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Der Tote vom Strand - Roman

Der Tote vom Strand - Roman

Titel: Der Tote vom Strand - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H kan Nesser
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zögerte Vera Sauger.
    »Wenn ich das nur so genau wüsste«, sagte sie. »Sie wollte nicht so recht mit der Sprache heraus, und wir haben nur kurz miteinander geredet. Winnies Mutter hatte ihr meinen Namen genannt. Ich hatte das Gefühl ... ja, sie schien sich in den Kopf gesetzt zu haben, ihr Vater sei unschuldig. Sie hat das nicht ganz offen gesagt, aber ich hatte den Eindruck. Sie hatte doch am Tag zuvor mit ihm gesprochen. Am Samstag. Leicht kann das nicht gewesen sein ... für sie nicht und für ihn nicht.«
    »Arnold Maager könnte seiner Tochter also gesagt haben, er habe Winnie Maas gar nicht umgebracht?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Vera Sauger. »Sie hat es nur angedeutet. Aber es wäre ja kein Wunder, wenn er so etwas gesagt hätte ... um sich in ein besseres Licht zu rücken, meine ich. Ich habe mir das nachher jedenfalls überlegt.«
    Moreno dachte eine Weile nach.
    »Ich war doch auf diesem verdammten Fest von Gollumsen dabei«, sagte Vera Sauger dann. »Und ich war mit Winnie befreundet. Aber nicht so eng, wie ihre Mutter zu glauben scheint. Als wir noch kleiner waren, war das vielleicht anders, aber damals nicht mehr. Wir hatten uns irgendwie voneinander fort entwickelt.«
    »Das kommt ja vor«, sagte Moreno. »Aber wollte Mikaela Lijphart sonst nichts wissen? Wollte sie mehr als nur ein allgemeines Bild, wenn ich das so sagen kann?«
    Vera Sauger überlegte und nahm sich noch eine Brustwarze.
    »Freunde«, sagte sie, »sie wollte wissen, mit welchen Jungs Winnie in der Zeit vor Maager zusammen war.«
    »Warum wollte sie das wissen?«
    »Keine Ahnung. Wir haben nur eine Viertelstunde oder
zwanzig Minuten miteinander gesprochen, wie gesagt. Ich war ein wenig in Eile.«
    »Aber Sie haben ihr die Namen der Freunde genannt?«
    »Sie hat zwei Namen von mir bekommen.«
    »Und welche?«
    Wieder dachte Vera Sauger nach.
    »Claus Bitowski«, sagte sie dann. »Und Tim Van Rippe.«

IV

32
    Vernehmung des Markus Baarentz, am 22. 7. 1983.
Ort: Wache von Lejnice.
Vernehmungsleiter: Hauptkommissar Vrommel, Polizeichef.
Anwesend: Inspektor Walevski, Staatsanwalt Mattloch.
Abschrift: Inspektor Walevski, Kopien an: Staatsanw.
Mattloch, Hauptkomm. Vrommel, Polizeichef.
     
    Vrommel: Name, Alter und Beruf, bitte.
    Baarentz: Markus Baarentz. Ich bin 49 Jahre alt und arbeite als Steuerprüfer.
    V : Hier in Lejnice?
    B : Nein, in Emsbaden. Aber ich wohne in Lejnice. Alexanderlaan 4.
    V : Können Sie berichten, was Sie gestern Nacht erlebt haben?
    B : Natürlich. Wir waren oben in Frigge und kamen ziemlich spät zurück nach Lejnice.
    V : Einen Moment. Wer sind »wir«?
    B : Verzeihung. Ich spiele Bridge. Otto Golnik, mein Partner, und ich haben an einem zweitägigen Turnier in Frigge teilgenommen. Es dauerte, und wir waren erst gegen elf Uhr abends fertig. Wir haben den dritten Platz errungen und mussten die Preisverleihung abwarten. Ja, und danach sind wir nach Hause gefahren. Mit meinem Wagen, wir wechseln uns ab. Ich habe Otto zuerst nach Hause gebracht, er wohnt draußen in Missenraade, und dann bin ich zu mir gefahren.
Auf dem normalen Weg natürlich, und als ich an der Eisenbahnlinie entlang durch die Molnerstraat kam, habe ich sie entdeckt.
    V : Wie spät war es da so ungefähr?
    B : Zwei. Einige Minuten nach zwei. Es war gleich hinter der Eisenbahnbrücke, bei der Straßenlaterne, und deshalb konnte ich ihn ... sie ... unmöglich übersehen.
    V : Und was haben Sie da gesehen?
    B : Maager. Arnold Maager, der mit einem Mädchen auf dem Schoß auf den Gleisen saß.
    V : Woher wussten Sie, dass es Maager war?
    B : Den kenne ich doch. Mein Sohn geht auf die Voellerschule. Hab ihn manchmal beim Elternabend gesehen. Ich habe ihn sofort erkannt.
    V : Ich verstehe. Und was haben Sie dann gemacht?
    B : Angehalten. Ich wusste sofort, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Sonst sitzt man doch nicht an so einer Stelle, gleich bei der Eisenbahn. Auch wenn um diese Zeit keine Züge mehr kommen, seit der Güterverkehr eingestellt worden ist. Und mit dem Mädchen stimmte auch etwas nicht. Sie lag ganz lang ausgestreckt da, und er hielt ihren Kopf im Schoß. Ich glaube, ich wusste sofort, dass ein Unglück passiert sein musste.
    V : Haben Sie in der Nähe noch andere Menschen gesehen?
    B : Nicht einmal eine Katze. Es war doch mitten in der Nacht.
    V : Sie haben angehalten und sind ausgestiegen?
    B : Ja. Zuerst hab ich das Fenster heruntergekurbelt und gerufen. Habe gefragt, ob er Hilfe braucht, aber er gab keine

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