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Der Tod meiner Schwester

Der Tod meiner Schwester

Titel: Der Tod meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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mich als gefallene Heldin.
    Ned und sein Vater waren ebenfalls da. Plötzlich begriff ich, was für eine Närrin ich gewesen war: Ned war ein Mann, der hier mit vier anderen Männern stand. Was für eine kindische Idiotin war ich doch gewesen, zu glauben, dass er jemals ein romantisches Interesse an mir haben könnte. Ich hatte das Spiel einer Zwölfjährigen gespielt, doch mit den Konsequenzen der Erwachsenen.
    Meine Vater hinkte auf mich zu und umarmte mich. Eine Geste, auf die ich nicht vorbereitet war. “Ich weiß, dass du ihr nicht schaden wolltest”, flüsterte er mir ins Ohr und seine Stimme brach beim Wort “schaden”. Niemals sollte ich das Geschenk vergessen, das er mir mit diesen Worten machte. Er löste sich von mir und wandte sich wieder der Polizei zu.
    “Und Sie wollten sie gestern Nacht treffen?”, fragte Officer Davis Ned gerade.
    Ned wirkte, als hätte er es satt, Fragen zu beantworten. “Ursprünglich ja”, gab er widerwillig zu. “Doch ich konnte nicht …” Er sah seinen Vater an, und ich erinnerte mich an den Streit, der dazu geführt hatte, dass er mir die Nachricht an Isabel auftrug. “Ich durfte gestern Abend nicht ausgehen. Deshalb bat ich Julie, Izzy die Botschaft auszurichten.”
    “Warum durften Sie gestern Abend nicht ausgehen?”, wollte der andere Officer wissen.
    “Er war in diesem Sommer nicht viel zu Hause”, mischte sich Mr. Chapman ein. “Immer unterwegs. Meine Frau und ich entschieden, dass er zur Abwechslung zu Hause bleiben und helfen sollte.”
    “Und, haben Sie das getan?”, wandte Officer Davis sich an Ned. “Haben Sie gestern Abend zu Hause geholfen?”
    Ned nickte langsam. “Ja-a.” Er dehnte das Wort auf zwei Silben.
    “Was genau haben Sie getan?”
    “Ich habe sie nicht umgebracht”, erwiderte Ned aufgebracht. “Warum sprechen Sie nicht mit Bruno Walker?”
    “Ich sage ja gar nicht, dass Sie sie umgebracht haben, und nach Mr. Walker suchen wir gerade”, entgegnete Officer Davis. “Im Moment versuche ich, mir ein genaues Bild von der letzten Nacht zu machen. Was haben Sie zu Hause getan?”
    “Ich habe die Böden im ganzen Haus gewischt. Ich habe abgewaschen, mein Bruder trocknete ab. Ich habe die Wäsche zusammengelegt. Ich habe ein Radio repariert. Ist das genug?”
    “Schsch, Ned”, wies Mr. Chapman ihn zurecht. “Diese Einstellung macht es nicht besser.”
    “Und wo waren Sie gegen Mitternacht?”, hakte Officer Davis nach.
    “Ich dachte, Sie betrachten ihn nicht als Verdächtigen”, schaltete sich nun wieder Mr. Chapman ein. “Er wird keine weiteren Fragen mehr beantworten, bis wir mit seinem Anwalt gesprochen haben.” Plötzlich fiel mir ein, dass Mr. Chapman selbst Anwalt und auch der Vorsitzende Richter am Obersten Gerichtshof von New Jersey war. Ich war erleichtert, dass er seinem Sohn mit Rat und Tat beistehen würde. Es gefiel mir nicht, wie Ned befragt wurde. Officer Davis war so nett zu mir gewesen, als ich Donnie Jakes gefunden hatte. Doch jetzt kam eine andere, grimmige Seite an ihm zum Vorschein.
    “Beantworte die Frage, Ned”, sagte mein Vater im Befehlston. “Wo warst du letzte Nacht?” Ich bemerkte, dass der andere Polizist meinen Vater am Arm hielt, als ob er ihn davon abhalten wollte, Ned ins Gesicht zu schlagen. Ich fragte mich, was hier geschehen war, bevor Grandpop und ich herauskamen. Ich konnte mir vorstellen, wie Daddy darauf reagiert hatte, dass Ned und Isabel sich fast jede Nacht auf der Plattform getroffen hatten.
    “Er hatte hart im Haus gearbeitet”, sagte Mr. Chapman. “Ich war stolz auf ihn, dass er uns schließlich doch geholfen hatte. Danach saßen er und ich für eine Stunde oder so im Garten und sahen uns die Sterne an. Den Meteoritenschauer.” Er blickte Ned an. “Wir aßen Eiscreme. Ich schätze, es war halb eins, als wir wieder hineingingen. Es war doch etwa halb eins, oder?”, fragte er seinen Sohn, der unter dem Blick seines Vaters die Augen niederschlug.
    “Ich habe nicht auf die Uhr gesehen”, erklärte Ned.
    “In Ordnung.” Officer Davis klappte sein Notizbuch zu und nickte dann in meine Richtung. “Ich möchte mich jetzt mit Julie hier unterhalten.” Er blickte Ned und seinen Vater an. “Sie beide können gehen. Wir bleiben in Kontakt.”
    Ned ging seinem Vater voraus zum Haus der Chapmans, und Daddy führte mich zu den Deckchairs. Ich setzte mich neben ihn, und mein Großvater wählte einen Korbsessel in der Nähe, während Officer Davis und der andere Polizist sich gegen

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