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Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der tote Junge aus der Seine - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Hause gegangen und hatten ein Alibi, das allerdings jeweils noch gecheckt werden musste.
    »Hatte Ribanville in seinem Büro einen Computer?«
    »Ja, hatte er. Wir haben ihn mitgenommen.«
    Franck war gegen acht Uhr zum Parc de Belleville gefahren und hatte noch einmal nach dem Clochard Nick Sabatier gesucht. Sein Platz hinter der Buchsbaumhecke war bis auf die Pappkartonreste verwaist, der Schlafsack entfernt. Offenbar war der Clochard irgendwann in der Nacht zurückgekehrt und hatte mit seinen Habseligkeiten das Weite
gesucht. Bedeutete dies, dass er in den Mord an dem Moderator verwickelt war? Franck setzte sich mit den Kollegen des Kommissariats in Verbindung. Einige Polizisten in Uniform durchkämmten den Park und die umliegenden Straßen. Von Nick Sabatier keine Spur.
    Jetzt wollte Franck zusammen mit Claudine das Alibi von Ribanvilles Assistenten überprüfen. Die beiden fuhren zum Sozialamt des Vierzehnten Arrondissements, wo Véra Marchand arbeitete. Anschließend wollte Claudine dem Geschäftspartner Frédéric Dubois einen Besuch abstatten. Er gehörte ebenfalls zum Freundeskreis des toten Moderators, war jedoch der gestrigen Party ferngeblieben. Hatte er überhaupt eine Einladung erhalten?
    Es klopfte an die Tür, und Jean-Marc betrat LaBréas Büro. Er hatte ein betretenes Gesicht aufgesetzt.
    »Ich hab’s vermasselt, Chef. Tut mir leid«, begann er kleinlaut. In wenigen Worten erzählte er, was passiert war, wobei er die Feindseligkeit und die Anspielungen des Wirts im Café-Tabac aussparte.
    LaBréa war wütend. Er hasste es, seine Mitarbeiter zurechtzustutzen, aber diesmal schien es angebracht.
    »Sind Sie verrückt geworden? Wie konnte das passieren?«, herrschte er den Paradiesvogel an. »Ich hatte ausdrücklich gesagt: Diskretion!«
    »Ich weiß, Chef.«
    »Ihre Vorgehensweise war genau das Gegenteil. Wie ein blutiger Anfänger haben Sie sich benommen!«
    »Tut mir leid.«
    »Das nützt jetzt nichts mehr.« LaBréa schwieg und blickte seinen Mitarbeiter kopfschüttelnd an. Seine Stimme
wurde ein Spur milder. »So was kenne ich gar nicht von Ihnen. Ist irgendwas los? Haben Sie Probleme, Jean-Marc?«
    Der Paradiesvogel schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber ich wusste wirklich nicht, was ich machen soll.«
    »Sie hätten nie so direkt nach dem vermissten Jungen aus der Maison de Dieu fragen und auch nie sein Foto zeigen dürfen. Es war doch klar, dass der Kaplan sauer reagiert, wenn er erfährt, dass wir das Bild von Joseph Croix herumzeigen und auf die Art seine Aussage überprüfen.«
    Jean-Marc antwortete nicht. Man sah ihm an, dass ihm diese Sache äußerst unangenehm war.
    »Sie hätten nur das Foto des unbekannten Jungen aus der Seine zeigen dürfen. Nach dessen Identität suchen wir schließlich. Und zwar überall und mit allen Mitteln, auch im Dreizehnten Arrondissement. Es geht nach außen hin nur darum, ob ihn jemand aus dem Umfeld der Maison de Dieu erkennt. Wegen der merkwürdigen Duplizität der Ereignisse. Wir haben eine nicht identifizierte Kinderleiche, und gleichzeitig wird ein gleichaltriger Junge vermisst.«
    »Stimmt, Chef, da stand ich irgendwie auf der Leitung.«
    »Unser Fall dreht sich um einen brutalen Mord«, fuhr LaBréa fort. »Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass wir eigentlich die Aussage des Kaplans überprüfen wollten.«
    »Wenigstens wissen wir jetzt, dass der vermisste Junge aus dem Waisenhaus tatsächlich Joseph Croix ist.«
    »Ja. Und deshalb können wir die Maison de Dieu auch abhaken.«
    Das Telefon auf LaBréas Schreibtisch klingelte. Er hob den Hörer ab.

    »Guten Morgen … Ja, ich hatte meinem Mitarbeiter den Auftrag dazu gegeben. Aber da ist ihm leider ein Irrtum unterlaufen. Er hat aus Versehen das falsche Foto … Ja, er ist gerade bei mir und hat es mir erklärt. Sagen Sie seiner Eminenz, das Ganze ist ein unglückliches Missgeschick, wofür wir uns aufrichtig entschuldigen. Nein, wir zweifeln keineswegs seine Aussage an. Ja, danke, Wiederhören.«
    Er legte auf.
    »Das war der Ermittlungsrichter. Das ging ja schnell … der Erzbischof von Paris hat ihn angerufen und sich über uns beschwert. Dieser Kaplan Coulon hat anscheinend ausgezeichnete Verbindungen.« Er erhob sich von seinem Schreibtisch.
    »Bei Leuten, die sofort ihre Verbindungen spielen lassen bin ich eigentlich immer misstrauisch. Ziehen Sie mal Erkundigungen über diesen Heimleiter ein. Ich habe seinen Namen gegoogelt, aber nichts Persönliches über ihn erfahren.«
    »Okay, Chef. Und

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