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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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lässt er nicht gelten. Ich bitte dich, mit äußerster Achtsamkeit zu agieren. Grigorjew wird kein Versagen dulden.“
    „Hast du Angst um mich?“
    „Ja.“
    „Ich werde nicht versagen.“
    Keph legte eine Mappe auf das Fass. „Sie enthält alle Informationen, die dieser Grigorjew einem Komplizen des Ziels abgepresst hat und einen kompletten Background-Check unsererseits.“
    Daniel blätterte mit einer Hand. Grace wurde immer schwerer in seinem Arm. Es dauerte, bis die Buchstaben aufhörten, vor seinen Augen zu tanzen. „Undine und Samuel Sorokin. Ihre Eltern waren Vulkanologen?“
    „Bis sie über dem Cotopaxi abgestürzt sind.“
    Daniel pfiff durch die Zähne. „Vollwaise mit sieben Jahren. Eine zweifelhafte Ka r riere in diversen Kinderheimen, aus allen geflohen, wieder aufgegriffen, wieder geflohen. Pflegeeltern wiederholt bestohlen, galt seit dem als unvermittelbar. Netter Lebenslauf.“ Lucinde kam nicht zurück. Scarborough sah auf die Uhr. Ein weiterer Cocktail wurde an ihren leeren Platz gestellt. Wo blieb sie? Vorsichtig legte er Grace neben sich und ordnete seine Kleidung.
    Keph starrte ihn entgeistert an. „Du nimmst das hier nicht ernst.“
    „Doch. Das tue ich. Sag mir, ob du dort einen Mann mit drei Cocktailgläsern am Tisch sitzen siehst.“
    Keph sah hinter sich. „Ja. Und?“
    Wenn ihr Begleiter keine Halluzination war, war es Lucinde auch nicht.
    „Ich bin gleich wieder da.“ Fast wäre er gestürzt. Keph stütz t e ihn. Es wurde Zeit, dass die Wirkung dieses Giftes aufhörte. Daniel atmete tief ein und konzentrierte sich auf jeden Schritt.
    Die Damentoilette war leer. Der Gang zur Küche auch. Wo war sie?
     
    *
     
    Die Kälte biss in ihre Füße. Lucy ging auf und ab. Die Nervosität blieb. Ihr Kopf fühlte sich an, als ob er gleich auseinanderplatzen wollte. Auf der Toilette hatte es sie überfallen. Als es sich angefühlt hatte, als ob ihre Nerven brennen würden, war sie nach draußen geflüchtet. Die Kälte linderte , aber die Spannung in ihrem Kopf blieb.
    „Kann ich dir helfen?“
    Diese samtschwere Stimme würde sie nie wieder vergessen. Als sich Lucy zu ihm umdrehte, klopfte ihr Herz bis zum Hals. Er sah blasser aus als heute Morgen. Die Haare, die ihm ins Gesicht fielen, klebten vor Schweiß. Diese markante Linie vom Kinn bis zu den Wangenknochen. Warum hatte sie ihn nicht gleich erkannt ? Er war es, der sich eben im Pub dieser Frau hingegeben hatte. Lucy wollte wütend sein , aber es reichte nur zu bodenloser Enttäuschung. Jetzt wusste sie wenigstens, warum er vor ihr geflohen war.
    „Du holst dir hier draußen den Tod.“
    Sein Blick glitt über ihre nackten Arme. Er zog seinen Pullover aus und wickelte ihn eng um sie . Seine Hände blieben auf ihren Schultern liegen , deren Wärme strahlte durch den Wollstoff.
    „Ich komme schon klar. Geh wieder zu deiner Freundin, sicher wartet sie.“ Die Beulenpest wünschte sie diesem Weib a n den Hals.
    „Grace tut mir hin und wieder gut. Unsere Beziehung ist rein kameradschaftlich.“
    Er rieb über ihren Rücken und hinterließ eine Spur Behaglichkeit.
    „Scheint eine sehr innige Kameradschaft zu sein.“
    „Du siehst süß aus, wenn du wütend bist.“ Seine Hand ruhte an ihrer Wange.
    Lucy brachte es nicht über sich, sie wegzuschlagen, obwohl sie die Vorstellung hasste, dass er unter diesem Weib gelegen hatte. Und wie entsetzlich verführerisch er in seiner Lust gewirkt hatte, dabei hatte sie nur Schemen erkennen können.
    „Warum bist du mit Scarborough hier und nicht mit mir?“
    Sie verkniff sich die Frage, woher er Ethans Namen kannte. Seine Organisation schien über eine detaillierte Datei zu verfügen.
    „Warum bist du ein Mörder?“ Der Gedanke schreckte sie immer noch nicht ab.
    „Warum bist du eine Diebin?“
    Sein Blick glitt über ihre Augen zu ihrem Mund. Mit dieser tiefen Sehnsucht sah er hinreißend begehrend aus.
    „Es macht mir Freude.“
    „Das macht es mir auch, manchmal.“ Daniel legte ihr die Hand in den Nacken. Mit einer erschütternden Selbstverständlichkeit presste er seine Lippen auf ihren Mund.
    Lucy biss ih m in die Zunge. „Tu nicht so, als ob ich dir gehören würde. Ständig startest du diese Übergriffe. Wir kennen uns kaum.“ Seine Übergriffe lösten Emotionslawinen aus, von denen sie nur zu gern überrollt werden wollte. Aber sie hatte nie jemandem gehört. Ihre Freiheit gehörte zu ihrem Dasein wie das K ribbeln in den Fingern beim Anblick einer verlockenden Beute. Daniel

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