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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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der bei einem mehrjährigen Aufenthalte in Luzon die hervorragendsten Einwohner kennen gelernt hatte, erhielt den Auftrag, sich nach Manilla zu begeben, um den Gouverneur von der Ankunft der Fregatte und dem Grunde ihres Einlaufens in den Hafen Mittheilung zu machen, und gleichzeitig sich auch zu unterrichten, welchen Empfang die Franzosen hier zu erwarten haben dürften.
    Die neuerliche Intervention der letzteren in Spanien nämlich versetzte diese dem Gouverneur gegenüber in eine etwas delicate Lage. Don Juan Antonio Martinez war ja durch die Regierung der Cortes, welche die Franzosen gestürzt hatten, auf seinen Posten berufen worden.
    Die Befürchtungen des Commandanten bestätigten sich indessen nicht, und er fand bei den spanischen Behörden sowohl freundliche Aufnahme als die größte Bereitwilligkeit, ihm behilflich zu sein.
    Die Bai von Cavite, wo die Schiffe Anker geworfen hatten, wird tagtäglich mehr von Schlamm aufgefüllt, bildete aber doch den wichtigsten Hafen der Philippinen. Die Spanier besaßen hier ein gut ausgerüstetes Fort, in welchem Indier aus der Nähe arbeiteten, die freilich ebenso geschickt und intelligent wie träge waren.
    Während nun die »Thetis« im Innern frisch bekleidet und die »Espérance« verschiedentlich ausgebessert wurde, überwachten mehrere Beamte und Officiere die Nahrungsmittel und die Herstellung des neuen Tauwerkes.
    Das letztere wurde aus »Abaka«, das sind Fasern der Banane, die man gewöhnlich als »Manilla-Hanf« bezeichnet, angefertigt; es bewährte sich jedoch, trotz der großen Elasticität, die man ihm allgemein zuschreibt, an Bord der Schiffe nicht eben besonders gut.
    Der Aufenthalt in diesem Hafen wurde leider durch Erdbeben recht bedauerlich gestört; auch verheerten Manilla einige Typhons. Am 24. October fand ein so heftiges Erdbeben statt, daß der Gouverneur, die Truppen und ein Theil der Einwohner eiligst aus der Stadt entfliehen mußten. Der Schaden durch dasselbe wurde auf drei Millionen Francs geschätzt; eine Menge Häuser stürzten zusammen, acht Personen wurden unter den Trümmern begraben und sehr viele andere trugen Verletzungen davon.
    Kaum begann die Bevölkerung sich ein wenig zu beruhigen, als ein entsetzlicher Typhon dem Unheil die Krone aufsetzte. Dieser hielt nur während eines Theiles der Nacht zum 31. October an, und bei Sonnenaufgang des nächsten Tages hätte man glauben können, nur einen bösen Traum gehabt zu haben, wenn nicht der Anblick der verwüsteten Felder, das beklagenswerthe Bild, welches die Rhede mit sechs auf die Küste geworfenen und vielen anderen, fast vollständig zerstörten Fahrzeugen darbot, dafür zeugten, daß das Unglück leider auf Wahrheit beruhte. Rings um die Stadt war das Land arg mitgenommen, die Ernte verloren, selbst die stärksten Bäume waren entwurzelt und die Dörfer zerstört. In der That ein erschütterndes Schauspiel!
    Auf der »Espérance« hatte der Sturm den Großmast und den Besan einige Fuß über dem Deck weggebrochen und die Schanzkleidung weggeführt. Die »Thetis« entging dem entsetzlichen Orkan glücklicher und trug ernsthafte Beschädigungen nicht davon. Die Trägheit der Arbeiter und die Menge von Festtagen, während denen dieselben feiern, bestimmten Bougainville, sich einstweilen von seinem Begleitschiffe zu trennen und am 12. December nach Cochinchina abzusegeln.
    Bevor wir den Franzosen aber nach jenen selten besuchten Ländern folgen, wollen wir mit ihnen Manilla und dessen Umgebungen ein wenig durchstreifen.
     

    Indier von Ponditscherry. (S. 340.)
     
    Die Bai von Manilla ist ohne Zweifel eine der schönsten und geräumigsten der Welt, in der ganze Flotten Platz finden würden; ihre beiden Zugänge sind noch nicht befestigt, weshalb es im Jahre 1798 zwei englischen Fregatten möglich wurde, in diese einzudringen und unter den Kanonen der Stadt mehrere Schiffe zu rauben.
     

    Strom San Matheo, Insel Luzon. [Facsimile. Alter Kupferstich.]
     
    Den Horizont schließt eine Bergkette ab, die im Süden mit dem Taal, einem jetzt nahezu erloschenen Vulcan, endet, dessen Eruptionen früher wiederholt Unglück angerichtet haben. In der Ebene mit üppigen Reisfeldern beleben hübsche Weiler oder einzelne Häuser die Landschaft. Dem Haupteingange der Bai gegenüber erhebt sich die Stadt, welche gegen einhundertsechszigtausend Einwohner zählt, mit ihrem Leuchtthurm und den weitgestreckten Vorstädten. An derselben vorbei fließt der Passig, ein aus dem Baisee entspringender Strom,

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