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Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007

Titel: Der Tod wird euch finden - Al-Qaida und der Weg zum 11 September Ausgezeichnet mit dem Pulitzer Prize 2007 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Wright
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Hause und setzte sich neben sie. „Du bist eine miserable Solitärspielerin, Süße“, sagte er. Valerie fühlte sich verschmäht und ging ins Bett, ohne mit ihm zu sprechen. Am Morgen war sie immer noch abweisend. O’Neill kam ins Badezimmer und legte die Arme um sie. Er sagte: „Bitte verzeih mir.“Sie war gerührt und antwortete: „Ich verzeihe dir.“Er bot an, sie zur Arbeit zu fahren, und setzte sie um 8 Uhr 13 Uhr im Flower District ab, wo sie einen Termin hatte. Dann machte er sich auf den Weg zum World Trade Center.
     
    BIN LADEN, Sawahiri und eine kleine Gruppe aus dem inneren Kreis von al-Qaida machten sich in die Berge auf, und zwar oberhalb von Khost, nahe der Löwenhöhle, wo Bin Ladens afghanisches Abenteuer begonnen hatte. 38 Er sagte seinen Männern, dass etwas Großartiges geschehen werde. Bald würden sich ihnen Muslime aus aller Welt anschließen, um die Supermacht zu besiegen. Die Männer hatten eine Satellitenschüssel und ein Fernsehgerät bei sich.
    Vor dem 11. September hatten Bin Laden und seine Gefolgsleute lebhafte Träume gehabt. Es war bei al-Qaida üblich, dass einige der Männer nach dem Morgengebet ihre Träume der vorangegangenen Nacht erzählten und Bin Laden die Deutung übernahm. Angeblich berichteten Personen, die nichts von dem Plan wussten, von einem Traum, in dem ein Flugzeug ein großes Gebäude traf. „Wir spielten ein Fußballspiel, wir gegen die Amerikaner“, erzählte ein Mann Bin Laden. 39 „Aber das Eigenartige ist, dass ich mich fragte, warum Osama unsere gesamte Mannschaft aus Piloten bildete. Waren wir auf einem Fußballplatz oder in einem Flugzeug?“Der Sprecher von al-Qaida, Suleiman Abu Ghaith, träumte, dass er mit Bin Laden fernsah und auf dem Bildschirm eine ägyptische Familie zu sehen war, die am Abendbrottisch saß, während der älteste Sohn einen ägyptischen Volkstanz vorführte. In der Textzeile am unteren Bildschirmrand stand zu lesen: „Um die Kinder von al-Aksa [die Moschee in Jerusalem] zu rächen, führt Osama Bin Laden Angriffe gegen die Amerikaner durch.“Als er diesen Traum in Gegenwart von 50 Männern Bin Laden erzählte, sagte Bin Laden lediglich: „In Ordnung, ich werde dir deinen Traum später deuten.“Doch dann verbot er plötzlich jedes Gespräch über Träume, insbesondere über solche, in denen Flugzeuge in Gebäude rasten, da er befürchtete, sie könnten den Plan verraten. 40 Er selbst träumte, dass Amerika in Schutt und Asche läge, und glaubte, es handle sich um eine Prophezeiung. 41
    Steve Bongardt saß in seiner Büronische in der Einheit I-49 und las Geheimdienstberichte auf seinem Computer, unter anderem darüber, dass die Lager von al-Qaida in Tora Bora wieder in Betrieb genommen würden. Ihm schwante, dass das nichts Gutes bedeutete. Barry Mawn saß in seinem Büro, als er einen ohrenbetäubenden Lärm hörte. Als er aus dem Fenster blickte, konnte er das Flugzeug nicht mehr sehen, das in Augenhöhe vorbei geflogen war, aber er hörte die Explosion. Er glaubte, ein Kampfflugzeug habe über dem Hudson River die Schallmauer durchbrochen. Einen Augenblick später schrie seine Sekretärin auf. Mawn lief zu ihrem Fenster hinüber und sah das brennende Loch im 92. Stock des Nordturms des nur wenige Blocks entfernten World Trade Centers. Mawn versammelte augenblicklich seine Mitarbeiter. Er wies die SWAT und das Beweissicherungsteam an, hinüberzufahren und die New Yorker Polizei und die Feuerwehr zu unterstützen. Und dann entschloss er sich, auch die Terror-Taskforce zu schicken.
    John P. O’Neill Jr., der als Computerexperte bei der MBNA in Delaware arbeitete, war auf dem Weg nach New York, um im neuen Büro seines Vaters einige Geräte zu installieren. Aus dem Zugfenster sah er Rauch aus dem World Trade Center aufsteigen. Er rief seinen Vater auf dessen Mobiltelefon an. Dieser sagte ihm, er sei in Ordnung und auf dem Weg nach draußen, um den Schaden zu beurteilen.
    Das mit etwa 35 000 Litern Treibstoff beladene Flugzeug war 58 Stockwerke über O’Neills Büro in den Turm gerast. 42 Er erreichte die Empfangshalle. Die Menschen waren nicht in Panik, sie waren verwirrt. War eine Bombe explodiert? Hatte es ein Erdbeben gegeben? Keine Erklärung schien sinnvoll. Aus der Decke rann Wasser und plätscherte auf den Marmorboden. Die zweigeschossigen Kirchenfenster waren zersplittert, und eine eigenartige Brise pfiff durch die Halle. Die ersten Menschen stürzten sich aus den Fenstern oberhalb der brennenden Stockwerke.

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