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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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zurückkehrte, sah ich Monsieur Ribanville in einem lebhaften Gespräch mit Johnny Hallyday.«
    »Dem Rocksänger?«, fragte LaBréa erstaunt. »Und wieso ist er nicht mehr hier?«
    »Weil er und seine Freundin ziemlich früh gegangen sind«, warf ein Mann ein, den LaBréa nicht kannte.
    »Ihr Name, Monsieur?«
    »Ich bin Serge Schulmann vom Figaro . Johnny Hallyday hat das Fest zusammen mit seiner Freundin verlassen, kurz bevor Monsieur Ribanville auf die Toilette ging.«
    LaBréa runzelte die Stirn.
    »Wollen Sie damit irgendwas andeuten, Monsieur Schulman?«
    Der Journalist hob abwehrend die Hände.

    »Um Gottes willen, Commissaire! Ich glaube, jemand wie Johnny Hallyday dürfte über jeden Verdacht erhaben sein.«
    LaBréa nickte und strich in Gedanken den Rocksänger von der Liste der potenziellen Täter.
    »Demnach haben Sie also beobachtet, wie Monsieur Ribanville den Salon verließ?«
    »Ja. Ich war wohl der Letzte hier im Raum, der mit ihm gesprochen hat. Ich wollte nämlich mit ihm über ein Interview reden, das meine Zeitung plant. Aber er sagte, er müsste vorher auf die Toilette und wäre gleich wieder da.«
    »Hm, verstehe. Kam Ihnen sein Verhalten merkwürdig vor? Schien er besorgt, in Eile, irgendwie anders als sonst?«
    »Nein. Auf mich wirkte er wie immer. Und wir kannten uns schon seit Jahren.«
    »Ist zu dem Zeitpunkt, als Monsieur Ribanville den Salon verließ, noch jemand anders aus dem Raum verschwunden?«
    »Mir ist nichts aufgefallen«, erwiderte der Journalist. »Ich stand zwar an dem Tisch dort vorn in der Nähe der Tür, habe aber nicht darauf geachtet, wer rausging. Ich sah nur, wie Ihr Kollege von der Brigade Criminelle den Raum verließ, gleich darauf wieder zurückkam und uns mitteilte, was geschehen war.«
    Das deckte sich mit der Aussage des Schöngeistes. Allem Anschein nach hatte außer dem Botschafter und dem Schöngeist keiner der männlichen Gäste den Salon verlassen, weder kurz bevor Ribanville die Toilette aufsuchte, noch danach.
    »Entschuldigen Sie, meine Damen«, wandte sich LaBréa jetzt an die etwa fünfzehn weiblichen Gäste. »Aber ich muss
wissen, ob jemand von Ihnen während der fraglichen Zeit draußen war?«
    LaBréa betrachtete die Frauen, von denen die meisten jünger als dreißig waren. Alle trugen extravagante Designerkleider - oft tief ausgeschnitten - und viel Schmuck. Es fiel LaBréa schwer, sich eine von ihnen mit einem Hammer in der Hand auf der Herrentoilette vorzustellen. Doch in seinem Beruf gab es nichts, was es nicht gab.
    Niemand meldete sich. Dies deutete darauf hin, dass der Mörder allem Anschein nach nicht unter den noch anwesenden Gästen zu suchen war. Es stellte sich die Frage, wer außer Johnny Hallyday und dessen Freundin die Party ebenfalls früher verlassen hatte? LaBréa entschloss sich, die Namen auf der Gästeliste laut vorzulesen und die Anwesenheit zu überprüfen. Als er den Namen des Quiz-Kandidaten Léon Soulier aufrief, meldete sich ein untersetzter Mann mit Glatze. Er mochte etwa vierzig Jahre alt sein und war ohne Begleitung da. Er wirkte blass und erklärte LaBréa, dass er ein sehr guter Freund des Ermordeten gewesen sei, was LaBréa kommentarlos zur Kenntnis nahm.
    LaBrea rief den nächsten Namen auf.
    »Madame Chantal Coquillon?« Er blickte in die Runde. Niemand hob die Hand. Eric Lecadre räusperte sich kurz und sagte: »Das ist meine Frau, Commissaire. Sie konnte mich leider nicht begleiten.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie sich nicht wohlfühlte. Sie leidet sehr unter der Hitze.«
    »Dann ist Ihre Frau zu Hause geblieben?«
    »Ja. Sie wollte sich zeitig hinlegen.«

    LaBréa versah den Namen mit einem Kreuz. Madame Coquillon, die Gattin des Schauspielers, trug nicht dessen Namen. Das war nichts Ungewöhnliches, viele Ehefrauen behielten nach der Eheschließung ihren Mädchennamen. Insbesondere Frauen, die selbst im künstlerischen Bereich tätig waren. Gehörte Madame Coquillon dazu? Das musste überprüft werden, ebenso wie die Frage, ob sie tatsächlich zu Hause im Bett geblieben war.
    Wenig später stellte sich heraus, dass - abgesehen von dem Rockstar nebst Freundin - niemand von den Gästen das Fest vor dem Mord an Ribanville verlassen hatte. Auch waren bis auf Madame Coquillon alle Eingeladenen vollzählig erschienen. LaBréa beugte sich zu Candice Ribanville.
    »Madame, ich würde gern allein mit Ihnen reden.« Die Frau des Moderators nickte, und plötzlich glitzerten Tränen in ihren Augen. Er wandte sich an den

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