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Der Tod meiner Schwester

Der Tod meiner Schwester

Titel: Der Tod meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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ihre Schönheit längst aufgefallen. Vielleicht würde sie finden, dass Ned im Vergleich zu Bruno ein bisschen fade war.
    Ich wusste, dass man nicht um kleine Dinge beten sollte, doch ich konnte nichts gegen das Stoßgebet tun, das mir im Kopf herumging.
Lass Isabel Ned vergessen und sich in Bruno verlieben.
Wenn das geschah, würde Ned vielleicht endlich merken, was für ein wunderbares Mädchen
ich
war. Ich wusste, dass er mich als Kind ansah und im Zweifelsfall mit einem anderen Mädchen seines Alters ausgehen würde, doch meine Fantasie ging mit mir durch. Ich konnte es nicht ertragen, dass Isabel ihn besaß, während ich ihn begehrte. Er war nicht perfekt. Er rauchte, und ich hatte den Eindruck, dass er mit seinen Freunden ein bisschen zu viel trank, doch vielleicht konnte ihn die Liebe einer guten Frau verändern – auch wenn sie erst zwölf war.

31. KAPITEL
    J ulie
    Während ich am Küchentisch die gefüllte Pasta vorbereitete, die ich Ethan servieren wollte, hatte ich nicht die Spur eines sexuellen Gedankens. Was war aus meinem lüsternen Begehren vom Tag zuvor geworden? Es war verflogen. Eine flüchtige hormonelle Verirrung. Mein Begehren war nicht nur verflogen, es
kümmerte
mich auch nicht, dass es verflogen war. Vielmehr war es fast eine Erleichterung. Ich musste mir keine Sorgen darum machen, wie ich nackt aussah. Meine Hüften waren breiter, als sie sein sollten, weil ich zu viel Zeit am Computer verbrachte und mich zu wenig bewegte. Meine Brüste schienen bei jedem Blick in den Spiegel ein bisschen mehr zu hängen. Um das alles musste ich mir keine Sorgen machen, solange Sex mich nicht interessierte. Es machte mir allerdings Sorgen, dass ich Ethan womöglich bei unserem letzten, leicht zweideutigen Telefongespräch ein falsches Signal gegeben hatte.
    Doch als er eine Stunde später vor meiner Tür stand, mit einem Blumenstrauß in der Hand und Augen so blau wie der Himmel, reagierte mein Körper plötzlich wie der einer Zwanzigjährigen. Ich war nicht sicher, ob ich das Essen durchstehen würde, ohne ihn nach oben in mein Schlafzimmer zu schleifen.
    Ich umarmte ihn, und der Druck seines Körpers verstärkte meine Empfindungen noch. Lächelnd ließ ich ihn los.
    “Ich freue mich wirklich, dich zu sehen”, sagte ich.
    “Ich mich auch.” Er beugte sich vor und küsste mich sanft auf die Lippen. “Hast du eine Vase, in die ich die Blumen stellen kann?” Er hielt mir den Strauß entgegen.
    Ich fand in der Küche eine passende Vase und stellte sie auf den Verandatisch. Es würde kühl genug sein, um heute Abend draußen zu essen.
    In der Küche betrachtete er das gerahmte Foto von Shannons Abschlussfeier, das auf dem Fensterbrett stand.
    “Das muss deine Tochter sein”, stellte er fest.
    “Ja”, bestätigte ich, während ich im Backofen nach der Pasta sah.
    “Man erkennt die Ähnlichkeit mit deiner Familie. Die exotische Schönheit.”
    Ich blickte ihn an, als ich die Ofentür schloss. “Sie sieht Isabel sehr ähnlich.”
    “An Isabel kann ich mich nicht gut genug erinnern”, meinte er grinsend. “Ich hatte nur Augen für ihre kleine Schwester.”
    Lächelnd drückte ich ihm ein Messer in die Hand und deutete auf das Schneidebrett. “Würdest du bitte die Tomaten schneiden?”
    Wir arbeiteten wie selbstverständlich gemeinsam in der Küche. Er schien sich in meinem Haus ebenso wohlzufühlen wie ich in seinem. Dieses Selbstvertrauen fand ich sexy. Auch die Art, wie er meinen Arm berührte, wenn ich an ihm vorbeiging, war sexy.
Alles
an ihm fand ich heute Abend sexy.
    Wir schnitten beim Essen keines der schweren Themen an. Ich wollte zwar alles über die Befragung seines Vaters wissen, doch das konnte warten. Ich wollte nicht, dass irgendetwas die Stimmung zerstörte, und ihm schien es ebenso zu gehen. Wir saßen am Tisch auf der mit Fliegengittern geschützten Veranda und aßen im Abendlicht. Ich erzählte von meiner Kindheit in Westfield und er von seiner Lehrzeit als Tischler. Während ich ihm so zuhörte, fühlte ich mich zum ersten Mal seit Wochen entspannt. Ich wollte aufstehen, mich über den Tisch beugen und ihn küssen. Ich wollte die Knöpfe von seinem blauen Hemd öffnen.
    Ich stand das Dinner durch und wollte gerade die Teller in die Spüle stellen, als Ethan von hinten die Arme um mich legte und meinen Nacken küsste. Ich schmolz sofort dahin und hätte beinahe das Geschirr fallen lassen.
    “Ich bin so froh, dich wieder in meinem Leben zu haben”, flüsterte er mir ins

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