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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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wegen Erik. Und Jo. Der will auch von Bernhard weg. Hat er mir letztens gesagt. Und schläft seitdem bei seiner neuen Freundin.“
    „Dass Jo weg will, war mir schon lange klar. Du wolltest es nur nicht wahrhaben.“
    „Ich wollte vieles nicht wahrhaben…“
    Emilia trank ihr Wasser in einem Zug aus..
    „Ich kann auch noch einen Wein aufmachen.“
    „Oh nein, bloß nicht. Das mit dem Wasser ist genau richtig.“ Emilia hob abwehrend die Hände.
    „Okay, dann hole ich noch welches.“
    Hilda kam mit einer neuen Flasche zurück und schenkte nach.
    „Hast du eigentlich ein Bild von Erik?“
    „Leider noch nicht. Aber ich mach eins, nächste Woche. Außerdem, du lernst ihn bestimmt bald kennen. Bis dahin, stell dir eine Mischung aus Brad Pitt und Jonny Depp vor.“
    „Wow, klingt vielversprechend. Sowas gibt es?“
    „Bei Ikea schon!“
    „Ha, jetzt weiß ich, warum Bernhard dich immer nicht zu Ikea gelassen hat!“
    „Ha, ich auch!“
    Sie prosteten sich zu.
     
    Emilia hatte die ganze Nacht Herzstolpern. Hoffentlich war das nicht alles zu viel für ihr untrainiertes Herz. Zwischendurch schlief sie immer wieder ein und träumte einen seltsamen Traum. Sie schwamm durch herrliches, lagunengrünes Wasser. Vor ihr tauchte ein Gesicht auf. Erst dachte sie, es wäre Eriks. Aber es war das von Miguel. Er war ganz dicht vor ihr, doch immer wenn sie seine Wangen berühren wollte, griff sie ins Leere. Sie schwamm näher heran, schwamm neben ihm. Sie sah ihn ganz deutlich und nah. Sie streckte die Arme aus, aber sie konnte ihn nicht berühren, so oft sie es auch versuchte. Emilia schreckte hoch und setzte sich auf. Diese Unerreichbarkeit war wie ein kleines Trauma. Jetzt, wo sie tagsüber nicht mehr an Miguel dachte, kam er in ihren Träumen. Sie schüttelte sich, als könnte sie Miguel und den Traum abschütteln. Dann machte ihr Herz wieder einen Sprung, weil sie an Erik dachte, und dass sie ihn bestimmt heute sehen würde. Hoffentlich hatte er es sich nicht anders überlegt. Hoffentlich! Sie musste ihn so schnell wie möglich davon unterrichten, dass sie getrennt war. Der Gedanke hing die verbleibenden Stunden bis zum Morgen wie eine Barrikade zwischen wach sein und tiefem, erholsamen Schlaf.
     
    Marie sprang auf Emilias Rücken und schlang ihre Ärmchen um ihren Hals.
    „Warum hast du hier geschlafen?“
    „Weil ich zu müde war, noch nach Hause zu gehen.“
    Emilias Handy klingelte. Um die Zeit? Sie sah auf das Display. Es war ihre Festnetznummer.
    „Hallo?“
    „Guten Morgen, Bernhard hier. Ich akzeptiere deinen Trennungswunsch. Du kannst ruhig wieder zuhause schlafen.“
    Er legte auf, bevor sie etwas sagen konnte. Was war denn das für eine seltsame Ansage?
    „Man, der hat Angst, dass du jetzt wirklich abhaust“, analysierte Hilda.
    „Will ich doch auch.“
    „Aber er will es noch nicht glauben.“
    „Naja, das muss er aber.“
    „Muss er. Trotzdem, bis jetzt nimmt er dich noch nicht ernst.“
    „Ich hab mir nicht gewünscht , mich zu trennen, sondern ich hab mich getrennt!“
    „Mir musst du das nicht erklären!“
    „Okay, das wird eine harte Zeit. Würdest du die Matratze zur Not noch liegen lassen?“
    „Keine Frage.“
     
    Emilia zog etwas von Hildas Sachen an, die Hilda nicht mehr passten, die sie aber aus Hoffnung auf wieder schlankere Zeiten aufgehoben hatte. Sie fuhr mit den Öffentlichen zur Arbeit. Sie musste Zweimal umsteigen und brauchte eine Dreiviertelstunde. Das ging definitiv nicht auf Dauer.
    Kaum betrat sie das Gelände von Ikea, stolperte ihr Herz wieder. Sie hatte Angst vor der Begegnung mit Erik bei Tageslicht im nüchternen Zustand. „Bis nächste Woche“, hatte er gesagt. Das konnte alles bedeuten. Solange die neue Filiale noch nicht eröffnet war, würde Erik nicht täglich hier sein. Das war beruhigend und deprimierend zugleich. Das Herzklopfen an jedem möglichen Ort im Einrichtungsgebäude, wo sie sich begegnen konnten, würde ihr Herz jedenfalls nicht lange mitmachen.
     
    Emilia ging in die Umkleiden und zog sich hastig ihre Ikea-Uniform an, blaue Stoffhose, gelbes T-Shirt. Das war irgendwie lästig, besonders, weil sie Erik eigentlich nicht in diesem Look gegenübertreten wollte. Aber es half ja nichts.
    Claudia erwartete sie gleich mit einem Berg Arbeit:
    „Heut geht’s in die Bettenabteilung. Aber nicht zum Schlafen. Wenn wir zwölf Modelle aufbauen, sind wir gut. Wenn wir sie dann alle noch beziehen, sind wir richtig gut.“ Emilia stöhnte. „Ich kann mir

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