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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Recht.
    »Könnte sein, die Marmorfliesen sind ja ziemlich glatt.« Er bückte sich und warf einen Blick auf Ribanvilles Schuhe. »Und seine Schuhe haben Ledersohlen und wirken nagelneu.«
    Der Schöngeist räusperte sich und warf einen Blick auf seine Uhr.

    »Wie ich sehe, haben Sie alles im Griff, LaBréa. Ich fahre jetzt nach Hause. Morgen früh bekommen Sie meine schriftliche Zeugenaussage.« Noch einmal betrachtete er den toten Moderator. »Mein Gott, wer ist zu so etwas fähig? Erschlagen wie ein räudiger Hund …«
    »Haben Sie ihn gut gekannt, Monsieur?«, fragte LaBréa rasch.
    »Gut gekannt? Nein. Meine Frau hat ihn gut gekannt. Sie ist eine Kollegin von Eric Lecadre, dem berühmten Schauspieler. Er und Ribanville sind seit Jahren befreundet, und meine Frau verkehrt natürlich in diesen Künstlerkreisen. Daher erhielt sie eine Einladung für heute Abend. Aber da sie im Krankenhaus liegt, habe ich die Einladung wahrgenommen.«
    »Verstehe, Monsieur.«
    Thibon wandte sich zum Gehen.
    »Sie können mich jederzeit erreichen, wenn sich etwas ergibt, LaBréa. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Monsieur le Directeur.«
    »Gute Nacht, Docteur.«
    Brigitte murmelte etwas Unverständliches und schüttelte missbilligend den Kopf. Als die Tür ins Schloss fiel, bemerkte sie trocken: »Tja, Maurice, du und ich, wir verkehren nun mal nicht in diesen Künstlerkreisen.« Sie deutete auf den Leichnam des Opfers. »Aber wo es hinführen kann, wenn man zu diesen Kreisen gehört, siehst du ja selbst. Meinetwegen können sich jetzt die Kollegen der Spurensicherung ans Werk machen. Ob ich hier in diesem Luxusschuppen irgendwo einen Kaffee bekommen kann? Ich meine, ohne dass ich zehn Euro für den Espresso bezahlen muss.«

    »Ich frage den Hoteldirektor. Der ist in heller Aufregung und hat sich alles andere gewünscht als die Topnachricht morgen früh im Fernsehen: Bekannter TV-Moderator im Ritz ermordet. Übrigens, Brigitte, wirf doch noch einen Blick in seine Taschen.«
    Die Gerichtsmedizinerin durchstöberte die Jackentaschen und fand Ribanvilles Portemonnaie und sein Handy. Im Portemonnaie befanden sich die Kreditkarten des Opfers sowie Bargeld in Höhe von sechshundertsiebzig Euro.
    »Raubmord können wir definitiv ausschließen«, sagte Brigitte. Mit spitzen Fingern hob sie Ribanvilles Handy hoch, um keine Spuren zu verwischen. »Hier, es ist angeschaltet.«
    »Gilles Leute sollen als Erstes die Spuren auf dem Gerät sicherstellen, damit ich mir dann die Anrufprotokolle ansehen kann.«
    LaBréa verließ den Tatort und begab sich in die Hotelhalle. Vor dem Eingang des Ritz lauerten bereits Reporter und Kameraleute. Beamte der Stadtpolizei hinderten sie daran, das Hotel zu betreten. Woher wussten die Presseleute von dem Mord? Hatte einer der Gäste sie alarmiert? Ein Angestellter des Hotels? Der Mörder selbst? Letzteres war nicht auszuschließen. LaBréa erinnerte sich an den Bastille-Mörder, der seinerzeit anonyme Schreiben an die Zeitung Le Figaro geschickt hatte, um auf sich aufmerksam zu machen.
    Inzwischen waren auch Jean-Marc und Claudine eingetroffen. Claudine sprach mit den beiden Angestellten an der Rezeption. Franck und Jean-Marc befragten den Portier, einen stattlichen Mann in der Uniform des Hotels. Der
Mann schien aufgeregt und erzählte lebhaft. Als Franck seinen Chef entdeckte, wechselte er ein paar Worte mit Jean-Marc und gab ihm ein bedrucktes Papier. Jean-Marc ging damit zu LaBréa.
    »Hier, die Liste der Gäste, Chef«, sagte er. »Lauter illustre Namen. Übrigens - der Portier hat gegen dreiundzwanzig Uhr vor dem Hoteleingang mit einem Clochard gesprochen. Der Mann sagte, er wäre Kandidat in der heutigen Sendung von Ribanville gewesen und wollte auf die Party. Nach der Beschreibung des Portiers war der Mann anscheinend tatsächlich der Clochard aus der heutigen Sendung. Das hat Franck bestätigt.«
    »Und? Hat der Portier ihn ins Hotel gelassen?«
    »Nein. Er hat ihm die Story mit der Sendung natürlich nicht geglaubt und ihm den Eintritt verwehrt. Der Portier sagte, er wäre einen Moment abgelenkt gewesen, und gleich danach hätte er den Mann nicht mehr gesehen.«
    »Vom Hoteleingang überblickt man die gesamte Place Vendôme, Jean-Marc.«
    »Eben, Chef. Der Clochard kann sich nicht einfach in Luft aufgelöst haben.«
    LaBréa runzelte die Stirn
    »Der Schöngeist ist gegen dreiundzwanzig Uhr hier eingetroffen. Er hätte es mir sicher erzählt, wenn er den Clochard vor dem Eingang bemerkt hätte.«
    »Er

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