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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Häuser für die Familien gebaut haben. Mom und Francis haben meistens hier auf der Lichtung mit einem Campingkocher Mittag gekocht, sodass die Männer arbeiten konnten, bis die Dunkelheit hereinbrach. Sobald es Elektrizität gab, haben Dad und Joe Strahler aufgestellt und bis in die Nacht hinein gearbeitet. Wir Kinder haben in Schlafsäcken auf der Ladefläche des Pritschenwagens geschlafen. Manchmal sprangen Dads Kumpels vom Revier ein, aber er und Joe haben die meiste Arbeit alleine erledigt. Sie haben insgesamt fünf Jahre gebraucht, um beide Häuser fertigzustellen, aber sie haben es geschafft”, sagte er stolz.
    “Hm.” Casey und Will sahen zum Haus hinüber, das still und verwinkelt im Dunklen lag. Es lag ruhig zwischen den Bäumen da. Casey hatte diese Geschichte schon so häufig gehört, aber sie langweilte sie nie.
    Von fern hörte man einen Kojoten bellen. Ein anderer antwortete ihm auf der anderen Seite des Tales. Nahebei hörte man ein Tier durch das Unterholz kriechen. Wahrscheinlich Damwild, dachte Casey. Oder ein Bär.
    Sie sah hinüber zu der schwarzen Silhouette der Bäume, die die beiden Grundstücke der Collins und der O’Tooles voneinander trennten. Sie versuchte, den Punkt zu erkennen, an dem ihre Schwiegereltern im Dunklen verschwunden waren, die Schneise im Wald, die die beiden Häuser miteinander verband. Es standen einige Bäume zwischen den beiden Häusern, die nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt waren – nah genug, dass die beiden ehemaligen Kollegen und ihre Ehefrauen sich bequem besuchen konnten.
    Als Kinder waren die fünf Collins-Sprösslinge und Tim, der einzige Sohn der O’Tooles, und später Mary Kate, so oft zwischen den Häusern hin- und hergerannt, dass ein kleiner Trampelpfad, der durch den Wald führte, entstanden war.
    “Als Dad und Joe ihr Geld zusammenwarfen und einen Kredit bei der Bank aufnahmen, um das Grundstück hier zu kaufen, das damals nur aus Wald und Gebüsch bestand, dachten viele Leute, sie seien verrückt geworden”, erinnerte sich Will weiter. “Aber nun können sie über diese Leute lachen. Heutzutage, da Mears weiter expandiert, gehört dieser Fleck hier zu den besten Lagen. Es vergeht kaum eine Woche ohne Angebot von einem Immobilienmakler, der das Land kaufen will. Sie könnten ein Vermögen verdienen.”
    Kein Wunder, dachte Casey. Es war ein wunderbares Grundstück.
    “Mom und Dad werden nie verkaufen”, war sich Casey sicher. “Und auch Joe und Francis werden sich nicht von ihrem Haus und dem Land trennen.”
    Patrick Collins und Joe O’Toole waren seit Kindertagen beste Freunde gewesen. Als Patrick zur Polizei in Mears ging, war Joe ihm gefolgt. Die meiste Zeit ihrer Laufbahn waren sie Partner gewesen.
    Nun waren die beiden Männer im Ruhestand und freuten sich ihres Lebens. Sie hatten zusammen dafür geschuftet, die Häuser zu bauen. Sie hatten ihre Kinder gemeinsam großgezogen und zugesehen, wie sie allmählich erwachsen wurden und das Haus verließen. In Tims Fall mussten sie mit ansehen, wie er starb. So würden sie gemeinsam ihr Leben verbringen, bis sie selbst starben.
    “Da hast du recht”, stimmte Will zu. “Das ist hier schon der richtige Ort für sie. Natürlich ist jetzt das Haus zu groß für Mom und Dad und Granda, aber sie warten ja nur darauf, dass wir ihnen Enkel liefern, damit sie babysitten können.”
    “Solange keiner von uns verheiratet ist, wird das wohl nicht so schnell passieren. Mary Kates Kinder nehmen uns diesen Druck ein wenig. Gott sei Dank.”
    “Das erinnert mich daran, dass ich mit dir noch etwas besprechen wollte.”
    Aha, jetzt kommen wir der Sache schon näher, dachte Casey. Sie wusste doch, dass Will etwas mit sich herumtrug. “Worum geht’s?”
    “Wann fängst du wieder an zu leben?”
    “Pardon? Worüber redest du?”
    “Ich mache mir Sorgen um dich, Stretch. Alles was du tust, ist arbeiten oder die Familie besuchen, um anschließend wieder in dein verlassenes Stadthaus zurückzukehren. Ich weiß, wie sehr du Tim geliebt hast. Aber Schwesterchen – er ist seit mehr als einem Jahr tot. Es ist an der Zeit, dass du dein Leben wieder lebst. Geh raus. Verabrede dich wieder.”
    “Wieder?” Casey lachte bitter auf. “Wann habe ich mich jemals verabredet?”
    Tim und sie waren sich sicher gewesen, dass sie einander einmal heiraten würden, schon seit ihrem vierzehnten Lebensjahr. Sie konnte sich nicht daran erinnern, Tim jemals gefragt zu haben, ob er mit ihr ausgehen würde. Es war

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