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Der Totenwächter - Roman (German Edition)

Der Totenwächter - Roman (German Edition)

Titel: Der Totenwächter - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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bist IHRE Mutter! Du bist wichtig für mich! Du bist wichtig für MICH!«
    »Ach - sieh an ... du Mistkerl kannst sprechen. Und dazu noch feinstes Englisch. Wo hast du das gelernt, Geist?« Brad sprang auf das Bett, wedelte mit den Armen und versuchte, das Wesen von Linda abzulenken.
    »Komme mit mir«, kollerte es unter der Maske hervor. »Die Anderen werden sich um SIE kümmern. Sie sind gute Jünger. Und ich kümmere mich um DICH!«
    Eisige Schauer jagten Linda über den Rücken. Sie schob sich an der Kabinentür hoch. Nur zwei Meter vor ihr schwebte das Maskenwesen. »Komme mit mir - freiwillig!«
    Brad unternahm einen neuerlichen verzweifelten Versuch, das Wesen anzugreifen. Und wieder griff er durch es hindurch wie durch eine Nebelwolke. Um Haaresbreite wäre er auf Linda gestürzt. Er stützte sich mit den Armen an der Tür ab, schleuderte herum und sprang schützend vor Linda. »Erst musst du mit mir fertig werden«, keuchte er.
    »Kleiner Wurm. Kleiner mutiger Wurm«, hallte es dumpf unter der Maske hervor. »Es ist wichtig, dass diese Frau freiwillig meinem Ruf folgt.«
    »Wer kümmert sich um wen? Was meintest du damit?«, flüsterte Linda. Ihre Beine waren butterweich. Sie starrte entsetzt zur Maske hoch.
    »Man kümmert sich um Sephrete - um meine Sephrete. Überlege es dir. Folge mir und sei bei mir.« Er drehte sich um.
    Brad sprang zur Seite weg und riss den Kleiderschrank auf. »Wo ist sie?«, rief er gehetzt.
    »Was? Was meinst du?«
    »Deine Kamera!«
    »Meine ... was?«
    »DEINE KAMERA! Oder dein Handy, ist mir egal!«
    Linda begriff. Brad war Fotoreporter. Er ahnte ebenso wie sie, dass sie zurzeit vor diesem Wesen nichts zu befürchten hatten. Gestern Abend hatte Linda im Speiseraum wie auch später während der Party einige Fotos für ihr Privatarchiv geschossen. Also befanmd sich die Kamera irgendwo. Eine Chance, die sich ein Profi wie Brad nicht entgehen lassen wollte - nicht durfte!
    »Oberstes Fach«, stieß Linda hervor. Sie hätte sich die Worte sparen können. Es war eine vollautomatische digitale Canon mit integriertem Blitz. Es dauerte keine fünfzehn Sekunden und die Kabine wurde von Blitzlichtgewitter erschüttert.
    »Was ist das?«, kreischte das Wesen und wich zurück. Es war erstaunlich - es fürchtete sich vor dem Blitzlicht.
    Brad sprang vor, ging in die Hocke und zog das Objektiv vor seine Augen. Wieder schnellte gleißendes Blitzlicht auf. Einige Male klackte es, ohne das es blitzte. Kein Wunder ... es war ziemlich hell in der Kabine. Dann war es wieder strahlend weiß.
    Noch immer hockend krabbelte Brad Schritt für Schritt vor. Dabei reckte er dem Wesen die Kamera entgegen. Linda ahnte, dass er die Belichtung manipulierte, denn obwohl er sich nun genau im Bann des Sonnenlichtes befand, zappte ein Blitz nach dem anderen durch die Kabine. So wie Brad voran krabbelte, schwebte das Maskenwesen von ihm weg.
    Liebe Güte - es fürchtete sich vor dem Blitz. Es hob einen Arm vor die schwarzen Löcher der Goldmaske. Wieder sah es so aus, als wolle die Gestalt in sich zusammenfallen, sich davonmachen.
    Es durfte noch nicht weg! Es musste noch bleiben! Linda zog Brad an der Schulter zurück, um ihn daran zu hindern, das Wesen zu verscheuchen. Verständnislos starrte Brad zu ihr hoch und machte sich frei.
    »Wer ist Sephrete?«, schrie Linda. »Sage es mir? Wer ist sie?«
    Es war so weit und es war so, wie sie es heute Morgen erlebt hatte. Als habe jemand einen Lichtschalter betätigt, verlosch das Wesen. Von einer Sekunde zur anderen war es nicht mehr da. Es war verschwunden wie ein böser Traum.
     
     

10
     
     
    Sie verschlossen das Fenster und die Kabine und machten sich auf den Weg zur Bar.
    Brad war kreidebleich. Auf dem Gang hielt er Linda am Arm fest. Er nahm die Kamera hoch. »Wir werden einen Drink nehmen, dann werfen wir dein Laptop an und gucken, was wir fotografiert haben. Ich bin mir noch nicht klar darüber, wie unser Bericht über diese Reise aussehen wird. Vermutlich anders, als du es dir gedacht hast.«
    »Du meinst, ich soll ... darüber schreiben?«
    Brad grinste. »Das wirst du entscheiden müssen! Ich vermute, diese unheimliche Geschichte ist noch nicht zu Ende.«
    Linda blickte misstrauisch zur Kabinentür. »Dieses Wesen wollte uns nichts tun. Es hatte etwas anderes im Sinn.«
    »Es wollte, dass du mit ihm kommst - warum, ist mir schleierhaft.«
    »Sephrete ...«, murmelte Linda. »Immer wieder dieser Name. Schon in der Grabkammer hörte ich, wie irgendetwas

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