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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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hatte schwere schwarze Augenbrauen
     und sah aus, als wollte er ihnen ernsthaft helfen. Joubert hatte das schon oft gesehen. Es konnte alles und nichts bedeuten,
     denn dieser Verdächtige war gebeten worden, Snyman ins Büros der Mordkommission zu begleiten, da »es möglich ist, daß Sie
     bei einer Ermittlung |140| behilflich sein können«. Wer wußte, welche Gedanken sich hinter der attraktiven, in Falten gelegten Stirn verbargen?
    Snyman saß neben dem Verdächtigen, den Platz hatte er sich mit seiner guten Arbeit verdient. Bart de Wit hatte ein wenig hinter
     dem Verdächtigen an der Wand Platz genommen, er war auf eigenen Wunsch anwesend.
    Joubert drückte auf einen Knopf am Kassettenrecorder. »Mr. Zeelie, Sie sind sich der Tatsache bewußt, daß wir dieses Gespräch
     auf Band aufzeichnen?«
    »Ja.« Ein kleiner Muskel ließ die Oberlippe zucken.
    »Haben Sie Einwände dagegen?«
    »Nein.« Die Stimme tief und maskulin.
    »Bitte nennen Sie uns für die Akten Ihren vollen Namen.«
    »Charles Theodore Zeelie.«
    »Was machen Sie beruflich?«
    »Ich bin Profi-Cricketspieler.«
    »Sie spielen regelmäßig für das Western Province Senior Team?«
    »Ja.«
    »Als Cricket-Spieler in Province müssen Sie den verstorbenen Mr. James Wallace gut gekannt haben?«
    »Das stimmt.«
    Joubert beobachtete ihn genau. Manchmal war gerade die übermäßige Ruhe das verräterische Anzeichen, war die gezwungene Entspanntheit
     nur die Maske der Schuld. Bei Zeelie schien es jedoch anders zu sein – die gerunzelte Stirn, die ernsthafte Hilfsbereitschaft.
    »Erzählen Sie uns von Ihrer Beziehung zu Mr. Wallace.«
    »Nun … wir waren Bekannte, würde ich sagen. Wir haben uns dann und wann nach einem Spiel gesehen. Wir haben geplaudert. |141| Ich mochte ihn. Er war ein … weltgewandter Mann. Wir waren nicht mehr als Bekannte.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    »Sie haben nie über Ihr Privatleben mit Mr. Wallace gesprochen?«
    »Äh … nein …«
    »Hatten Sie irgendeinen Grund, Mr. Wallace nicht zu mögen?«
    »Nein. Ich mochte ihn.« Die Ernsthaftigkeit des Themas ließ die Falten auf Zeelies Stirn tiefer werden.
    »Sie haben sich nie über ihn geärgert?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    Joubert beugte sich ein wenig vor und starrte den Mann vor sich direkt an. »Sind Sie oder waren Sie jemals bekannt mit einem
     Mr. Drew Joseph Wilson, Clarence Street 64, Boston?«
    Das Entsetzen breitete sich auf Zeelies Gesicht aus – er biß die Zähne aufeinander, kniff die Augen zusammen. Seine linke
     Hand auf der Stuhllehne zitterte.
    »Ja.« Kaum hörbar.
    »Bitte sprechen Sie wegen des Aufnahmegerätes lauter.« Mat Jouberts Stimme schwoll an vom Stolz eines Siegers. »Können Sie
     uns bitte von Ihrer Beziehung zu ihm erzählen?«
    Nun zitterte Zeelies Stimme, genau wie seine Hand. »Bitte entschuldigen Sie, aber ich weiß nicht, was das mit der Sache zu
     tun hat.« Es war eine Art Bitte.
    »Mit was, Mr. Zeelie?«
    »Jimmy Wallace ist tot.«
    »Oh, Sie glauben also, Sie könnten uns bei den Ermittlungen im Mordfall Wallace helfen?«
    Er verstand nicht. »Ich tue gerne, was ich kann, aber …«
    |142| »Ja, Mr. Zeelie?«
    »Lassen Sie Drew Wilson aus der Sache heraus.«
    »Warum?«
    »Weil er nichts damit zu tun hat.« Zeelie erholte sich allmählich von dem Schock.
    Joubert beugte sich wieder vor. »O doch, das hat er, Mr. Zeelie. Drew Joseph Wilson wurde gegen etwa 22.00 Uhr letzte Nacht
     ermordet. Zwei Pistolenschüsse, einer in den Kopf, einer ins Herz.«
    Zeelies Hände umklammerten die Stuhllehnen, seine Knöchel wurden weiß.
    »James J. Wallace ist auf dieselbe Art gestorben. Und wir vermuten, daß dieselbe Waffe benutzt wurde.«
    Zeelie starrte Joubert an, als wäre der unsichtbar. Sein Gesicht war bleich. Das Schweigen zog sich hin.
    »Mr. Zeelie?«
    »Ich …«
    »Ja?«
    »Ich möchte einen Anwalt.«
     
    Joubert und Snyman warteten anderthalb Stunden vor dem Verhörzimmer, während Charles Theodore Zeelie sich mit seinem Anwalt
     beriet. De Wit hatte darum gebeten, wieder hinzugerufen zu werden, und war in sein Büro zurückgekehrt.
    Je länger das Gespräch dort drinnen dauerte, desto sicherer war Joubert, daß Zeelie sein Mann war.
    Endlich kam der grauhaarige Anwalt heraus.
    »Wenn mein Mandant ganz offen mit Ihnen spricht, möchte ich das Versprechen, daß diese Aussage absolut vertraulich behandelt
     wird.«
    »Vor Gericht ist nichts vertraulich«, sagte Joubert.
    |143| »So weit wird es nicht kommen«, sagte der

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