Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
Vom Netzwerk:
Protokoll gegeben«, sagte der Arzt.
    »Das ist zwar richtig, aber bei laufenden Ermittlungen kommt es immer wieder vor, dass neue Fragen aufgeworfen werden. Ich bin noch einmal wegen des gestohlenen Taucheranzuges hier. Wir sind zu dem Schluss gekommen, der Einbrecher könnte gewusst haben, dass Ihr Club im Besitz eines Anzugs in den Farben Schwarz und Lila ist. Sind mit diesem Anzug viele Tauchgänge unternommen worden?«
    Der Arzt überlegte. »Eigentlich bin nur ich mit dem Anzug getaucht. Um ihn zu testen. Wissen Sie, wir hatten ihn ja erst gekauft. Diese Trockenanzüge sind sehr teuer. Ein normaler Taucheranzug kostet gerade mal ein Drittel des Preises. Ich selbst habe ihn besorgt.«
    »Wo haben Sie ihn gekauft?«, fragte Margot Martinson.
    »Oh, es war ein günstiges Angebot«, antwortete Fitzmann. »Er war nicht neu, allerdings noch original verpackt. Ich kaufte ihn von einem Bekannten, mit dem ich früher viele Tauchgänge unternommen habe.«
    Trevisan wurde hellhörig. »Dieser Bekannte wohnt auch in Norden?«
    »Nein, Stefan lebt schon seit drei Jahren auf den Malediven. Er besitzt auf einer der Inseln eine Tauchschule.«
    »Dann haben Sie den Tauchanzug von den Malediven mitgebracht?«, fragte Trevisan enttäuscht. Er warf Margot Martinson einen entmutigten Blick zu.
    »Nein«, entgegnete Fitzmann. »Es ist eine lange Geschichte. Stefan war im Frühjahr hier. Sein Vater ist Anfang des Jahres gestorben. Er kam herüber, um die Erbschaftsangelegenheiten zu regeln. Der Vater betrieb draußen in Norddeich eine Tauchschule. Stefan wollte den Verkauf des Anwesens organisieren, musste aber dann wieder zurück. Geschäfte, Sie verstehen.«
    Trevisan atmete erleichtert auf. »Wie heißt Ihr Bekannter?«
    »Sein Name ist Stefan Lütjens.«
    »Diese Tauchschule Lütjens, ist sie derzeit geschlossen?«
    »Kopersand«, antwortete Fitzmann.
    »Bitte?«
    »Kopersand ist der Name der Schule«, erklärte Fitzmann. »Sie ist nach dem Landstrich draußen am Deich benannt. Ich selbst habe bei Stefans Vater Tauchen gelernt. Ich war schockiert, als ich erfuhr, dass der alte Seebär so plötzlich gestorben ist.«
    Trevisan spürte ein Kribbeln auf der Haut. »So plötzlich? Was meinen Sie damit?«
    »Ich hatte nicht gewusst, dass er ein Herzleiden hatte. Er starb an Herzversagen. Aber mehr weiß ich leider nicht. Wir hatten in den letzten Jahren nur wenig Kontakt.«
    Trevisan entspannte sich. Er hatte schon das Schlimmste befürchtet. »Gibt es hier jemanden, der mir weiterhelfen könnte? Angehörige, einen Partner oder einen Angestellten?«
    »Nur Stefan … Das heißt, es soll da einen Mann gegeben haben, der dem alten Lütjens ab und zu geholfen hat …«
    Das Kribbeln kehrte zurück und wurde stärker. Trevisan fuhr sich durch die Haare und warf Margot Martinson einen viel sagenden Blick zu. »… einen jungen Mann, etwa um die dreißig Jahre?«, fragte er.
    »Oh, da fragen Sie mich zu viel. Das kann Ihnen nur Stefan beantworten. Warten Sie, er hinterließ mir seine Telefonnummer.« Fitzmann blätterte in seinem Notizbuch.
    Trevisans spürte, dass er hier auf eine viel versprechende Spur gestoßen war. Ehe er sich verabschiedete, ließ er sich den Weg zur Tauchschule Kopersand erklären.
    *
    Das lang gestreckte Gerätehaus lag östlich des Fährhafens. Ein Bootssteg führte ins Wasser. Trevisan und die Psychologin umrundeten mit gespannter Wachsamkeit das Haus und den Nebenbau. Alle Türen und Fensterläden waren fest verschlossen. Spinnweben hingen überall am Gebälk.
    Sie untersuchten den abgeschiedenen Ort, doch es gab keine Anzeichen dafür, dass sich der Mörder hier versteckt hielt.
    »Glauben Sie, dass der Helfer des verstorbenen Tauchlehrers etwas mit der Sache zu tun hat?«, fragte Margot Martinson auf der Rückfahrt.
    »Zuerst müssen wir wissen, wer es überhaupt ist«, antwortete Trevisan. »Ich denke, der Mann könnte uns zumindest dabei helfen, herauszufinden, wer alles von der Existenz des Taucheranzugs wusste.«
    Gegen vier Uhr parkte Trevisan den Dienstwagen in der Tiefgarage.
    Als Trevisan zehn Minuten später hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, holte er sein Notizbuch hervor. Er tippte die endlose Telefonnummer in den Apparat. Er wartete, doch die Verbindung brach ab. Noch zweimal versuchte er es, doch vergebens. Eine Verbindung kam nicht zustande.
    *
    Eine Viertelstunde verging, dann klingelte das Telefon. Trevisan meldete sich.
    Kleinschmidt war am Apparat. »Ich habe das

Weitere Kostenlose Bücher