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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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er trank einen
     Schluck Bier, er blätterte weiter. »Elizabeth van der Merwe. Sie ist allerdings keine Verdächtige. Das habe ich sofort erkannt.«
     Er trank sein Glas leer. »Noch eins?«
    »Warum nicht?« sagte die Reporterin wieder auf englisch. »Die Nacht ist ja noch jung.« Dann warf sie Basie Louw einen vielversprechenden
     Blick zu.

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    Nienaber kannte MacDonald und Wallace. Wallace kannte Ferreira.
    Und Oberholzer. Und Wilson, der nicht richtig reinpaßte.
    Am vorigen Abend, nach seinem Problem mit Hanna Nortier, hatte Joubert die bekannten Informationen aus allen Richtungen betrachtet.
     Jetzt, im Schwimmbecken, paßten die Puzzleteile noch immer nicht zusammen.
    Er kannte das Gefühl: die Ahnung, daß alles irgend etwas bedeutete – aber es gab noch nicht genug Informationen, um eine Idee
     zu entwickeln, die Teilstücke zusammenzusetzen, eine vernünftige Theorie zu formulieren. Das war frustrierend, denn er wußte
     nicht, wo er noch suchen sollte. Vielleicht lag die Antwort schon vor ihm. Manchmal brauchte man nur eine andere Perspektive,
     eine neue Herangehensweise.
    Letzte Nacht hatte er alles probiert.
    Massenpostversender. Goldschmied. Arbeitsloser. Tischler. Fischer. Friseur.
    Vierzig, Mitte Dreißig, fünfzig, vierzig, vierzig.
    Erfolgreich, Durchschnitt, Versager, Durchschnitt, erfolgreich.
    Großer Stecher. Schwul. Pornofan. Vergewaltiger. Und ob Nienaber seiner Frau treu gewesen war, wußte er nicht.
    Oberholzer? Hatte sie mit der Sache zu tun? Wirklich? Sie |363| hatte eine Beziehung zu einem verheirateten Mann unterhalten. Hatte sie vielleicht vorher mit Nienaber gebumst? Er versuchte
     sich das alles zu merken, während seine Arme ihn durchs Wasser zogen. Im Krankenhaus anrufen. Vielleicht konnte er heute morgen
     endlich mit Mrs. Nienaber sprechen. Mit Oberholzers Chef sprechen. Wo hatte sie zuvor gearbeitet? Den haarigen Walter Schutt
     bei Wallace Quickmail nochmals anrufen und ihn fragen, ob er den Namen Carina Oberholzer kannte?
    Was würde Dr. Hanna Nortier am Nachmittag mit ihm besprechen wollen?
    Großer Gott, er durfte nicht wieder heulen.
    Er mußte sie von Lara Joubert abbringen. Er konnte nicht heute mit ihr darüber reden und sie morgen in die Oper ausführen.
    Sie konnte ihn aufbrechen. Das war ihm klar. Sie konnte ihn wie eine Orange pellen und an den Saft gelangen. Sie war einfach
     zu gerissen für ihn.
    Vielleicht sollte er nicht hingehen. Vielleicht sollte er einfach anrufen und sagen, die Mauser-Geschichte wäre zu heiß, er
     würde es nicht schaffen. Er würde am nächsten Donnerstag wieder kommen, und ob sie immer noch in die Oper gingen?
    Mühelos stemmte er sich aus dem Wasser, er war sich gar nicht seines gleichmäßigen Atemrhythmus und der großen Strecke bewußt,
     die er geschwommen war, während er über Lösungsmöglichkeiten nachdachte. Er zog sich an, er fuhr in die Kasselsvlei und mied
     die Zeitungsplakate, die schrien: BURENKRIEG III, SAGT ENGLISCHE HELLSEHERIN
.
Und
Die Burger:
FRISEUR-KÖNIG ERMORDET.
    Er las die Plakate, nahm sie aber nicht wirklich wahr – er dachte an andere Dinge.
    |364| Anne Boshoff hatte gesagt, der Mörder wäre kurz davor, noch weiter durchzudrehen. Und er hatte keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten.
     Wann würde er wieder zuschlagen?
    Spät am Nachmittag. Mitten in der Nacht. Früh am Morgen. Früh am Morgen. Früh am Morgen.
    Der Mörder, der sich besondere Zeiten aussuchte. Was machst du am Tag, du Schwein? Oder weißt du einfach nur nicht, wo deine
     Opfer während der Bürozeiten sein werden?
    Joubert fuhr seinen normalen Weg, wie jeden Morgen, ohne darüber nachzudenken, er ahnte nichts von dem Durchbruch, der im
     Attaché-Koffer auf ihn wartete.
    »Sarge van Deventer hat gesagt, er habe einen Koffer für Sie in den Safe gelegt«, verkündete ihm Mavis Petersen, als er hereinkam.
    Er bedankte sich bei ihr, ging ihn holen, unterschrieb dafür, trug ihn in sein Büro. Er legte ihn auf den Tisch, zog seine
     Winstons heraus, legte sie neben den Koffer, ging in den Aufenthaltsraum und holte sich einen großen Becher mit schwarzem
     Kaffee. Dann kehrte er zurück, setzte sich auf seinen Stuhl, zündete sich eine Winston an und sog den Rauch tief in seine
     Lunge.
    Herrlich.
    Er trank den starken Instant-Kaffee, nahm einen weiteren Zug von der Zigarette …
    ECHTES BÜFFELLEDER stand auf dem Lederkoffer.
    Er öffnete ihn. Dort lag die Pistole, der Sicherheitshebel war eingerastet. Er zog sein Notizbuch

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