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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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habe, leider.“
    „Was hast du gehört!“
    „Nichts Bestimmtes, nur dass er n Frauenaufreißer sein soll. Aber ich hab keine Beweise, dachte eher, das ist wegen seinem Äußeren. Aber zu mir war er immer wie‘n Kumpel. Also, sei nicht zu rabiat, bevor du nicht weißt, was los ist.“
    „Du nimmst ihn schon wieder in Schutz.“
    „Ich geb dir mein Auto!“ Claudia zwinkerte Emilia zu und schnappte sich Emilias Fahrrad.
     
    Emilia stellte sich hinter den Haselnussstrauch am Ausgang des Parkplatzes. Drei Autos parkten dort noch, darunter Eriks BMW. Es war schon kurz vor acht. Dann kamen die Anzugmänner endlich raus. Zuerst die Vorstandheinis. Hoffentlich würden sie jetzt nicht noch alle essen fahren. Doch sie fuhren ohne Erik ab. Kurze Zeit später tauchte endlich Erik auf. Er hatte sein Jackett locker über die Schulter geworfen und pfiff vor sich hin, als käme er gerade von einer Runde golfen. Er sah kein bisschen fertig aus und ihm schien es prima zu gehen. Er sauste an ihr vorbei, mit dem dritten Gang um die Ecke. Angeber! Emilia nahm die Verfolgung auf. Es war gar nicht so leicht. Erik fuhr wie ein Draufgänger. Seine Fahrweise war definitiv nicht sympathisch. Als sie zusammen unterwegs gewesen waren, hatte er nicht den Draufgänger heraushängen lassen. Ja, vor einigen Tagen war so einiges noch völlig anders gewesen. Emilia hatte dort vorne in diesem schönen Auto gesessen und sich die Sterne vom Himmel holen lassen. Jetzt kam es ihr so vor, als wäre das alles nur im Traum passiert.
    Zweimal verlor sie Erik fast, als er in eine andere Straße einbog, aber sie blieb ihm auf den Fersen, auch wenn sie mehrmals bei Rot fahren musste. Plötzlich sah sie ihn nicht mehr vor sich. Sie waren auf der Prenzlauer Allee. Es ging bergab. Eigentlich war alles übersichtlich. Nur eine Robben&Wientjes-Pritsche hatte sich kurz zwischen sie gedrängelt. Emilia dachte sofort an Miguels Umzug. Das hatte sie für wertvolle Sekunden abgelenkt. Sie überholte die Pritsche und Erik war weg … Aber wo konnte er hin sein? Verdammter Mist. Er war irgendwo abgebogen. Entweder nach links oder nach rechts. Was gab es hier für Hotels? Vorne ein Mercure. Da versuchte es Emilia zuerst. Vor dem Hotel stand jedoch kein schwarzer BMW. Und der Mann an der Rezeption konnte keinen Erik Reinbeck ausfindig machen. Emilia kannte keine weiteren Hotels auf dieser Seite. Oder hatte Erik sie bemerkt und absichtlich abgehängt? Es war nicht unmöglich. Er kannte Claudias Auto bestimmt. Trotzdem. Emilia musste es wenigstens noch mal auf der rechten Seite versuchen. In der Melzer Straße gab es ein schönes kleines Hotel in einem Altbau. Emilia hatte es bis jetzt noch nie bemerkt, obwohl sie hier so oft in der Hoffnung
    Miguel zu treffen, durch die Straßen geradelt war.
    Sie stellte ihr Auto in eine Einfahrt. Sie hatte keine Zeit, ewig einen Parkplatz zu suchen. Als sie die Eingangshalle betrat, war sie sich sicher. Dunkelrote Wände und verschnörkelte Bilderrahmen an den Wänden. Dazu Jugendstilmöbel und Kerzen. Hier musste Erik wohnen. Wo sonst.
    An der Rezeption sagte sie das Richtige, um die Zimmernummer in Erfahrung zu bringen.
    „Hallo, Herr Reinbeck muss gerade den Schlüssel geholt haben. Ich hab nur schnell das Auto geparkt. Naja, was man so „schnell“ nennen kann in dieser Gegend. Können Sie mir die Zimmernummer verraten? Ich hab sie vergessen.“
    „403“, sagte das junge Mädchen lächelnd. Bei einer Rezeptionistin mit mehr Erfahrung hätte Emilia bestimmt keine Chance gehabt. Emilia fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Geradezu, am Ende des Ganges glänzte die 403 in goldenen Buchstaben. Wahrscheinlich war es die Suite mit Terrasse zum Hof.
    Emilia klopfte.
    Erik öffnete schwungvoll die Tür. Sein Lächeln erstarb, als er Emilia erblickte. Reflexartig wollte er die Tür wieder zuschlagen wie ein kleiner Junge, doch Emilia stellte geistesgegenwärtig den Fuß in die Tür.
     Dieser Moment entschied bereits über alles. Jetzt war klar, dass es aus war. Trotzdem verhinderte der Adrenalinrausch, dass die Erkenntnis ihre Wirkung sofort mit voller Kraft entfaltete.
     „Ich habe ein Recht darauf zu erfahren, was los ist! Rede mit mir!“, rief sie.
    Erik seufzte und ließ sie herein. Wahrscheinlich hauptsächlich, weil es ihm peinlich war, dass sie auf dem Flur herumbrüllte. Es war tatsächlich die Suite. Erik schloss die Tür zur Terrasse, damit sie niemand hörte.
    „Setzt dich.“ Er zeigte zu einem Tisch mit zwei

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