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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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war Notwehr. Er geriet in Panik und stellte das Gewehr zurück, ohne die Fingerabdrücke abzuwischen. Das Gewehr war am Morgen in der Garage. Es kann also nicht die Waffe sein, mit der Warwick-Smith getötet wurde.«
    »Du neigst mehr zu der Annahme, daß Warwick-Smith mit seinem eigenen Gewehr erschossen wurde?«
    »Es wäre möglich. Ein Schuß ist jedenfalls abgefeuert worden, und es sind keinerlei Fingerabdrücke auf der Waffe. Irgend jemand muß sie abgewischt haben. Wenn das die Mordwaffe war, dann stehen wir vor der völlig unsinnigen Theorie, daß der Mörder sein Opfer zu einer Autofahrt überredete, daß Warwick-Smith sein eigenes Gewehr mitnahm und sich damit schließlich auch noch erschießen ließ.«
    »Die Kugel hat seinen Kopf durchschossen, nicht wahr? Schade, daß ihr sie nicht finden könnt.«
    Wright sah seinen Freund entrüstet an. »Wo zum Teufel sollen wir sie deiner Ansicht nach suchen? Sie kann irgendwo in einem Umkreis von zehn Meilen sein. Natürlich hat man die Gegend, wo das Auto gestanden hat, abgesucht. Aber man hat nichts gefunden. Ich kann die Kugel nicht herzaubern.«
    Jim setzte sich. In diesem Augenblick klopfte es an die Tür. Wright, der nicht besonders gutgelaunt war, sagte barsch: »Herein.« Auf der Türschwelle erschienen Delia und Wallace, den Jim schon als ihren künftigen Mann ansah.
    »Ja? Sie möchten?«
    »Wir wollen eigentlich nichts. Aber vielleicht möchten Sie dies hier von uns«, antwortete Keith trocken und übergab ihm Trustys Fund ohne weitere Erklärung.
    »Wo haben Sie das gefunden?« fragte der Inspektor und vermied es, Jim anzusehen.
    »Hier im Garten, im Baumstumpf gegenüber der Garage. Den Baum ließ Warwick-Smith fällen. Es war der tapu -Baum. Der Hund hat die Kugel ausgebuddelt.«
    »Auf der Suche nach Kaninchen, was?« scherzte Jim. »Diese Spaniels haben nichts anderes im Kopf. Die Kugel sieht nicht so aus, als hätte sie lange im Baum gesteckt.«
    Wright wandte sich an Wallace: »Können Sie mir die Stelle zeigen?«
    Sie pilgerten wie bei einer Prozession zum Baumstumpf hinaus, an der Spitze Trusty. Keith befahl dem Hund: »Hier, Trusty, Ratten, Kaninchen. Zeig es ihnen«, und zum Inspektor sagte er, daß der Spaniel vielleicht wieder an derselben Stelle graben würde. Trusty aber dachte gar nicht daran. Er setzte sich mit dem Rücken zum Baumstumpf, keuchte aufgeregt und sah seinen Herrn erwartungsvoll an. Dann erhob er sich und brachte Keith einen Zweig. Jim lachte. »Versuchen Sie nie, einen Spaniel vorzuführen«, sagte er. »Er wird Sie immer im Stich lassen.« Keith blieb nichts anderes übrig, als in dem ausgegrabenen Dreck selbst die Stelle zu zeigen, wo sie die Kugel gefunden hatten. Wright schaute sich um.
    »Wenn Warwick-Smith in der Nähe seiner Garage stand, als ihn der Schuß von hinten traf, dann kann die Kugel tatsächlich im Baumstumpf gelandet sein.« Auf dem Rückweg ins Haus meinte er: »Diese Fragen müssen die Experten beantworten. Nur sie können feststellen, ob diese Kugel aus Warwick-Smith’ Gewehr abgefeuert wurde. Ich werde sie sofort mit einem meiner Leute in die Stadt schicken. Das Ergebnis erfahren wir heute abend.« Dann bedankte er sich bei Keith.
    »Bringt Sie das in Ihren Ermittlungen weiter?« fragte Delia gespannt.
    »Wenn die Kugel wirklich aus Warwick-Smith’ Gewehr stammt und erst vor kurzem abgefeuert wurde, dann könnte es uns ein Stückchen weiterbringen.«
    Jim sah die Angst im Gesicht des Mädchens und sagte freundlich: »Sie brauchen keine Angst zu haben, Miss Hunt. Der Mörder war nur hinter Warwick-Smith her, und das aus gutem Grund. Er wird weder Sie noch Mrs. Warwick-Smith verfolgen.«
    »Ich weiß, daß Sie mich für feige halten«, verteidigte sich Delia. »Aber Tatsache ist, daß hier in der Gegend ein Mörder frei herumläuft. Wenn es sich nun um einen Verrückten handelt? Greifen diese Leute nicht jeden an? Und sagt man nicht, daß Mörder immer an den Ort ihres Verbrechens zurückkehren?«
    »In der Regel nur im Kriminalroman«, antwortete Wright trocken. »Nein, Miss Hunt, wie Jim schon sagte, Sie haben keinen Grund, sich zu fürchten. Der Mann, der Warwick-Smith getötet hat, ist nicht verrückt. Hier handelt es sich um einen minutiös geplanten vorsätzlichen Mord — fast eine Hinrichtung.«
    »Sie meinen...?«
    »Ich meine, daß die letzte Person, die gefährdet wäre, Mrs. Warwick-Smith ist. Ganz im Gegenteil. Der Mörder war, denke ich, ihr Beschützer. Wenn er etwas länger gezögert

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