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Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter

Titel: Der Torwächter Bd. 1 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stromiedel
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Sein Blick fiel auf die Tankstelle, dann sah er zu der verdorrten Plantage daneben. Der Gedanke, der ihm kam, war so erschreckend wie fesselnd.
    Noch einmal blickte er den Hügel hinauf. Die Kälte kam immer näher.
    Er musste es versuchen.
    »Los, hilf mir!« Simon packte Ira und zog sie über den Asphalt bis zu einem ausgetrockneten Graben. Als Ashakida sah, was er vorhatte, half sie ihm, Ira in die Senke neben der Straße zu zerren.
    Außer Atem wandte sich Simon der Leopardin zu. »Du bleibst hier. Pass auf Ira auf.«
    Ashakida knurrte. »Ich pass auf dich auf.«
    »Das kannst du auch von hier aus. Ich geh nicht weit.«
    So schnell er konnte, rannte Simon hinüber zur Tankstelle. Der Verkaufsraum war dunkel, doch die Zapfsäulen leuchteten, es herrschte Nachtbetrieb. Ein junger Mann saß hinter dem Nachtschalter und schlief, seine Füße auf dem Verkaufstresen. Er bemerkte Simon nicht.
    Ohne zu zögern, riss Simon den Zapfhahn aus einer der Säulen und zog ihn mit sich. Ratternd rollte der Schlauch von der Trommel ab. Simons Ziel war die ehemalige Plantage, die brachliegenden Felder begannen direkt neben der Tankstelle. Er hatte Glück, der Schlauch war lang genug, er reichte bis zu den Rinnen des einstigen Bewässerungssystems. Simon rammte den Zapfhahn in eines der offenen Rohre und drückte den Hebel durch. Einen Moment lang passierte nichts. Simon fürchtete schon, dass die Säulen nicht freigeschaltet waren, doch dann sprang die Pumpe an, und die goldfarbene Flüssigkeit schoss aus dem Hahn in das offene Rohr. Gurgelnd floss das Benzin die Rinne hinab bis zur nächsten Abzweigung, es verteilte sich, floss weiter, der nächsten Abzweigung entgegen.
    Simon verkeilte den Zapfhahn, sodass er ihn nicht halten musste, und rannte zurück zur Tankstelle. Ein zweiter Schlauch, den er aus einer der Säulen zog, war zu kurz. Mit einem alten Rohr, das er auf dem verdorrten Feld fand, überbrückte er die Lücke, und bald schoss aus zwei Schläuchen Benzin in das Bewässerungssystem. Es stank fürchterlich. Simon wandte den Kopf ab, doch den zweiten Zapfhahn musste er halten, er konnte ihn in dem locker auf dem Boden liegenden Rohr nicht verkeilen.
    Ein Schatten huschte durch die Nacht, Ashakida kam herbeigelaufen. Überrascht sah sie, was Simon tat. Sie fauchte und ihre Zähne blitzten im Mondlicht. »Das ist Wahnsinn, was du vorhast!« Simon hätte schwören können, dass Anerkennung in ihrer Stimme mitschwang.
    Er versuchte, den Hügel hinaufzusehen, doch die alten Gebäude der Plantage versperrten ihm die Sicht. »Wie viel Zeit habe ich noch?«
    Ashakida lief ein Stück Richtung Straße und sah zum Hügel, dann hetzte sie zu ihm zurück. »Nicht mehr viel. Eine Minute, höchstens, dann ist der Frost hier.«
    Ein Poltern ertönte, die Tür des Verkaufsraumes wurde aufgerissen. Schritte ertönten, dann eine Stimme: »Bist du verrückt? Was machst du da?« Der junge Tankwart war aufgewacht, er stürzte wütend auf Simon zu. »Hör sofort auf damit!«
    Simon blickte zu Ashakida. »Halt ihn auf.«
    Die Leopardin reagierte sofort. Mit einen Satz sprang sie auf den Mann zu, sie landete direkt vor ihm, zeigte fauchend ihre Zähne. Erschrocken stoppte der Mann seinen Lauf. Sprachlos, den Mund aufgerissen, starrte er die Raubkatze an. Ashakida knurrte erneut und schlich drohend näher. Voller Angst drehte der Mann sich um und rannte davon.
    »Du musst dich beeilen!« Ashakida lief zu Simon zurück und zerrte, als er nicht reagierte, an seinem Hosenbein.
    »Schon gut, ich hab ja verstanden!« Simon zog den Zapfhahn aus der Rinne und ließ ihn los. Die Schlauchtrommel drehte sich und der Schlauch wickelte sich auf. Simon löste auch den anderen Zapfhahn und ließ ihn zurückrollen. Doch das Ventil des Hahns war nicht ganz geschlossen, Benzin spritzte überall auf den Boden, während der Schlauch auf die Trommel gewickelt wurde.
    »Zurück, Ashakida! Schnell!«
    Die Leopardin zögerte, doch dann entfernte sie sich ein Stück, wandte sich aber sogleich wieder um. Wachsam beobachtete sie, was geschah.
    Simon holte die Streichhölzer hervor. Er war nun doch nervös, er hatte noch nie Benzin angezündet und wusste nur, dass es sehr gefährlich war, weil es blitzschnell und sehr heiß brannte. Er musste an die Stichflamme denken, die aus der Tonne geschossen war, als sie mithilfe von Spiritus die Spinnen verbrannt hatten.
    Kurz entschlossen griff er sich einen trockenen Ast, an dem noch einige zusammengerollte Blätter hingen. Abseits

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