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Der Tod soll auf euch kommen

Der Tod soll auf euch kommen

Titel: Der Tod soll auf euch kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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aus Cnoc Loinge die Kunde von dem entführten Kind gebracht hat. Es muß Fiachrae gewesen sein … Aber nein. Das kann nicht sein. Woher sollte er wissen, daß Corb und Corbnait Alchú mitgenommen hatten? Nicht einmal sie wußten, wer das Kind ist.«
    »Du hättest dich ein wenig länger mit dem Kräutersammler unterhalten müssen«, stellte Gormán fest. »Er sagte mir, daß sie in Cnoc Loinge einer Frau aus Fiachraes Haus erzählt hätten, daß sie ein Kind gefunden hatten, von dem sie hofften, daß jemand es adoptieren würde.«
    »Für seinen Verrat wird Fiachrae verurteilt und bestraft werden«, schwor sich Eadulf. »Aber das hilft uns jetzt nicht, mein Kind oder den Mörder von Sárait zu finden.«
    »Ich flehe zu Gott, daß er mich dabei sein läßt, wenn wir den Mörder aufspüren«, sagte Gormán voller Inbrunst. »Ich werde tun, was ich tun muß, und es wird mir nicht leid tun.«
    »Ich bereue es sehr, daß Uaman sein Geheimnis mit ins Grab genommen hat.«
    »Uaman muß doch etwas gesagt haben, was dir weiterhelfen kann, oder?« fragte Gormán eindringlich. Auf einmal sprang er auf. »Vielleicht befindet sich das Baby immer noch in Uamans Turm?«
    Eadulf schüttelte den Kopf. »Er hat das Baby einem Schäfer und seiner Frau gegeben, die werden es aufziehen, ohne seine Herkunft zu kennen. Es wird in irgendeinem Gebirge als Schäfer aufwachsen … Aber wo? Es würde ein ganzes Leben dauern, die Berge dieses Landes nach ihm abzusuchen. Seine neuen Eltern wissen nur, daß das Kind von Uaman kam. Es gibt keine Möglichkeit festzustellen, wer der Junge ist. Er wird einen anderen Namen tragen.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Das hat mir Uaman verraten.«
    »Ich habe Lady Fidelma einmal sagen hören, daß man, wenn man die Worte, die jemand geäußert hat, genauer untersucht, daraus allerlei Schlüsse ziehen könnte.«
    Eadulf blickte den Krieger erstaunt an. Der Mann hatte recht. Genau das würde Fidelma sagen.
    »Denk nach, Bruder«, sagte Gormán. »Erinnere dich an seine Worte.«
    Eadulf schloß die Augen und versuchte es.
    »Er nannte keinen Ortsnamen. Gab keine Hinweise aufeine bestimmte Gegend. Er sagte nur, daß Alchú von einem Schäfer und seiner Frau großgezogen und im Gebirge Schafe hüten würde.« Eadulf verstummte.
    »Ist dir gerade etwas eingefallen?«
    »Er sagte etwas von einem Gebirge, in dem es spukt.«
    Gormán lächelte bitter. »In welchem Gebirge in den fünf Königreichen gibt es nicht irgendwelche Geister? Die Berge sind alt und haben unzählige Könige kommen und gehen sehen, die nun weggeweht sind wie die Spreu vom Weizen. Sie haben ein Gedächtnis, diese Berge. Dort spukt es wirklich.«
    »Uaman meinte, dort würde die Tochter von jemanden spuken.«
    Gormán neigte sich rasch vor. »Das klingt gut, Bruder. Wessen Tochter?«
    Plötzlich wußte Eadulf den Namen wieder.
    »Dáire Donn«, sagte er triumphierend. Erwartungsvoll blickte er Gormán an, der aber nur den Kopf schüttelte.
    »Wir werden uns danach erkundigen müssen«, sagte er. »Doch nun sollten wir erst einmal schlafen. Wenn ich deinen Freund Basil Nestorios recht verstanden habe, werden wir morgen bei Ebbe sein Pferd und ein paar wertvolle Habseligkeiten aus dem Turm holen.«
    Eadulf stimmte ihm zu. Dann fiel ihm noch etwas ein.
    »Wir haben doch einen von Uamans Kriegern in der Zelle des Persers eingesperrt. Vielleicht könnte er uns zu Alchú führen.«
    »Morgen, wenn wir auf den Wechsel der Gezeiten warten, kann ich zu der kleinen Siedlung hinaufreiten, die ich im Gebirge hinter uns entdeckt habe. Die werden sich bestimmt freuen, daß Uaman nicht mehr ihr Stammesfürst ist. Außerdemkönnten sie uns bei der Suche nach diesem Dáire Donn helfen«, sagte Gormán gutgelaunt.
    »Einverstanden.«
    Eadulf spürte auf einmal, daß der Rest der Nacht eisig werden würde, obwohl Gormán ständig Holz ins Feuer warf.
    Die Nacht verbrachten sie in unruhigem Schlaf. Wer gerade wach wurde, kümmerte sich um das Feuer. Außer der schneidenden Kälte wurden sie von den Lauten wilder Tiere gestört. Irgendwo heulten Wölfe, und der Schrei einer Wildkatze drang durch das Dickicht. Eadulf war erleichtert, als sich der nächste Morgen mit düsteren, grauen Streifen am östlichen Himmel ankündigte.
    »Heute abend suchen wir uns ein Gasthaus«, sagte er, als Gormán das Frühstück vorbereitete. »Noch so eine Nacht im Freien halte ich nicht aus.«
    Auch Basil Nestorios hatte sich bereits erhoben und vertrat sich die Beine.
    »Nie

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