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Der Triumph der Heilerin.indd

Titel: Der Triumph der Heilerin.indd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Gesprächsstoff geben. Hier kam es auf die richtigen Zeichen und Gesten an.
    Einen Augenblick lang rührte sich nichts, dann löste sich eine Gestalt aus der dicht gedrängten Gruppe von Reitern und bewegte sich über die leere Fläche, bis sie nur noch drei Pferdelängen entfernt war. Sie hielt an und öffnete ihr Visier.
    »Bruder! Und Richard! Wie schön, euch beide zu sehen. Willkommen daheim.« Er winkte, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war.
    Richard verschluckte sich fast, als er den unbekümmerten Tonfall hörte. »Edward! Du wirst doch nicht ...«
    Aber der König reichte sein Schwert dem vor Wut kochenden Richard und trieb sein Streitross vorwärts, bis es Schulter an Schulter mit dem Pferd seines jüngeren Bruders stand. »George. Du siehst blendend aus. Die Ehe scheint dir gutzutun.« Edward lächelte und streckte die Hand aus, um seinem Bruder auf den Arm zu klopfen. Dabei lenkte er sein Pferd noch näher heran, so dass die Brüder nur noch eine Hand breit voneinander entfernt waren. Clarence zuckte mit keiner Wimper. Das hatten sie schon als Kinder gespielt. Wer brachte den anderen zuerst zum Blinzeln.
    »Es könnte nicht besser gehen, vor allem jetzt, wo ihr zurück seid. Ich habe dich, euch beide vermisst.«
    Das war atemberaubend! Edward fing an zu lachen. Er lachte lange und laut. Er lachte, bis er sich verschluckte und Clarence ihm kräftig auf den Rücken klopfte. Das brachte Edward erneut zum Lachen, und dann stimmte auch Clarence mit ein, und dann die Männer, die sie begleiteten. Aber nicht Richard. Richard war rot vor Wut.
    »Richard, komm und begrüße deinen Bruder.« Der König hatte sich umgedreht und winkte Gloucester freundlich zu sich heran.
    Richard hatte seine Gefühle noch nie gut verbergen können. Sein steifer Rücken und sein geschlossenes Visier sagten alles.
    »Richard, komm und gib deinem Bruder einen Friedenskuss, so wie früher. Das ist ein Befehl.« Plötzlich hatte die Stimme des Königs einen eisernen Unterton, und Richard tat schmollend wie ihm geheißen. Er schob den eisernen Gesichtsschutz hoch, beugte sich vor und drückte zwei flüchtige Küsse auf seines Bruders Wangen. Dann wandte er sich mit einem Gesichtsausdruck ab, als müsste er ausspucken. Clarence lächelte Richard an, seine zuckenden Lippen erinnerten an einen Hund oder einen Wolf. Edward schlug seinen beiden Brüdern kräftig auf die gepanzerten Schultern.
    »Die Familie ist wieder vereint, so wie es sein sollte. Nicht wahr, George?«
    »Ja, es ist gut, dass wir uns wieder vertragen. Willkommen daheim, Richard, wie ich schon unserem Bruder, dem König, gesagt habe.«
    Da war es heraus. Clarence hatte die Veränderung der Machtverhältnisse akzeptiert. Edward verbarg einen langen, tiefen Seufzer hinter einem strahlenden Lächeln.
    »Nun, Bruder, erzähle mir von Warwick. Werden wir ihn hinter seinen Mauern hervorlocken können? Ihm gehen allmählich die Vorräte aus bei unserer Belagerung. Oder sollten wir uns lieber auf London werfen? Was meinst du, Bruder?«
    »Ich habe da so einen Plan, Edward. Wenn du willst, versorge ich dich mit ein paar Informationen.«
    Richard hörte mit mürrischer Miene zu, wie Edward fröhlich mit Clarence plauderte. Wenn man die beiden betrachtete, hätte man glauben können, dass diese Unterhaltung genauso belanglos war wie die Frage, auf welche Art die Franzosen in diesem Jahr ihre Falkenschnüre knüpften.
    »Richard?«
    »Ja, Euer Majestät?« Richard betonte bewusst den Ehrentitel, woraufhin Edward belustigt seine Lippen verzog.
    »Dieses Treffen zwischen uns Brüdern ist wundervoll, aber ich gebe zu, dass mein Magen knurrt. Was haltet ihr von einem Feuer, gleich hier neben der Straße, damit wir mit einem Becher Glühwein anstoßen können, wie es sich für Brüder geziemt? Zur Erinnerung an alte Zeiten.«
    Schon kurze Zeit darauf bot sich den umstehenden Männern ein Bild, das jemals noch zu sehen sie nicht geglaubt hatten. Die drei Söhne des alten Herzogs von York lagerten wie Gefährten an der Straße, als ob sie niemals getrennt gewesen wären.
    »Was ist bei Honfleur geschehen, le Dain?«
    »Der Wind, Sire. Der Gegenwind. Die Königin ist gut gerüstet in See gestochen, mit all ihren Schiffen und ihrem Sohn, dem Prinzen von Wales. Aber ein heftiger Sturm trieb sie immer und immer wieder zurück, und schließlich mussten sie in ziemlicher Unordnung wieder in den Hafen einlaufen. Dort sind sie jetzt und warten, dass das Wetter umschlägt.« Le Dain trat von einem Bein

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