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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Dumont d’Urville’s auf der »Astrolabe«. – Der Pic von Teyde. – Australien. – Aufenthal bei Neu-Seeland. – Tonga. – Tabou. – Die Escarmouches. – Neu-Britannien und Neu-Guinea. – Die ersten Nachrichten über das Schicksal La Pérouse’s. – Vanikoro und dessen Bewohner. – Aufenthalt bei Guaham. – Amboine und Manado. – Ergebnisse der Expedition.
     
    Die Expedition, welche dem Baron von Bougainville anvertraut wurde, war eigentlich weder eine wissenschaftliche, noch eine Entdeckungsreise im engeren Sinne des Wortes. Ihr Hauptzweck bestand darin, im fernsten Osten die Flagge Frankreichs zu zeigen und den nicht selten ziemlich wenig scrupulösen Regierungen unzweideutig zu beweisen, daß Frankreich seine Angehörigen und Interessen überall und zu jeder Zeit zu schützen gewillt sei. Die Instructionen des Schiffskapitäns lauteten unter Anderem auch dahin, dem Beherrscher von Cochinchina einen Brief des Königs und gewisse Geschenke zu überreichen, die auf der »Thetis« eingeschifft wurden.
    Bougainville sollte sich dabei, wo es anging, mit hydrographischen Studien beschäftigen, ohne damit seine Fahrt unnöthig zu verzögern, und möglichst umfassende Nachrichten über den Handel, die Erzeugnisse und Tauschmittel der von ihm besuchten Länder sammeln.
    Zwei Schiffe wurden seinem Befehle unterstellt. Das eine, die »Thetis«, eine ganz neue Fregatte, führte vierundvierzig Kanonen und dreihundert Matrosen; bisher hatte, außer der »Boudeuse«, noch kein so starkes französisches Schiff eine Reise um die Erde ausgeführt; das andere war die Glattdeckskorvette »Espérance« mit vierundzwanzig Caronaden auf dem Deck und hundertzwanzig Mann Besatzung.
    Das erste dieser Fahrzeuge stand unter unmittelbarem Befehle des Barons Bougainville, und sein Stab war aus besonders gewählten Officieren zusammengesetzt. unter denen man die Namen Longueville’s, Lapierre’s und Baudin’s fand, welche später zum Linienschiffs-Kapitän, Viceadmiral und Contreadmiral avancirten.
     

    Indische Götzenbilder bei Ponditscherry. [Facsimile. Alter Kupferstich.]
     
    Die »Espérance« wurde von dem Fregattenkapitän de Nourquer du Camper befehligt, der als zweiter Officier der Fregatte »Kleopatra« schon einen großen Theil der vorgeschriebenen Route der neuen Expedition kennen gelernt hatte. Zu ihren Officieren gehörten Turpin, der spätere Contreadmiral, Deputirte und Generaladjutant Louis Philipp’s, Eugen Penaud, der spätere Generalstabsofficier, und Médéric Malavois, der Gouverneur von Senegal wurde.
    Kein Specialgelehrter, die man sonst so freigebig, z. B. der »Naturaliste« und überhaupt jedem nach Entdeckungen aussegelnden Schiffe beigegeben hatte, begleitete die Schiffe des Barons von Bougainville, was dieser während der ganzen Fahrt lebhaft bedauerte, da auch die Aerzte, wegen der ihnen zufallenden Sorge für die Kranken einer so zahlreichen Mannschaft, auf den Halteplätzen kaum Zeit gewannen, sich länger vom Bord zu entfernen. Bougainville’s Reisetagebuch beginnt mit folgender wohlbegründeten Bemerkung:
    »Vor noch nicht vielen Jahren gehörte eine Reise um die Erde zu den gewagtesten Unternehmungen, und es ist kaum ein halbes Jahrhundert verflossen, daß eine solche Expedition hinreichte, dem Führer derselben einen gewissen Ruhm zu verleihen… Das war damals die schöne Zeit, das goldene Zeitalter des Erdumseglers, und die Gefahren und Entbehrungen, mit denen er zu kämpfen hatte, wurden ihm hundertfach vergolten, wenn er, reich an werthvollen Entdeckungen, die Gestade des Vaterlandes wieder begrüßte… Jetzt hat sich das geändert; die Glorie ist verblaßt; man macht jetzt eine Reise um die Erde, etwa wie man früher durch Frankreich fuhr!…«
    Was würde der Baron Yves Hyacinthe Potentien de Bougainville, der Sohn des Viceadmirals, Senators und Mitglieds des Instituts, heutzutage sagen, wo alle Welt die so vervollkommneten prächtigen Dampfschiffe und die genauesten Karten besitzt, welche auch die weitesten Seefahrten fast zum Spiele gemacht haben?
    Am 24. März 1824 verließ die »Thetis« allein die Rhede von Brest; sie sollte ihr Begleitschiff, die »Espérance«, die schon vor einiger Zeit abgefahren war, um Rio de Janeiro anzulaufen, in Bourbon antreffen. Ein kurzer Aufenthalt in Teneriffa, wo die »Thetis« nur schlechten Wein und wenig Lebensmittel, die sie brauchte, einkaufen konnte, die Besichtigung der Inseln des Grünen Vorgebirges und des Caps der Guten Hoffnung aus

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