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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Heimatplaneten aus den Analysen seiner Körperchemie und seines Zellstoffwechsels ableiten sollte. Er stieß jedoch auf Schwierigkeiten. Er erzielte zwar Resultate, aber sie ergaben keinen Sinn. Einige Tests deuteten auf einen Vier-undzwanzigstundentag hin, was bedeutete, daß Charlie von der Erde stammen konnte; andere jedoch führten zu fünfunddreißig Stunden, was dieser These widersprach. Und wieder andere Tests lieferten Werte, die dazwischen lagen.
    Wenn die Gesamtheit seiner Resultate also überhaupt irgendeine Bedeutung hatte, dann die, daß Charlie gleich-

    zeitig von mehreren verschiedenen Orten kam. Entweder war dies verrückt, oder die Testmethoden waren falsch, oder es gab mehr Faktoren, als sie bisher angenommen hatten.
    Danchekker war auf einem anderen Gebiet erfolgreicher.
    Aus einer Analyse von Form und Beschaffenheit von Charlies Blutgefäßen und dem dazugehörigen Muskelgewebe leitete er Gleichungen ab, die die Arbeitsweise von Charlies Kreislauf beschrieben. Daraus leitete er eine graphische Darstellung her, die Auskunft über das Verhältnis von Wärme und Abwärme des Körpers bei jeder gegebenen Körper- und Umwelttemperatur gab. Er erhielt schließlich von Schorns Resultaten, die weniger fehlerbehaftet waren, einen Wert für Charlies normale Körpertemperatur. Er beruhte auf der Annahme, daß die Evolution, wie im Falle der irdischen Säugetiere, auch bei Charlie zu einem Körperwärmeregulierungssystem geführt hatte, das die Körperwärme auf einem Stand hielt, der dafür sorgte, daß die chemischen Reaktionen innerhalb der Zellen möglichst effizient waren. Als er diesen Wert in seine Ursprungsglei-chungen einsetzte, war Danchekker in der Lage, eine Schätzung über die Außentemperatur vorzunehmen, genauer gesagt: über die Temperatur der Umwelt, an die Charlie am besten angepaßt zu sein schien. Gemäß gewisser Ab-weichungstoleranzen lag der Schätzwert irgendwo zwischen zwei und neun Grad Celsius.
    Da Schorn nicht in der Lage war, einen zuverlässigen Hinweis auf die Länge des lunarischen Tages zu liefern, gab es noch immer keine Möglichkeit, einige absolute Werte über den Kalender zu bestimmen, obgleich einige andere Abteilungen genügend schlüssige Anhaltspunkte geliefert hatten, die den absolut sicheren Schluß zuließen, daß es sich tatsächlich um einen Kalender handelte. Als die Elektroniker weitere Hinweise auf die elektrischen Maßeinheiten der Lunarier fanden, war es möglich, sich auf einem anderen Weg der Enträtselung der lunarischen Grundeinheiten zur Messung der Zeit zu nähern. Wenn die Mathematiker die Gleichungen über die elektrische Oszillation auflösen konnten, dann waren sie vielleicht in der Lage, die darin enthaltenen Quantitäten so zu verändern, daß man die beiden Konstanten über die dielektrische und magnetische Durchdringbarkeit des Weltraums in lunarischen Symbolen erhielt. Der Quotient dieser Konstanten würde den Wert für die Lichtgeschwindigkeit liefern, ausgedrückt in dem Verhältnis lunarischer Entfernungseinheiten zu lunarischen Zeiteinheiten. Die Einheiten für die Entfernungsmessung waren bereits bekannt, deshalb mußten jene, mit der die Zeit gemessen wurden, leicht zu berechnen sein.
    All diese Aktivitäten in der UNWO fanden natürlich breites Interesse in der Öffentlichkeit. Es geschah schließlich nicht jeden Tag, daß man eine technisch weit fortgeschrittene Zivilisation entdeckte, die vor fünfzigtausend Jahren existiert hatte. Einige der Schlagzeilen, die in den Zeitungen des Welt-Nachrichtennetzes auftauchten, kurz nachdem die Entdeckung einige Wochen nach dem Auffinden Charlies öffentlich bekannt wurde, waren denkwürdig: LANGE VOR ARMSTRONG EIN MENSCH AUF DEM
    MOND; einige waren witzig: UNTERGEGANGENE
    MARS-ZIVILISATION; einige schlichtweg falsch: KONTAKT MIT EINER AUSSERIRDISCHEN INTELLI-
    GENZ. Aber die meisten faßten den Stand der Erkenntnisse ziemlich gut zusammen.
    In den folgenden Monaten wurde die Public-Relations-Zentrale der UNWO in Washington, die darin erfahren war, stetige, kontrollierte Beziehungen zu den Nachrichtenmedien zu pflegen, von einer Anfragenflut überschwemmt, die von hartnäckigen Chefredakteuren und Sendeleitern aus der ganzen Welt stammte. Eine Zeitlang hielt Washington tapfer die Stellung, aber schließlich setzte die menschliche Nervenkraft eine natürliche Grenze, und die ganze Sache wurde an Navkomms lokale PR-Zentrale in Houston delegiert. Der PR-Direktor in Houston stellte fest, daß

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