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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Schirm und schaltete die Beleuchtung erneut ein.
    Diesmal waren die Seitenansichten eines Rumpfes, eines Arms und eines Fußes zu sehen.
    »Hier ist es ebenso. Der Rumpf ist genauso beschaffen wie der eines Menschen. Die gleiche Anlage der Rippen...
    breiter Brustkasten mit gut entwickelten Schlüsselbeinen...
    normalgroße Beckenknochen. Der Fuß ist der wahrscheinlich bei weitem spezialisierteste Bestandteil des menschlichen Skeletts. Er schafft die Voraussetzungen für das ei-

    genständige Gehen und die besondere Körperhaltung.
    Wenn Sie mit der menschlichen Anatomie vertraut sind, fällt Ihnen sofort auf, daß dieser Fuß dem unseren in jeder Hinsicht entspricht.«
    »Wenn Sie es schon sagen«, räumte Hunt ein und schüttelte den Kopf. »Nichts Ungewöhnliches also.«
    »Dr. Hunt, die größte Bedeutung liegt darin, daß nichts ungewöhnlich ist.«
    Danchekker schaltete den Bildschirm wieder aus und legte die Aufnahmen auf den Stapel zurück. Als sie der Ausgangstür entgegenschritten, wandte sich Caldwell Hunt zu.
    »So was passiert nicht alle Tage«, brummte er. »Ein verständlicher Anlaß, einige... äh... außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, nicht wahr?«
    Hunt gab ihm recht.
    Durch einen Korridor, dem eine kurze Treppe folgte, an die sich ein weiterer Korridor anschloß, erreichten sie eine Doppeltür, auf der in großen, roten Buchstaben STERIL-SEKTION zu lesen war. Im dahinterliegenden Vorraum legten sie Gesichtsmasken, Hauben, Kittel, Handschuhe und Gummischuhe an, bevor sie durch die Tür auf der gegenüberliegenden Seite schritten.
    In der ersten Abteilung, in die sie traten, wurden Haut-und andere Gewebeproben untersucht. Nach den Tests wurden diese Substanzen, die so viele Jahrtausende überstanden hatten, soweit restauriert, daß sie fast wieder im Ursprungszustand waren – soweit das machbar war. Im wesentlichen hatten die Untersuchungsergebnisse nur bestätigt, daß Charlies Körperchemie genauso menschlich war wie seine Anatomie. Einige fremdartige Enzyme hatte man jedoch entdeckt. Eine dynamische Computersimulation kam zu dem Schluß, daß diese Enzyme dazu dienten, einige Proteine abzubauen, die in der menschlichen Nahrung nicht vorkamen. Danchekker überging diese Besonderheit mit der Feststellung, »mit der Zeit« änderten sich eben einige Dinge, eine Bemerkung, die Hunt ein wenig verwirrend fand.
    Im nächsten Labor beschäftigte man sich mit der Untersuchung des Raumanzugs und der verschiedenen bei Charlie gefundenen technischen Einrichtungen und Utensilien.
    Als erstes hatte man den Helm näher in Augenschein genommen. Er bestand größtenteils aus einem mattschwarzen Metall, das sich bis zur Stirn hin erstreckte. Vor dem Gesicht war eine transparente, von Ohr zu Ohr reichende Sichtscheibe angebracht. Danchekker hob den Helm hoch, zeigte ihn seinen Begleitern und streckte dann die Hand durch die Nackenöffnung. Deutlich konnten sie die Finger seiner Gummihandschuhe hinter der Sichtscheibe sehen.
    »Passen Sie auf«, sagte er und nahm eine leistungsstarke Xenonlampe von einem Tisch. Er richtete den Strahl auf die Vorderseite des Helms. Dort, wo er auf die Sichtscheibe traf, verdunkelte sich das transparente Material sofort.
    Sie sahen durch die nicht betroffenen Bereiche hindurch und entdeckten, daß sich der Beleuchtungspegel im Innern des Helms nicht merklich verändert hatte. Danchekker bewegte den Lichtstrahl zur Seite, und der Verdunkelungs-bereich auf der Sichtscheibe folgte nach.
    »Ein eingebauter Blendschutz«, stellte Gray fest.
    »Die Sichtscheibe besteht aus selbstpolarisierenden Kristallen«, informierte sie Danchekker. »Sie reagiert unmittelbar auf einfallendes Licht, und der Abschirmungseffekt ist selbst bei Gammastrahlen noch wirksam.«
    Hunt nahm den Helm entgegen und betrachtete ihn eingehender. Die geschwungenen Außenflächen waren nicht besonders interessant, aber als er ihn umdrehte, fand er im Innern, direkt unter dem Scheitelpunkt, einen kleinen Hohlraum, der bis auf einige dünne Drähte und einen Satz Ver-steifungsbügel leer war.
    »Der Hohlraum enthielt eine komplette Miniatur-Kom-munikationsanlage«, sagte Danchekker, als er Hunts Interesse bemerkte. »Hinter den Gittern an den Seiten befanden sich die Lautsprecher, und vorne, direkt über der Stirn, ist ein Mikrofon eingebaut.« Er faßte hinein und zog von der Frontsektion ein einfahrbares, binokulares Periskop herunter, das kurz darauf mit einem Klicken dort, wo sich Charlies Augen befunden

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