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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Montdidier. Dann gab es zwei Geoffroys: de Saint-Omer und Bisol. Und schließlich und für unseren gegenwärtigen Zweck am bedeutendsten einen Ritter namens Archambault de Saint-Amand sowie den zukünftigen Großmeister des Ordens, dessen Name André de Montbard lautete.«

2
    Ein fahles Ross
    Hugues de Payens galoppierte auf seinem grauen Hengst unterhalb der überhängenden Mauern einer alter Burg über ein weites, grünes Feld. Zu beiden Seiten hielten Reihen bewaffneter Männer ihre ungeduldigen Pferde straff am Zügel; nervös tänzelten deren Hufe auf der Stelle, dunkle Muskeln wogten, so weit das Auge reichte, wellenförmig auf ihrer sich bäumenden Brust. Brustharnische schimmerten in der strahlenden Sommersonne, über ihnen flatterten Fähnchen mit Löwen, Bären, Greifen und Drachen, drohend aufgerichtet, laufend, mit erhobenem Kopf liegend, und weit darüber schwebten die breiten Banner, die auf lilienweißem Grund das Symbol ihres Zwecks und Glaubens trugen, das rote Kreuz.
    Dann ertönte ein Glöckchen, und im Nu wurde aus der Burg eine verfallene Ruine, die Berittenen und ihre Flaggen verschwanden, so dass nur der Reiter auf einer gutmütigen grauen Stute gemächlich an einem Feldrain dahinritt, zur Begleitung nichts anderes als ein paar gelangweilte Kühe. Er ließ die Zügel locker, zog sein Handy heraus, rief die Nachrichten auf und fand ein einziges, großgeschriebenes X vor.
    Er löschte die Nachricht und trieb die Stute an, hinein in ein Gehölz voller Buchen, die von schlanken Weiden abgelöst wurden, als er sich einem schmalen, aber tiefen und schnell fließenden Wasserlauf näherte. Am Ufer hielt er an und lockerte die Zügel, damit das Pferd die langen Gräser ausrupfen konnte.
    Er wählte eine gespeicherte Nummer.
    »Bernard.«
    »Hugues.«
    »De Clairvaux.«
    »De Payens.«
    Schweigen. Still für sich zählte er:
    Eintausend zweitausend dreitausend.
    Exakt nach drei Sekunden meldete sich die andere Stimme. Nur ein wenig früher, nur ein wenig später, und er hätte aufgelegt, das Handy ausgeschaltet, die SIM-Karte herausgenommen, sie mit einem an seinem Gürtel befestigten Drahtschneider zerschnitten und die Einzelteile samt Handy in den Flusslauf geworfen.
    »Hugues, der lose Faden, könnte es sein, dass das doch nicht so harmlos ist, wie wir gedacht haben? Frag mich nur, ob es nicht klug wäre, die Sache zu bereinigen. Diskret natürlich.«
    Kurzes Schweigen, dann Hugues: »Ich weiß nicht recht, es gefällt mir nicht. Schließlich sind wir dazu nicht da.«
    »Natürlich nicht. Aber im Feld muss man sich manchmal zwischen Kollateralschäden und der eigenen Sicherheit entscheiden. Oder, wir wollen ja nicht um den heißen Brei herumreden, unserer Sicherheit.«
    »Unsere Struktur schützt uns.«
    »Es gibt immer Verbindungen. Sie kennen mich. André kennt Sie. Die Geoffroys kennen André.«
    »Ich hoffe, Sie trauen meiner Besonnenheit. Ich traue André.
    Und er sagt, man kann sich auf die Geoffroys verlassen.«
    »Ja? Nach allem, was Sie von Bisols Reaktion auf die Mill Street erzählt haben, hege ich da so meine Zweifel.«
    »Er macht sich um den verletzten Polizisten Sorgen. Einen zweiten zur Schadensbegrenzung zu beseitigen, wird ihn nicht glücklicher machen.«
    »Richtig ausgeführt, gibt es keinen Grund, warum er überhaupt davon erfahren soll, oder? Hören Sie, mir gefällt das ebenso wenig wie Ihnen, aber ich weiß, wie leicht alles auseinanderbrechen kann. Ich musste sowieso schon einen neugierigen Polizisten an die kurze Leine nehmen. Der fragliche lose Faden scheint Unfälle nur so anzuziehen, es sollte also nicht allzu schwierig sein, ihn aus dem Spiel zu nehmen, ohne irgendeinen Verdacht zu wecken oder Bisols zartes Gewissen noch weiter in Unruhe zu versetzen. Nach allem, was Sie von André erzählen, müsste er es doch spielend leicht schaffen.«
    Die Leitung war tot.
    Hugues schaltete den Apparat aus. Sein geduldiges Pferd, auf jedes Zeichen achtend, hob den Kopf und graste daraufhin weiter, nachdem der Reiter sich nicht rührte und weiter gedankenversunken im Sattel saß.
    Schließlich schaltete er das Handy wieder ein, gab ein X ein und trennte die Verbindung.
    Kurz darauf klingelte das Handy.
    »Hugues.«
    »André.«
    »De Payens.«
    »De Montbard.«
    Eintausend zweitausend dreitausend.
    »André, wie geht’s? Ich habe gerade mit Bernard gesprochen. Es gibt einen kleinen Job, der genau Ihr Fall zu sein scheint …«

3
    Kaffeeklatsch
    Zwei Tage nachdem Pascoe gen Westen

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