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Der Traum des Schattens

Der Traum des Schattens

Titel: Der Traum des Schattens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Klassen
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zusammen, was das Licht ausmacht. Mit Hoffnung, mit Zuversicht, vielleicht auch mit Jugend. Nachdem ich fort war, sind meine Eltern nicht mehr gegen die Finsternis angekommen.«
    » Demnach könnte eine einzelne Person, wenn sie hell genug ist, den entscheidenden Unterschied machen. Du suchst nicht einfach einen Verwandten, sondern noch dazu jemanden mit Charakter. Einen Optimisten am besten und damit jemanden, der alles verkörpert, was das Licht ausmacht.«
    » So ist es. Wir können immer noch siegen.« Mit ein paar Schlucken trank er die Tasse leer und stellte sie zurück auf den Tisch. » Wobei mir durchaus bewusst ist, dass ein Abkömmling Kununs ein mieser Schurke sein könnte, der alles nur noch schlimmer macht.«
    » Da hast du dir ja was vorgenommen.« Mónikas Freundlichkeit gab ihm das Gefühl, es wirklich schaffen zu können.
    » Hanna konnte sich immer an mich erinnern«, sagte er. » Ich bin davon überzeugt, dass alle wahren Lichtprinzessinnen über diese Fähigkeit verfügen. Wenn Kunun jemals eine Lichtprinzessin hatte, wäre sein Bild in der Lage, die Erinnerung an ihn zu wecken. Ich glaube, dass so etwas geht. Auf keinen Fall nehme ich noch mehr Kandidatinnen mit über die Grenze, ohne mir sicher zu sein, wer sie sind. Ich werde nie wieder jemanden in die Falle locken. Bei dem echten Lichtkind darf das auf keinen Fall passieren.«
    Es klopfte zaghaft.
    » Meine Schattentochter«, flüsterte Mónika, als Réka sich ihr in die Arme warf. » Du hättest es mir längst sagen sollen!«
    » Wie denn? Du hättest mir sowieso nicht geglaubt!« Réka warf Mattim einen Blick zu. » Wie hast du es nur fertiggebracht, sie einzuweihen, ohne dass sie in Ohnmacht gefallen ist oder dich auf die Straße gesetzt hat?«
    Mattim zuckte die Schultern. » Keine Ahnung. Hast du das Bild?«
    Das Mädchen schwenkte eine kleine Digitalkamera. » Jetzt brauchen wir nur noch einen Farbdrucker. Ich wollte nicht nach Hause gehen, Papa hätte mich nie im Leben wieder fortgelassen.«
    » Wir haben hier leider keinen«, meinte Mónika. » Aber Mária hat einen, und sie schläft bestimmt noch nicht. Warum geht ihr nicht einfach zu ihr hoch?«
    Die junge Ungarin reagierte wie gewohnt feindselig. » Du bringst einen Vampir mit, Réka? Na toll!«
    Réka verzog keine Miene. » Du hast doch einen Farbdrucker, können wir den mal kurz benutzen?«
    Mária starrte Mattim feindselig an. » Habe ich wirklich Lust, dich reinzulassen, Vampir?«
    Es hatte keinen Zweck, ihr zu erklären, warum diese Bezeichnung nicht mehr auf ihn zutraf. » Ich war schon mal bei dir, weißt du noch? Damals habe ich dich auch nicht gebissen.«
    » Schon, trotzdem habe ich deinen Besuch nicht in besonders guter Erinnerung. In letzter Zeit gibt es hier viel zu viele Vampire, und die will ich nicht unbedingt über meine Schwelle bitten. Außerdem ist meine Oma da.«
    Er lächelte ermutigend. » Sie muss nichts davon erfahren. Bestimmt schläft sie schon. Keine Sorge«, er warf Réka unauffällig einen warnenden Blick zu, » hier wird bestimmt niemand gebissen.«
    Mária blieb hart. » Das kannst du nicht von mir verlangen.«
    Réka seufzte. » Ich hätte sie nicht beißen sollen«, flüsterte sie Mattim zu. » Dann wüsste sie noch, dass ich ihr unlängst das Leben gerettet habe.– Na gut. Meinetwegen können wir hier vor der Tür warten.« Sie drückte ihrer Freundin die Kamera in die Hand. » Die Fotos kannst du uns doch wenigstens ausdrucken?«
    » Wenn’s sein muss«, schnaubte Mária. » Aber nur, damit ihr endlich Ruhe gebt. Wartet hier.«
    Sie lehnte die Tür bloß an. Mattim und Réka hörten sie drinnen mit jemandem sprechen.
    » Magdolna putzt nicht mehr bei uns«, flüsterte Réka, » seit meine Eltern sich getrennt haben. Sie steht ganz auf der Seite meiner Mutter. Vielleicht liegt es auch an mir. Manchmal denke ich, sie weiß genau, was mit mir los ist.«
    Aus der Wohnung ertönte ein schriller Schrei, es hörte sich an, als würde jemand erstochen. Mattim stieß die Tür auf und stürmte hinein, ohne zu wissen, was ihn erwartete. Tote, ein Kampf?
    In dem winzigen Zimmer, das kaum mehr als einen Schreibtisch und ein Sofa enthielt, stand eine kleine, alte Frau und hielt beide Hände an die Brust gepresst. Mária versuchte, ihr den Arm um die Schultern zu legen, aber sie wehrte ihre Enkelin vehement ab.
    » Ein Vampir«, stöhnte sie. » Warum bringst du ihn mir ins Haus? Er darf nicht hier sein, er darf nicht bei mir sein! Weg mit ihm, weg!«
    Im

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