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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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sollen sie Ihnen dabei helfen.«
    Franck verließ die Toilette. Thibon rief ihm nach: »Absolute Nachrichtensperre gegenüber der Presse, Hauptmann! Die Meute dürfte bald hier sein, wenn sie nicht schon den Hoteleingang belagert.«
    Vorsichtig untersuchte Brigitte Foucart die Wunde über dem rechten Ohr des Opfers.
    »Sieh dir das mal an, Maurice.« La Bréa trat näher und ging in die Hocke.

    »Die viereckig geformte Verletzung hier. Könnte von einem Hammerschlag herrühren.«
    LaBréa konnte den Abdruck deutlich erkennen.
    Jetzt drehte Brigitte den Leichnam um und nahm eine etwa zwei Zentimeter lange horizontal verlaufende Wunde am Hinterkopf des Toten in Augenschein. Dort waren die Haare verklebt, das Blut noch flüssig. Die Gerichtsmedizinerin wandte sich an LaBréa.
    »Eine Hiebverletzung, Maurice. Ähnlich wie die über dem rechten Ohr. Die Tatwaffe könnte ein Schlosserhammer gewesen sein. Mit der Schlagseite des Hammers traf der Mörder den Schädel seitlich. Und die Verletzung am Hinterhauptbein könnte durch die Finne des Hammers entstanden sein.«
    LaBréa runzelte die Stirn.
    »Die Finne?«
    »So nennt man die Schmalbahn eines solchen Werkzeugs. Ein Hammer besteht aus Kopf und Stiel, der Kopf hat eine Bahn und eine Finne. Die Bahn ist die flache viereckige Schlagfläche, die Finne der keilförmig zulaufende Teil des Hammerkopfes.«
    »Erstaunlich, was du alles weißt, Brigitte.« LaBréa verzog anerkennend den Mund.
    »Langjährige Erfahrung, Maurice. Der Hammer als solches ist ein beliebtes Mordinstrument. Leicht zugänglich und für jedermann zu handhaben. Aufgrund der Hebelwirkung entsteht ein hohes Maß an kinetischer Energie, wenn entsprechend heftig zugeschlagen wird. Hier jedenfalls wurden die Hiebe mit aller Kraft durchgeführt.«
    »Welcher Schlag war deiner Meinung nach der tödliche?«
    »Schwer zu sagen. Die Kombination beider Schläge wird den Tod herbeigeführt haben. Hier am Hinterhauptbein haben wir eine Rissquetschung. Die Kopfschwarte ist eine der am stärksten blutenden Stellen des menschlichen Körpers. Eine schwere Verletzung wie diese führt unweigerlich dazu, dass man verblutet.«
    Sie nahm eine Lupe aus ihrem mobilen Einsatzkoffer und betrachtete eingehend die Wundränder.
    »Die Wundränder sind unscharf begrenzt, ein klares Zeichen für stumpfe Gewalt. Die Wunde hat Gewebsbrüche, mit kleinen Nerven und Gefäßen, die stehen geblieben sind. Der Schlag mit der Finne des Hammers hat zu einem Lochbruch des Schädels geführt und eine riesige Blutung unter der harten Hirnhaut ausgelöst.«
    Sie steckte die Lupe zurück.
    »Sind Sie ganz sicher, dass die Tatwaffe ein Hammer war, Docteur?« Thibon schien skeptisch.
    »Ganz sicher bin ich immer erst nach der Autopsie. Das sollten Sie doch wissen, Monsieur.« Es klang kurz angebunden und unfreundlich. Jeder bei der Brigade Criminelle wusste, dass Dr. Foucart Thibon nicht ausstehen konnte und ihn für aufgeblasen und inkompetent hielt. Für sie war der Direktor nichts weiter als ein eiskalter Karrierist, der seinen beruflichen Werdegang ausschließlich seiner Parteizugehörigkeit verdankte. Erneut beugte sie sich über den toten Moderator.
    »Der Schlag am Hinterhauptbein wurde mit größter Wahrscheinlich von hinten ausgeführt. Wäre er von der Seite her geführt worden, müsste die Hiebverletzung vertikal sein. Ich vermute, dass der Schlag über dem Ohr erst
danach erfolgte. Vielleicht sogar erst, als er schon am Boden lag.«
    Vorsichtig schob sie die Ärmel von Ribanvilles Jacke hoch. Das Hemd, das er darunter trug, war kurzärmelig, und man sah die nackten und dunkel behaarten Arme des Opfers. Am linken Handgelenk trug Ribanville eine teure Pilotenuhr. Diese Tatsache wies darauf hin, dass es hier vermutlich nicht um einen Raubmord ging.
    Erneut blickte Brigitte LaBréa an.
    »Der Mann muss vollkommen überrascht worden sein. Nicht die leisesten Anzeichen von Gegenwehr.« Sie deutete auf die nackten Arme. »Hätte er den Angriff gesehen, hätte er instinktiv die Arme zu einer Abwehrbewegung erhoben, und die Mordwaffe hätte ihn vermutlich auch dort getroffen und verletzt. Aber ich bemerke keine Hautläsionen, keine Hämatome.«
    »Kannst du dir erklären, warum er auf dem Rücken gelegen hat?«
    Brigitte dachte einen Moment nach.
    »Ich nehme an, er hat vor dem Urinal gestanden, um sein Geschäft zu erledigen. Als er das erste Mal getroffen wurde, ist er wahrscheinlich ausgerutscht und dann nach hinten gekippt.«
    LaBréa gab ihr

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