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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Hüfte und floss dann auf Oberschenkelhöhe zu einer hübschen Weite auseinander, sodass er um die Knie herum bei jeder Bewegung tanzte. Darunter waren ihre Beine sichtbar, die, wie sie zugeben musste, in diesen hohen Sandalen verdammt gut aussahen. Oben herum trug sie eine Bluse aus einem seidigen Stoff, der in verschiedenen Lilatönen mit einem floralen Muster bedruckt war. Am Ausschnitt und an den Dreiviertelärmeln sowie am Bund war eine kleine Rüsche angenäht, die jede ihrer Bewegungen mitmachte.
    “Na, was sagst du?”, fragte Mary Kate.
    “Es sieht gut aus”, musste Casey zugeben.
    “Siehst du! Ich habe dir doch gesagt, dass ich weiß, was ich tue. Wann vertraust du mir endlich einmal?” Sie wartete keine Antwort ab, sondern winkte Casey zum Bett heran. “Nun komm her, dann schminke ich dich. Ich habe die Sachen schon alle hier.”
    “Mary Kate, ich kann mich selbst schminken”, protestierte Casey und setzte sich neben ihre Cousine auf das Bett.
    “Das weiß ich, aber ich kann es besser als du. Dreh dich zur Seite.”
    Casey atmete tief aus und ließ ihre Cousine ihr Kunstwerk vollenden.
    “Fertig! Toll siehst du aus”, erklärte sie endlich. “Lass mal sehen, was wir mit deinen Haaren machen.”
    “Das geht schon, ich mache mir einfach einen Knoten”, antwortete Casey und rubbelte sich noch einmal mit dem Handtuch durch ihre roten Korkenzieherlocken.
    “Und genau das wirst du nicht tun! Ich habe mir nicht die ganze Mühe gegeben, damit du dir nun einen langweiligen Sekretärinnendutt machst. Du hast so schönes Haar! Warum du es immer nach hinten bindest, ist mir schleierhaft.”
    “So macht es am wenigsten Arbeit, und außerdem hängt es mir dann nicht ständig ins Gesicht. Außerdem kann ich im Büro nicht wie eine Sexbombe auftreten.”
    “Aber jetzt gehst du ja nicht ins Büro. Also lässt du es offen.”
    “Offen? Aber die Locken stehen mir einfach vom Kopf ab, wenn ich nicht irgendetwas damit mache.”
    “Ja, genau das sieht schön aus, und es ist sexy. Und jeder Mann, der nur ein bisschen Blut in den Adern hat, wird sie anfassen wollen.”
    Casey sah ihre Cousine zweifelnd an: “Und das soll gut sein?”
    Mary Kate verdrehte die Augen. “Ehrlich. Du bist so unschuldig, was Männer angeht. Vertrau mir!”
    Casey fühlte sich unwohl. Warum hatte sie sich bloß von ihrer Cousine überreden lassen, sich so aufzubrezeln? Sie stand am Rande des Spielfeldes und suchte nach einem freien Sitzplatz auf der Tribüne. Alle anderen Frauen trugen Jeans und T-Shirts oder etwas Vergleichbares. Wahrscheinlich würde Dr. Adams den Plan ihrer Cousine sofort durchschauen.
    Der Ball wurde abgeschlagen, und eine Horde Eltern stand auf und fing an zu pfeifen. Casey sah wieder aufs Spielfeld und beobachtete ein schlankes dunkelhaariges Mädchen in einem grün-weißen Trikot, das ihren Schläger zur Seite warf und auf die erste Basis zurannte, während eine Läuferin auf der dritten Basis zur Heimatbasis lief.
    Das Mädchen, das den Ball geschlagen hatte, lief an der ersten Basis vorbei zur zweiten, während eine Feldspielerin auf der linken Seite den Ball auffing und zum Shortstop warf. Diese drehte sich um und schlug ihn zur Fängerin, aber die Läuferin von der dritten Basis war um Sekunden schneller und machte den Punkt.
    In der Zwischenzeit lief die Schlägerin des Balles an der zweiten Basis vorbei und rannte mit ganzer Kraft weiter.
    Die Fängerin der gegnerischen Mannschaft warf den Ball zur dritten Basis.
    “Slide! Rutsch doch!”, rief die Menge.
    Das dunkelhaarige Mädchen machte einen Satz und rutschte auf die dritte Basis.
    Der Linienrichter rief: “Punkt”, und hob den Arm.
    Die Menschenmenge hinter Casey tobte, während die Gäste auf der anderen Tribüne aufstöhnten.
    Casey konnte sich nicht helfen, und sie ließ sich von der Begeisterung der Fans anstecken. Sie klatschte mit ihnen über den gelungenen Wurf. Die Tribüne, an deren Seite sie stand, war mit weißen und grünen Bändern aus Krepppapier geschmückt, daher nahm sie an, dass sie für die richtige Mannschaft, die Trailblazers, applaudierte.
    Einen Moment später wurde ihre Vermutung bestätigt. Jemand rief ihren Namen, und als sie sich umdrehte, sah sie Mark auf sich zukommen. Er trat an einen niedrigen Zaun, der das Spielfeld von den Tribünen trennte, und winkte sie heran.
    “Da bist du ja. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass bei dir etwas dazwischengekommen ist”, sagte er, als sie bei ihm angekommen war. Er sah

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