte Paulas Schritte im Gang. Sie ging zur Schule. Er konnte zufrieden sein, dass Paula schon so selbstständig war, doch was blieb ihr auch anderes übrig. Er starrte an die Decke. Ein Sonnenstrahl verirrte sich ins Schlafzimmer. Er hatte vergessen, die Lamellen der Rollläden zu verschließen. Paula verließ das Haus, Trevisan hörte das Zuschlagen der Haustür. Er drehte sich auf die Seite und zog sich die Decke über den Kopf.
    Draußen fuhr ein Traktor am Haus vorüber. Trevisan gähnte. Er war hundemüde, doch der Schlaf wollte ihn nicht erlösen. Unruhig wälzte er sich herum. Der Mord an Gabler geisterte durch seinen Kopf. Was hatte den Wangerland-Mörder nach Wangerooge verschlagen? Die ganze Zeit über hatte Trevisan angenommen, dass der Mordanschlag auf der Helge der Grund dafür gewesen war, doch nun, nach dem Fund des Scooters am Ufer von Minsener Oog, rund fünf Kilometer von der Ostküste Wangerooges entfernt, musste er diese Annahme gründlich überdenken. Etwas anderes hatte den Mörder veranlasst, die Insel aufzusuchen. Trevisan blieb nichts anderes übrig, er musste noch einmal nach Wangerooge.
    Es war kurz vor neun. Das Telefon klingelte. Trevisan erhob sich und lief die Treppen hinunter. Als er den Apparat erreichte, verstummte der schrille Klingelton. Er fuhr sich durch die Haare. Sein Kopf schmerzte. Es war die Müdigkeit. Er wandte sich um und ging zur Treppe, doch dann entschied er sich anders. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer seiner Dienststelle. Monika Sander meldete sich. Er fragte, ob sie ihn angerufen hatte, doch Monika verneinte. Sie erzählte ihm, dass bislang noch keine Meldung über einen Fahrzeugdiebstahl auf der Dienststelle eingegangen war. Till

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