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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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acht. Dazu noch die ganzen Überstunden. Das ist langsam nicht mehr lustig.«
    »Ja, aber es ist auch der Grund, weshalb unser Haus noch nicht zwangsversteigert wurde.«
    Sarah deutete ein Lächeln an, dann zog sie einen Schmollmund.
    »Wir könnten genauso gut in einem Apartment vögeln. Wahrscheinlich sogar besser, weil ich dich öfter sehen würde.«
    »Alles, woran du denken kannst, ist vögeln. Ich sollte mich geschmeichelt fühlen.«
    »Woran soll ich sonst denken? Ich langweile mich halb zu Tode!«
    »Du könntest an deiner Dissertation arbeiten.«
    »Aber wenn ich erst meinen Doktortitel habe, muss ich mir einen richtigen Job suchen. Dann hab ich noch weniger Zeit, dich in den Wahnsinn zu treiben.«
    Josh küsste sie erneut und rümpfte die Nase über ihren strengen Geruch.
    »Ich hoffe, du duschst dich, bevor ich nach Hause komme.«
    »Aber du magst es doch, wenn ich schmutzig bin.«
    Sie zwinkerte ihm zu und zog das Sporttop über den Kopf. Sie registrierte erfreut, dass sich sein Blick auf ihre Brüste richtete. Das hieß, dass er sie noch immer attraktiv fand. Er ging in die Knie, um seine Schuhe anzuziehen, und Sarah fragte sich, was er tun würde, wenn sie ihre Shorts auszog und ihn aufforderte, ihre Pussy zu lecken – so verschwitzt und ungewaschen sie war. Wie sie ihn kannte, würde er sogar gehorchen, nur um ihr einen Gefallen zu tun. Und wahrscheinlich würde es ihm sogar Spaß machen. Der Gedanke erregte sie. Irgendwann musste sie es ausprobieren.
    »Bis später, meine Schöne.« Josh ging zur Tür hinaus.
    Sofort wurde die Stille ohrenbetäubend. Sarah holte ihre Pistole aus der Küche, dann ging sie nach oben, ließ aber im Erdgeschoss das Licht brennen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, sich über die Stromrechnung Gedanken zu machen. Das Letzte, was sie wollte, war, in einem dunklen Haus alleine zu sein.
    Als sie auf der Bettkante saß, auf der hässlichen neuen Bettwäsche, die Waffe auf dem Schoß, wünschte Sarah sich, sie hätte Josh dazu überredet, ihr einen Pitbull zu kaufen. So sehr sie der Gedanke an Kotbeutel und Gassigehen auch abschreckte, so angenehm fand sie die Vorstellung, etwas Starkes und Gefährliches im Haus zu haben, das auf ihrer Seite stand. Sie musste mit Josh darüber reden, wenn er nach Hause kam.
    Sarah zappte auf dem 42-Zoll-TV, der an der gegenüberliegenden Wand hing, von einem Sender zum anderen und suchte nach einer Sendung, mit der sie sich die Zeit vertreiben konnte. Ihr Schlafzimmer war in einem hellen Beige gestrichen, mit einem colafarbenen Kontrast hinter dem extragroßen Himmelbett, und das Licht des Bildschirms ließ Schatten über die dunkle Wand tanzen. Sie liebte diesen Raum. Doch heute Abend beherbergte er böse Erinnerungen. Erinnerungen, von denen sie nicht einmal wusste, ob sie real waren.
    Es gab nichts im Fernsehen, und zum Putzen hatte Sarah keine Lust. Sie fühlte sich erschöpft, als wäre sie 20 Kilometer gelaufen und keine sechs, aber sie fürchtete sich vor dem Einschlafen. Noch immer hallten dunkle, brutale Träume in ihrem Kopf wider.
    Sarah schaltete durch die Pay-per-View-Kanäle und wurde immer unzufriedener. Die neuen Filme hatte sie alle schon gesehen, und Softpornos interessierten sie nicht. Sie schaltete das Gerät aus, schleuderte die Fernbedienung auf das kleine Zweiersofa in der Ecke und schnappte sich ihren Laptop.
    Sie surfte bei Ebay vorbei und scrollte durch die angebotenen iPods, Laptops, Designerhandtaschen und -schuhe sowie einige Sammlerstücke, dann ging sie auf eine regionale Joggerseite und machte sich im Forum auf die Suche nach interessanten Diskussionen. Es war ihr übliches Ritual. Sie tat es, um sich selbst davon zu überzeugen, dass sie nicht nur wegen der Pornos ins Netz ging. Aber in Wirklichkeit war das Surfen auf Pornoseiten ihr liebster Zeitvertreib. Weniger, um sich aufzugeilen, sondern vielmehr aus morbider Neugier. Die bizarren Fetische, auf die sie immer wieder stieß, faszinierten sie unglaublich. Gerne redete sie sich ein, dass sie irgendwann ein Buch darüber schreiben wollte und eigentlich nur Recherchen anstellte.
    Sarah klickte sich durch die üblichen Pornoseiten, die Bukkake, Sodomie, Sex mit Amputierten und Zwergwüchsigen anboten, bis sie zu den wirklich abgefahrenen Sachen kam. Sie stieß auf ein »Sleepy Sex«-Portal für Männer, die auf Sex mit Frauen standen, die bewegungslos wie Leichen herumlagen, und auf eine Necro-Sex-Seite für Männer, die es gern mit echten Leichen treiben wollten.

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