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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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nicht reagierte.
    „Nein, nein, völlig in Ordnung. Ist mir recht für den Anfang.“
    Montag um acht ging es los. Emilia sollte zuerst den Arbeitsvertrag unterschreiben kommen. Sie würde dreißig Stunden arbeiten, täglich von 8-15 Uhr inklusive Pausen, aber das könnte man dann, je nach Bedarf gleitend einrichten. Als alles besprochen war und Emilia sich schon verabschiedete und auflegen wollte, hielt Erik, der die Formalitäten sehr sachlich und bestimmt mit ihr besprochen hatte, sie zurück.
    „Ach, und Emilia, nein, noch nicht auflegen. Das Wichtigste hab ich ja noch vergessen.“
    „Ja?!“
    „Haben Sie am nächsten Samstag schon was vor?“
    Oh, das war jetzt aber sehr direkt, dachte Emilia im ersten Moment.
    „Äh…ich…“
    Aber dann sagte Erik:
    „Sie dürfen nichts vorhaben, Emilia. Da startet unser erstes Mitarbeiter-Sommerfest. Und das sollten Sie auf keinen Fall verpassen. Sehr schöne Lokalität an der Spree, so viel verrate ich schon mal.“
    „Oh, wow, das klingt gut. Doch, ich kann. Mein Mann ist in Kassel. Also, ich könnte natürlich auch, wenn er da wäre…“
    Emilia biss sich auf die Lippen. Was erzählte sie schon wieder für ein Schwachsinn?
    „Ich versteh schon. Wir sehen uns Montag. Ich wünsche Ihnen ein tolles Wochenende … trotz allem!“
    „Ich Ihnen auch.“
    Emilia legte auf, drehte sich vom Fenster weg und erschrak. Wie es aussah, hatte Bernhard schon eine Weile hinter ihr gestanden. Er forschte in ihrem Gesicht.
    „Wer ist denn bitte schön Herr Reinbeck? Der scheint dich ja ziemlich aus dem Konzept zu bringen. Ist der etwa schuld daran, dass du im Wohnzimmer schläfst?“
    Bernhards Stimme klang geradezu bedrohlich. Er schien sich sicher zu sein, Emilia bei irgendwas erwischt zu haben. Emilia lachte einfach nur.
    „Ja, der hat mich eben wirklich aus dem Konzept gebracht. Ich hatte dir nichts von erzählt.“
    „Wo-von!“
    „Nicht, was du denkst! Das war der Filialleiter vom neuen Ikea Einrichtungshaus, das im Dezember aufmacht. Ich hatte mich beworben, als Dekorateurin. Und weißt du was?! Ich hab den Job! Zwar nicht als Dekorateurin, aber schon mal eine Assistenz. Dreißig Stunden die Woche, ab Montag. Ich werd also richtig Geld verdienen und…“
    „Wir brauchen kein Geld. Das weißt du.“
    „Ich freu mich aufs Rauskommen. Und, ehrlich gesagt, ich stell mir das ganz schön vor, nicht mehr dauernd dabei beobachtet zu werden, was ich kaufe.“
    „Ha, so viel verdienst du da doch gar nicht.“
    „Was heißt denn schon wieder „viel“? Ich kauf doch nicht oft was.“
    „Und wer macht dann den Haushalt … und die Lektorate?“
    „Die Lektorate können auch die Studenten machen, damit hast du mir schließlich immer gedroht, wenn‘s gerade passte. Und den Haushalt, dann müssen eben alle mal ein bisschen ran.“
    „Also, ich nicht, ich hab für sowas keine Zeit, schon gar nicht jetzt.“
    „Dann leisten wir uns eben eine Putzfrau.“
    „Wir? Du!“
    „Gut, dann eben ich.“
    „Ich will hier aber keine Fremden, die in meinen Sachen stöbern.“
    „Dann macht sie in deinem Zimmer eben nicht sauber.“
    „Ha, und wer saugt dann da?“
    „Na, du!“
    „Ich sauge nicht.“
    „Na, dann saugst du eben nicht.“
    „Na hör mal, was ist denn das überhaupt für ein Ton? Wenn du den bei deiner lausigen Assistenzstelle auch anschlägst, dann bist du gleich wieder draußen.“
    „Ich muss ins Bad!“, beendete Emilia das Gespräch und verschwand im Badezimmer. Bernhard kam ihr gegen alles, was gerade so geschah und sich andeutete, einfach nur überflüssig vor. Darüber war sogar ihr Respekt abhanden gekommen. Keine Angst mehr vor Bernhard. Ganz neues Gefühl.
    Bernhard drosch gegen die abgeschlossene Badezimmertür.
    „Wehe, wenn mein blaues Hemd nicht gewaschen ist. Ich habe heut Abend noch ein Treffen wegen der nächsten Geschäftsreise nach Kassel.
    Emilia musste sich ein Prusten verkneifen. Wehe! Den Ausspruch hatte sie zum letzten Mal von einem kleinen Jungen im Kindergarten gehört, der bereits begriffen hatte, dass seine Drohgebärde keine Wirkung mehr haben würde.
     
    Hilda: Cool, herzlichen Glückwunsch!! Hab ich‘s nicht gesagt!? Klar, klappt das. Du musstest dich eben nur überwinden, weil du nämlich schon völlig hospitalisiert bist durch dein goldenes Gefängnis. Aber mit deinem charmanten Chef sei vorsichtig. Check erst mal, auf welchem Kanal der sendet. Sonst bist du da schneller wieder draußen als drin.
     
    Emilia: Ja, ja, schon

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