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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Moment gerade seine allerletzte Tournee vorbereitete, stand mit seiner blutjungen Frau und einem doppelten Whisky pur an einer der Glastüren und plauderte mit Eric Lecadre, dessen griechischer Lockenschopf im Licht der Kristalllüster golden glänzte.
Wenig später verabschiedeten sich Hallyday und seine Freundin von Ribanville und verließen die Party.
    Ribanvilles Frau Candice bediente sich am Buffet und führte ein lebhaftes Gespräch mit dem amerikanischen Botschafter und dessen Frau. Das Botschafterpaar stammte wie Candice aus Texas. Ribanville hörte den breiten Akzent und sah, wie seine Frau lachte. Sie wirkte gelöst, als hätte sie ein Stück vermisste Heimat wiedergefunden. So hatte Ribanville sie lange nicht erlebt. Er schlenderte vorbei und lächelte den dreien zu. Während seine Frau den Kopf abrupt zur Seite wandte, erwiderte das Botschafterpaar Ribanvilles Lächeln.
    Der Kulturminister, der Fernsehdirektor und Léon Soulier, Ribanvilles Freund und Kandidat seiner Jubiläumssendung, fachsimpelten über das neue Mediengesetz, das in Kürze im Senat beraten werden sollte. Ribanville vernahm einige Wortfetzen, verstand jedoch keine Einzelheiten. Sie interessierten ihn auch nicht. Er setzte seinen kleinen Rundgang im Kreis der Gäste fort, blieb hin und wieder stehen, tauschte ein paar Worte und Nettigkeiten und schlenderte weiter. Die Sendung am Abend war ein voller Erfolg gewesen. Der Fernsehdirektor hatte ihm gleich nach der Show grünes Licht für zwanzig weitere Sendungen gegeben. Jetzt wollte Ribanville die Party genießen und seinen Erfolg feiern.
    Von hinten legte sich eine Hand auf Ribanvilles Schulter. Sie gehörte einem Gast, der soeben erst eingetroffen war.
    »Ah, Monsieur Thibon! Schön, dass Sie kommen konnten!«, begrüßte Ribanville ihn.

    »Ja, leider hatte ich bis eben eine Besprechung beim Präfekten und konnte mir Ihre Sendung nicht ansehen«, sagte der Direktor der Brigade Criminelle. »Wie ich hörte, war sie ein voller Erfolg? Gratuliere!«
    »Danke, Monsieur Thibon! Eric Lecadre sagte mir, Ihre Frau liegt immer noch im Krankenhaus?«
    Sie tauschten noch einige belanglose Worte, dann schlenderte Thibon zum Buffet, wo er Ribanvilles Frau begrüßte, die ihn dem Botschafterpaar vorstellte.
    Einer der wenigen Journalisten, die geladen waren, hieß Serge Schulman. Ribanville kannte ihn schon lange. Er schrieb für Paris Match und den Figaro und hatte Yves’ Karriere von Anfang an medial begleitet und unterstützt. Er war ein schlaksiger Typ mit Oberlippenbart, dem man seine fünfzig Jahre nicht ansah. Als großer Bewunderer des exzentrischen Schriftstellers Tom Wolfe trug auch er nur weiße Kleidung. Heute Abend war es ein eierschalenfarbener Seidenanzug und ein weißes Hemd mit Stehkragen. Schulman trat soeben aus dem Sommergarten, spähte suchend umher und steuerte auf Ribanville zu, der sein leeres Champagnerglas auf einem der Tische in der Nähe der Eingangstür abstellte.
    »Yves!«, sagte der Journalist. »Hast du mal einen Moment Zeit? Ich wollte dich …«
    Rinbanville unterbrach ihn.
    »Ja, sofort, Serge. Ich geh nur kurz mal für kleine Jungs. Entschuldige, bin gleich wieder da.«
    Ribanville verließ den Raum, während Serge Schulman sich ein Glas Mineralwasser vom Tablett eines der Kellner schnappte. Nach jahrzehntelangem, exzessivem Alkoholkonsum
war er nun schon beinahe fünf Jahren trocken. Er war stolz darauf, dass er beim Anblick von Champagner und Whisky schon lange nicht mehr schwachwurde. Er nahm einen kräftigen Schluck und blickte dem Showmaster nach.
    Wenig später öffnete Yves Ribanville die Tür zur Herrentoilette.

8. KAPITEL
    E s war reiner Zufall, dass LaBréa das Klingeln seines Handys bemerkte. Es steckte in seiner Jackentasche, und als er dort nach einem Kaugummi suchte, um den schalen Geschmack des Bieres aus seinem Mund zu verbannen, spürte er das Vibrieren. Er fingerte das Gerät aus der Tasche.
    »Hier LaBréa«, sagte er laut und hielt sich das linke Ohr zu. Tokio Hotel spielte mit voller Lautstärke, und ein Telefonat unter diesen Umständen schien beinahe unmöglich. Dennoch erkannte er die Stimmes seines Vorgesetzten.
    »Monsieur Thibon?«, rief er erstaunt. Céline drehte sich zu ihm und blickte ihn fragend an.
    »Ja … nein, Monsieur. In einem Popkonzert. Ich kann Sie schlecht verstehen«, sagte LaBréa mit lauter Stimme. »Was? Wo? Und Sie sind vor Ort? Ja, natürlich, ich komme sofort. Und wer ist das Opf…?«
    Doch Thibon hatte bereits

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