Der Totenerwecker (German Edition)
gut, dass sie so viel Geld am einarmigen Banditen gewonnen hatte. Wenn sie das komplette Programm durchzogen, brauchten sie es auch.
Sarah beendete ihr Frühstück, dann schlüpfte sie in Jeans und T-Shirt und wartete darauf, dass Josh mit seinem Steak fertig wurde.
»Beeil dich. Ich will vor dem Mittagessen mit jeder Achterbahn auf dem Strip gefahren sein!«
Kapitel 17
Dale befürchtete seine Entdeckung. Seit die Frau von gegenüber auf ihn geschossen hatte, rechnete er jeden Moment damit, dass die Polizei auftauchte und ihn festnahm. Ganz bestimmt musste einer der Nachbarn den Schuss gehört und den Notruf gewählt haben. Aber als er sie abgestochen hatte und sie blutend auf dem Boden lag, kam es ihm wie Verschwendung vor, die Gelegenheit ungenutzt zu lassen. Wenn er schon ins Gefängnis musste, dann sollte das seine letzte Erinnerung an die Freiheit sein. Er wollte diese schöne Hure wenigstens ein letztes Mal ficken.
Er hatte ihr die Sachen vom Leib gerissen und sie direkt auf dem Fußboden vergewaltigt. Dann warf er sie aufs Bett und nahm sie von hinten. Er war in ihrem süßen kleinen Arsch gekommen, während sie unter ihm verblutete. Am nächsten Tag klopfte sie dann urplötzlich an seine Tür. Verdammt, ob ihn einer der Nachbarn beim Verlassen ihrer Wohnung beobachtet hatte? Als er die Tür öffnete, ging er im Geiste noch einmal die Einzelheiten der letzten Nacht durch und versuchte sich zu erinnern, ob er sich durch etwas verraten oder doch Spuren hinterlassen hatte, die auf ihn hindeuteten. Parallel dachte er sich ein paar Lügen aus, um mögliche Spuren wegzuerklären.
Aber Dale war gewissenhaft vorgegangen, daran gab es für ihn keinen Zweifel. Das tat er immer. Er hatte mit Spülmittel und Bleiche das Blut aus dem Teppich geschrubbt, das Bett abgezogen und die Bezüge gewechselt. Anschließend hatte er die Bettwäsche in der Waschküche gewaschen. Er hatte sogar ihre Leiche ins Badezimmer geschleppt und das Blut von ihrer Haut abgeschrubbt, bevor er sie wieder ins Bett legte. Eigentlich dürfte es nicht die geringsten Hinweise darauf geben, dass er jemals im Haus gewesen war. Warum also tauchte sie vor seiner Tür auf?
Ihr Mann hatte sie begleitet, und der Ausdruck in seinen Augen – verlegen, unsicher, aber nicht wütend oder rachsüchtig – verriet ihm, dass die beiden lediglich einen Verdacht hegten und es keinerlei Beweise gab. Die Augen der Frau dagegen waren voller Zorn. Besonders hatte ihn der Angriff überrascht. Das war neu für ihn. Keine der anderen hatte ihn jemals geschlagen. Und keine der anderen hatte, soweit er davon wusste oder es ihn interessierte, die geringste Ahnung, dass überhaupt etwas geschehen war – mit Ausnahme von Dorothy Madigan. Gerüchten zufolge kam sie wie seine eigene Mutter bei einem selbst gelegten Brand ums Leben. Aber diese Frau hier wusste etwas oder glaubte zumindest, etwas zu wissen. Sie hatte ihn geschlagen. Sie war drauf und dran gewesen, ihm die Seele aus dem Leib zu prügeln, aber dann zog ihr Mann sie weg und entschuldigte sich für ihr Verhalten – und jetzt wusste er nicht, wo sie sich aufhielt. Sie war die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen. Das machte Dale wahnsinnig.
Letzte Nacht war er erneut bei ihr eingebrochen. Ihre Zahnbürste und ihr Make-up-Köfferchen fehlten, ebenso einige Kleidungsstücke. Seine Nachbarn hatten eilig ihre Sachen zusammengepackt und waren geflohen. Jetzt fehlte Dale jemand zum Spielen.
Möglicherweise war sie gerade bei der Polizei und machte eine Aussage, dann holten ihn bald die Bullen ab, oder ihr Gorilla von einem Ehemann kam und prügelte ihn zu Tode. Nervös wanderte Dale im Zimmer auf und ab und fragte sich, was er tun sollte. Er brauchte etwas, um seine Nerven zu beruhigen. Normalerweise bedeutete das, dass er jemanden vergewaltigte und tötete, aber die einzige Person, die er ficken wollte, die schönste Frau, die er je gesehen oder mit der er Sex gehabt hatte, war ausgebüxt, und er wusste nicht, wo sie sich aufhielt oder was er dagegen unternehmen sollte.
Es war nicht fair. Er tat doch niemandem etwas. Unmöglich konnte sie sich an das erinnern, was er mit ihr angestellt hatte, und außerdem holte er sie doch jedes Mal ins Leben zurück. Er hatte sie alle zurückgeholt. Du sollst nicht töten . Alle bis auf Grandma, aber das war nicht seine Schuld gewesen. Sie war eines natürlichen Todes gestorben. Und trotzdem hatte seine Mutter ihm die Schuld an ihrem Tod gegeben, ihn geschlagen und geohrfeigt,
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