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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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sein Äußeres oder gab‘s da noch ganz andere Geschichten?
    Frau Meinke las Emilias Anschreiben vor. Bei ihrem Wunsch, nur halbtags zu arbeiten, verzogen allerdings alle das Gesicht.
    „Dann haben wir leider viel zu wenig von Ihnen!“, rief Reinbeck aus und Emilia versuchte, nicht schon wieder was reinzudeuten.
    Dreißig Stunden mussten es mindestens sein. Bis gestern hätte sich Emilia keine dreißig Stunden vorstellen können, aber jetzt sagte sie schnell zu. Dreißig Stunden, klar, völlig okay und Überstunden waren auch kein Problem. Und natürlich wollten sie sofort jemanden, am besten ab nächsten Montag. Emilia schluckte, aber warum nicht?! Frau Meinke erklärte, dass sie sich diese Woche noch einige Bewerber ansahen und sich Freitag bei Emilia melden würden. Emilia versuchte, irgendwas aus ihrem Blick zu lesen, ob sie bereits ihr Urteil über Emilia gefällt hatte, aber ihr Blick gab nichts preis. Sie standen auf und schüttelten Hände.
    „Ich bring sie raus, nicht dass sie sich auf dem großen Gelände verlaufen“, schlug Reinbeck vor.
    „Wieso, kennt man einen Ikea, kennt man doch alle, oder?!“, hielt Emilia dagegen.
    „Wo sie recht hat, hat sie recht“, sagte Claudia Mais. „Ich hab schon bei Ikea in Schweden und Sizilien gearbeitet, wenn man erst mal drin ist im Container, kriegt man nicht mehr mit, an welchem Ort man sich befindet. Es könnte in der Arktis sein, es ist einfach völlig egal. Stellen Sie sich schon mal auf diese Art Leben ein. Dann heißt es: Lebst du noch oder wohnst du schon im Container?!“
    Emilia stimmte in das Lachen der anderen ein und freute sich. Leute mit Galgenhumor, die würden sie verstehen.
    „Claudi, jetzt hör aber auf, unsere Bewerber zu verschrecken. Du bist die, die am Schluss nicht aus dem Container kommt, wenn wir keine Leute finden, die sich einstellen lassen“, gab Frau Meinke zu bedenken.
    „Kommen Sie, ich hol Sie hier raus!“ Herr Reinbeck war schon an der Tür und machte wieder diese einladende Geste. Emilia war es auf einmal unheimlich, gleich mit ihm allein im Treppenhaus zu sein. ‚Sowas Albernes‘, ermahnte sie sich. Herr Reinbeck würde sie schon nicht als stellvertretener Filialleiter im eigenen Haus vergewaltigen. Der Vergewaltiger von Ikea . So eine Schlagzeile hatte es schließlich noch nie gegeben.
    Die Tür fiel hinter ihnen zu. Auf einmal glaubte Emilia, in Reinbecks Lächeln eine Spur Verlegenheit zu entdecken. Sie gingen gemeinsam die Treppen hinab, Stufe für Stufe, genau auf gleicher Höhe.
    „Die Farbe steht Ihnen, wirklich!“
    „Oh, danke sehr.“
    „Ich glaube, mit der Farbe Rot haben sie hier heut ein echtes Signal gesetzt in diesem ewigen Gelb und Blau.“
    „Das wäre schön, falls das was Positives zu bedeuten hat.“
    „Klar, auf jeden Fall. Das ist übrigens meine erste Filiale, die ich zu leiten habe, wenn mein Chef nicht da ist. Ich rede also nicht immer so ein dummes Zeug, ich bin nur ein bisschen aufgeregt. Wahrscheinlich genauso wie Sie.“
    Herr Reinbeck lächelte Emilia an. Es war ein ganz offenes und herzliches Lächeln. Was für eine Vertraulichkeit von einem Chef an Emilia, die doch nur irgendeine Bewerberin war. Emilia wollte noch eine Stufe nehmen, aber da war keine mehr. Reinbeck merkte es.
    „Ha, wir sind schon unten! Wetten, Sie wohnen in einem Haus mit elf Treppen pro Absatz? Die hier hat nämlich nur zehn. Ist bei mir genauso, da fehlt mir auch immer eine.“
    „Stimmt!“ Emilia schaute ihn erstaunt an.
    „Na dann, ich hoffe, bis nächste Woche. Hat mich gefreut … wirklich!“
    Das „wirklich“ kam leise, fast schüchtern.
    Sie reichten sich die Hand.
    „Ja, mich auch, bis nächste Woche…also, ich meine, vielleicht.“
    Emilia ging über den großen Parkplatz zu ihrem Auto. Sie drehte sich noch einmal um. Da stand er immer noch und schaute ihr nach. Allerdings wandte er sich schnell zur Tür, als sich ihre Blicke trafen.
     
    Der Verkehr auf dem Rückweg war nicht so schlimm wie auf dem Hinweg. Emilia würde sich schon wieder an das Auto fahren gewöhnen. Zwei Wochen jeden Tag und es lief automatisch ab wie früher. Schlimm genug, dass sie selten fuhr. Sie überließ es immer Bernhard. Sie hatte den Eindruck, dass ihm das ganz lieb war. Bernhard war wie alle deutschen Männer: nichts wurde mehr umhegt und gepflegt, als das eigene Auto. Nichts und Niemand.
     
    Emilia schaute auf die Leuchtanzeige ihrer Uhr. Es war weit nach Mitternacht, ungefähr zwei. Sie wälzte sich auf dem Sofa

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