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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bestiegen hatte, ehrfurchtsvoll zu begrüßen, aber durch heftige, westliche Winde weit aus seinem Kurse gedrängt worden. Nach diesen wehten wechselnde Winde, und die Mundvorräthe der Verirrten gingen bald so weit zu Ende, daß sie sich entschließen mußten, die Leichen ihrer schon gestorbenen Kameraden zu verzehren. Endlich hatte Tou-Wari die Insel Barrow in der Mitte des Gefährlichen Archipels erreicht, wo er sich, so gut es anging, mit Proviant versorgte; darauf wieder in See gegangen, war seine Pirogue doch bald in der Nähe von Byam-Martin gesunken und er genöthigt gewesen, auf diesem Eilande zu bleiben.
    Beechey gab den Bitten Tou-Wari’s nach und nahm diesen nebst Frau und Kindern an Bord, um Alle nach Tahiti zurückzubringen. Rein aus Zufall, wie man das sonst nur in Romanen zu lesen gewöhnt ist, hielt Beechey am nächsten Tage bei Heïou an, wo Tou-Wari seinen Bruder fand, der ihn schon seit langer Zeit für todt gehalten hatte. Nachdem sich ihre erste Ueberraschung und Erregtheit gelegt, saßen die beiden Brüder, zärtlich Hand in Hand, ernsthaft neben einander und theilten sich gegenseitig ihre Erlebnisse und Abenteuer mit.
    Beechey verließ Heïou am 10. Februar, segelte an den Inseln Melville und Croker vorüber und ankerte am 18. vor Tahiti, wo er sich neuen Proviant nur mit großer Mühe verschaffen konnte. Die Eingebornen verlangten jetzt als Zahlungsmittel gute chinesische Dollars und europäische Kleidungsstücke, woran es der »Blossom« leider vollständig mangelte.
    Bei einem Besuche, den die Königin dem Kapitän abstattete, wurde Letzterer zu einer in der königlichen Wohnung in Papeïti ihm zu Ehren abzuhaltenden Abendgesellschaft eingeladen. Als die Engländer aber sich dazu einfanden, lag im Palaste Alles im tiefen Schlafe. Die Regentin hatte ihre Einladung gänzlich vergessen und sich an diesem Tage noch früher als gewöhnlich niedergelegt. Nichtsdestoweniger erhob sie sich zum Empfang der Gäste und organisirte noch, trotz ausdrücklichen Verbots der Missionäre, einige Tänze und andere Belustigungen; nur mußte es bei dem Feste ganz still zugehen, damit der Polizist, welcher am Strande auf und ab wandelte, nichts davon hörte. Dieses eine Beispiel läßt erkennen, welches Maß der Freiheit der Missionär Pritchard den vornehmsten Persönlichkeiten der Insel gewährte. Wie er die große Masse des Volkes beschränken mochte, ist danach leicht zu beurtheilen.
    Am 3. April besuchte auch der junge König den Commandanten, der ihm im Namen der Admiralität eine prächtige Jagdflinte zum Geschenke machte. Die Verhältnisse gestalteten sich im Ganzen recht erwünscht, wobei der Einfluß der englischen Missionäre nur gewinnen konnte, da das Officierscorps der »Blossom« sich gegen diese ebenso freundlich als zuvorkommend benahm.
    Beechey segelte am 26. April von Tahiti ab und steuerte nach den Sandwichs-Inseln, wo er achtzehn Tage lang liegen blieb, und dann nach der Behrings-Straße und dem Eismeere abging. Seinen Instructionen gemäß sollte er sich längs der amerikanischen Küste halten und, soweit als die Eisverhältnisse das irgend gestatteten, an derselben vorzudringen suchen. Die »Blossom« ging dabei einmal in der Kotzebue-Bai vor Anker, fand sich hier aber nach allen Seiten in ihren Erwartungen getäuscht und konnte über Franklin und dessen Gefährten nicht das Geringste erfahren. Beechey schickte dem kühnen Reisenden von diesem Platze aus eine gedeckte Schaluppe unter Führung des Lieutenants Elson entgegen. Dieser gelangte indeß nicht über die Barrow-Spitze unter 71°23’ nördlicher Breite hinaus und mußte von da aus zur »Blossom« zurückkehren, welche das Eis ebenfalls nöthigte, am 13. October bei klarem, kaltem Wetter wieder durch die Behrings-Straße hinabzusegeln.
     

    Das Dorf bestand aus hübschen Hütten. (S. 253.)
     
    Um die Zeit des Winters nicht ungenützt vorübergehen zu lassen, besuchte Beechey den Hafen von San-Francisco und ankerte am 25. Januar 1827 noch einmal bei Honolulu an den Sandwichs-Inseln. Dank der geschickten und freisinnigen Politik der Regierung, blühte dieser Staat nach allen Richtungen recht erfreulich empor. Die Zahl der Häuser hatte weiter zugenommen und die Stadt selbst nahm mehr und mehr den Charakter eines civilisirten Staatswesens an; im Hafen verkehrten schon zahlreiche englische und amerikanische Shiffe; auch hatte man die Begründng einer einheimischen Marine in die Hand genommen, welche damals schon fünf Briggs und

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